Kontrollfahrt – Falschparker behindern Einsatzkräfte

Das Fahrzeug eines Falschparkers blockiert die Einsatzkräfte. Kein Durchkommen für das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr war beispielsweise an der Ecke Katharinenstraße/Heinrich-Winter-Straße. Foto: Feuerwehr Kronberg

Kronberg. – „Falschparken ist leider nahezu überall und zu jeder Zeit zu beobachten“, sagt Christian Kraft von der städtischen Ordnungspolizei. Unmittelbar scheint dadurch zwar niemand behindert zu werden, doch für die Feuerwehr und Rettungskräfte stellen Falschparker im Ernstfall ein großes Problem dar. „Die großen Löschgruppenfahrzeugen, und vor allem die Drehleiter verlieren, beim Manövrieren durch Engstellen, wertvolle Zeit oder schaffen es im Extremfall gar nicht an die Einsatzstelle. Versperrte Zufahrten behindern das Eingreifen der Einsatzkräfte, ob für Notärzte, Sanitäter oder Feuerwehrleute, und zugeparkte Hydranten machen eine schnelle Brandbekämpfung unmöglich“, berichtet Kronbergs stellvertretender Wehrführer Philipp Milberg aus leidvoller Erfahrung.

Um für die Belange der Einsatzkräfte und deren Arbeit zu werben und auf Fehlverhalten von Falschparkern öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen, haben Kronbergs Feuerwehren und die städtische Ordnungspolizei jetzt mit einer sogenannten „Kontrollfahrt“ durch Kronberg aufmerksam gemacht. Dabei wurden mehrere Straßen und Plätze im gesamten Stadtgebiet angesteuert und hinsichtlich der Zugänglichkeit für die Einsatzfahrzeuge kontrolliert. „Wir möchten deutlich aufzeigen, wie das Verhalten von Falschparkern die Feuerwehr beeinträchtigt und ein Eingreifen in Gefahrensituationen behindern kann“, so Milberg.

Bei der rund dreistündigen Kontrollfahrt mussten Ordnungspolizei und Feuerwehr mehrfach stoppen. So waren einige Bereiche aufgrund von Falschparkern nur mit Einsatz von Einweisern an der entstandenen Engstelle und auch bei wesentlich mehr Zeitaufwand passierbar. Zudem wurden bei der Kontrollfahrt fünf Fahrzeuge ausgemacht, die derart behindernd abgestellt worden waren, dass ein Durchkommen für die Einsatzkräfte unmöglich war. Die städtische Ordnungspolizei musste die Fahrzeughalter ausfindig machen und dafür sorgen, dass diese schließlich entfernt wurden. „Zwar musste kein Fahrzeug abgeschleppt werden, aber bis das betreffende Fahrzeug von seinem Halter entfernt war, vergingen viele Minuten. Im Ernstfall würde den Einsatzkräften wichtige Zeit verloren gehen“, betont Kraft.  

Ordnungspolizei und Feuerwehr wissen, dass die Zahl der Parkplätze im öffentlichen Raum beschränkt ist. Milberg: „Dennoch rechtfertigt dies nicht das Falschparken, gerade in Kreuzungsbereichen oder ohne die vorgeschriebene Restfahrbahnbreite“.

Feuerwehr und Ordnungspolizei appellieren daher an alle Verkehrsteilnehmer, beim Parken auf nicht dafür vorgesehenen Stellen an die Einsatzkräfte zu denken. „Selbst wenn man glaubt, es sei unbedenklich, mal eben sein Auto abzustellen, und auch wenn man das nur für ein paar Minuten tut, kann es jederzeit und überall zu einer lebensbedrohlichen Notlage kommen, für die das rechtzeitige Einschreiten von Einsatzkräften dringend erforderlich ist“, weiß Milberg.

Feuerwehr und Ordnungspolizei hoffen, dass durch das direkte Aufzeigen der Behinderung im Rahmen der „Kontrollfahrt“ Falschparker ihr Verhalten überdenken und ihr Fahrzeug künftig ordnungsgemäß abstellen. Milberg: „Nur so lässt sich die Situation für die Einsatzkräfte verbessern.“ Ordnungspolizei und Feuerwehr werden auch künftig sogenannte Kontrollfahrten durchführen.



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