Klimatage an der Altkönigschule – Projektemit professioneller Unterstützung

Schülerarbeitsgruppen an ihren Lernstationen Foto: privat

Kronberg (kb) – Was hat das Spiel „Vier gewinnt“ mit dem Klimawandel zu tun? Auf den ersten Blick wohl gar nichts, auf den zweiten überraschende und aufrüttelnde Erkenntnisse.

So erging es den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen des Gymnasialzweigs der Altkönigschule, als sie im Seminar „Klimakrise – Hype oder Realität“ von Shiva Adhikari genau in diesem Spieleklassiker in zwei Gruppen gegeneinander antraten. Bald schon hatten beide sich völlig blockiert, sodass Adhikari abrupt abbrach: „Merkt Ihr etwas? Wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen, müssen die Industrieländer und die Länder des Globalen Südens miteinander agieren, nicht gegeneinander.“ Ein echter Gänsehautmoment in der sonst so gelösten, interaktiven und informativen Tagesveranstaltung, die von „Engagement Global“, der zentralen Servicestelle des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, vermittelt wurde. Adhikari weiß nur zu gut, wovon er spricht: Er hat selbst drei Kinder, die kaum älter sind als die Zehntklässler und ihren Vater beständig nach seiner Verantwortung fragen. Klar ist auch: Während die wohlhabenden „Erste-Welt-Länder“ wie Deutschland die Folgen des Klimawandels länger auffangen können, haben viele kleine Regionen des Globalen Südens nicht die finanziellen Mittel dazu. Wer könnte das besser vermitteln als Adhikari, der nepalesische Wurzeln hat?

Doch auch im Workshop „Ernährung und Klimawandel“, ausgerichtet vom „Forum für internationale Agrapolitik e. V.“ unter der Leitung von Agrarwissenschaftlerin Irina Cachay wurden die AKS-Pennäler für brandaktuelle Themen wie „Lebensmittelverschwendung“ und „nachhaltige Ernährung“ sensibilisiert.

Einen weiteren Schwerpunkt bei den Tagen zum Klimawandel bildeten diese beiden Module: „Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels“ sowie „Folgen des Klimawandels und Anpassungen“. Beide Veranstaltungen wurden ausgerichtet von Kirsten Reichelt-Färber vom Umweltzentrum Hanau, die bereits seit vielen Jahren als Multiplikatorin für Klimabildung arbeitet. Mithilfe von Experimenten, die einerseits sehr lehrreich sind, aber andererseits auch Spaß machen, sollte der Transfer von der Analyse der naturwissenschaftlichen Grundlagen in die Alltagswelt der Jugendlichen ermöglicht werden.

Aufgeteilt in Kleingruppen experimentierten die Schülerinnen und Schüler eigenständig in verschiedenen Räumen an vorbereiteten Lernstationen. Dabei wurden auch Fragen zu Strategien oder innovativen Technologien zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel, die heute bereits existieren oder in Zukunft nötig sein werden, intensiv diskutiert. Inwieweit Bewässerung in der Landwirtschaft effizienter gestaltet werden kann und wie die Forstwirtschaft sich an den fortschreitenden Klimawandel anpassen muss, waren weitere Themen.

„Die lehrreichen und aufrüttelnden Erkenntnisse haben gezeigt: Es gibt viel zu tun, packen wir es an. Gerade als Umweltschule ist es uns wichtig, die Schüler*innen noch mehr für das Thema zu sensibilisieren!“, erläutert Petra Duwe, Leiterin des MINT-Fachbereichs. „Unsere Schüler verfügen zwar bereits über ein solides Grundwissen, da das Thema auch im Erdkundeunterricht aufgegriffen wird und tagtäglich in den Medien erscheint, doch sollen sie auch verstehen, wie genau Klimawandel entsteht und dass jede/r Einzelne etwas dagegen tun kann.“



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