KROA Festival – Indie Pop und Sommerlaune auf dem Schafhof

Kronberg (bek) – Gib mir ein „K“. Gib mir ein „R“. Gib mir ein „O“. Gib mir ein „A“. KROA, das steht für Kronberger Open Air. Nachdem das Festival im letzten Jahr in Erstauflage sehr erfolgreich gestartet war, gab es nun zum zweiten Mal chillige Sommerbeats auf dem Gelände des Schafhofs.

Insgesamt achtzehn Bands und DJs, allesamt aus der sogenannten Indie-Music-Szene, sorgten an zwei Tagen für Tanzlaune und entspanntes Sommerfeeling. Indie-Pop und -Rock lassen sich nicht in eine bestimmte Schublade packen. Vielmehr vereint die Szene von Lounge-Music bis hin zu rockigen Beats, Rap und Soul so ziemlich alle Nuancen. Die Songtexte haben Tiefgang und eine Mission, mal leiser und mal lauter. Einzige Gemeinsamkeit der Indie-Bands ist die Suche nach alternativen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten abseits des Mainstreams und ihr nicht-kommerzieller Ursprung. „Indie“ steht insofern für das englische „independent“, also für eine gewisse Unabhängigkeit und meint hier die Produktion von Musik unter einem freien, unabhängigen oder sogar ganz ohne Label.

Der Freitagabend begann mit einer Performance von Teeya Lamée, die mit ihrer Liveband das Publikum mit alternativem Rhythm&Blues und Neo-Soul zum Grooven brachte. Newcomerin Magdalena war zum ersten Mal beim KROA dabei und hatte coolen Pop und Rap im Gepäck. Im Anschluss begeisterten die Jungs von Sacropolis, einer Band aus der Frankfurter Szene, die sich mittlerweile im Rhein-Main-Gebiet schon einen Namen gemacht hat, die Fans. Auch die afrodeutsche Indie-Soul- und Rhythm&Blues-Sängerin Yasmin Sidibe eroberte mit ihrer wunderschönen ausdrucksstarken Stimme im Nu alle Herzen. Sehr tanzbar wurde es dann mit der smoothen Musik von Newcomerin Anais und direkt im Anschluss mit experimentellem Elektrosound von DJ Jannis Brinkmann. Highlight des Abends waren die Bruckner-Brüder Jakob und Matti, die eigens aus Regensburg angereist kamen und sich mit ihrem kreativen Indie-Pop bereits überregional einen Namen gemacht haben. Den Abschluss des ersten Festivalabends gab Ravel mit kernigem Indie-Rock.

Am Samstag ging es dann bereits am Nachmittag weiter. Erster Act des zweiten KROA-Tages war Newcomerin Nina Caroline, die mit ihrer sanften Stimme und Akustikgitarre sogenannten Bedroom-Pop auf die Bühne brachte. Anschließend sorgte die Mannheimer Indie-Pop-Band Jupyter für Tanzlaune. Die Songs von The JLF Project dagegen könnte man schon beinahe als Indie-Jazz bezeichnen, sie sind tanzbar und verlocken gleichermaßen zum Träumen.

Sängerin Lina Brockhoff war mit ihrer Band aus dem hohen Norden, nämlich aus Hamburg, nach Kronberg gekommen. Ihre Musik ist eine Mischung aus Indie-Rock und -Pop und sorgt unmittelbar für gute Laune und Zucken in den Füßen. Etwas melancholischer wurde es mit Philine Sonny, die sich selbst mit der Akustikgitarre begleitete. Sänger und Songwriter Zeck ist mit seinen tanzbaren Indie-Pop-Songs mittlerweile viel gestreamt. Seine Musik ist inspiriert u.a. von Milky Chance. Geballte Power brachte Shelter Boy auf die Bühne mit fröhlicher Musik zwischen Pop und Rock. Tanzfans kamen mit DJ Noe Fazi voll auf ihre Kosten. Den Samstagabend ließen die Fans mit dem Frankfurter female DJ-Kollektiv GG Vybe mit satten Dance-Beats ausklingen.

Bei so viel KROA-Programm bekam man schnell einmal Hunger oder Durst. Das Angebot der Foodtrucks ließ keine Wünsche offen. Lecker gefüllte Pitas, mit und ohne Fleisch, verbreiteten einen appetitlichen Duft. Ebenso die frische Pizza, die am Foodtruck direkt daneben angeboten wurde. Ein besonderes Highlight war der Eiswagen mit veganem Eis. Wer es exotischer mochte, konnte würzige afrikanische Speisen wie z.B. Chapati, Samosa, Bhajija, Kuku Njugu und verschiedene Currys genießen. Dazu gab es mehrere Stationen, an denen erfrischende Getränke angeboten wurden. Wie auch im vergangenen Jahr gab es wieder eine Trinkwasser-Station von Mainova.

Wer zwischendurch einmal eine kleine Abwechslung brauchte, konnte an den verschiedenen Ständen T-Shirts gestalten oder Perlen basteln. Fast schon ein wenig Woodstock-Flair entstand durch die Yoga- und Meditations-Performances bzw. -Workshops.

Sogar eine Ausstellung gab es in diesem Jahr auf dem KROA-Festival. Der Student Dominik Lucha präsentierte seine nachdenklich stimmende Arbeit „Was ihr nicht seht!“. Im Juni 2020, nach der Ermordung George Floyds und den BlackLivesMatter-Protesten, startete Lucha das Projekt zunächst auf Instagram. „Auf dem Kanal können schwarze Menschen ihre Rassismus-Erfahrungen in Deutschland anonym teilen – und weiße Menschen können lernen, antirassistisch zu werden. Mit @wasihrnichtseht! wurde eine Plattform geschaffen, die Rassismus in Deutschland bezeugt und unübersehbar verdeutlicht, dass diese Erfahrungen eben so viel mehr sind als individuelle Einzelschicksale. Die Erweiterung um eine physische Ausstellung hilft, die Reichweite der Botschaft zu erhöhen und wir freuen uns, als Festival dazu beizutragen!“, so die Beschreibung der KROA-Organisatoren auf deren Instagramseite.

Die Gestaltung des Festivalgeländes war durchdacht und bot verschiedene Optionen. So konnte man zum Beispiel zum Essen auf den Sitzgruppen vor den Foodtrucks Platz nehmen oder mit einem kühlen Drink in der Hand gemütlich auf einem der Deckchairs mit Blick auf die beiden Bühnen die Musik genießen. Dazwischen gab es reichlich Platz zum Flanieren. Und die Tanzfläche vor den Bühnen war ohnehin reichlich bemessen, um der großen Zahl tanzfreudiger Fans gerecht zu werden.

Wie auch im vergangenen Jahr war das KROA-Festival 2023 wieder gut besucht, wobei unter den Gästen alle Altersklassen vertreten waren. Sogar Familien mit Kindern hatten den Weg zum Schafhof gefunden.

Veranstaltet wurde das Festival von KROA Festival e.V. in Zusammenarbeit mit Aktives Kronberg e.V. mit Unterstützung vom Team des Schafhofs, Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Kronberg sowie des Stadtmarketings, Partner der Veranstaltung, Sponsoren waren: Konstantin Kovarbasic, Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, Mainova, Taunus Sparkasse und Ellen Wille THE HAIR Company aus Eschborn,

Medienpartner waren: Picky Magazine, Untoldency, Unterstützer: Schafhof Connects(Gelände Am Schafhof) RMV, Mainhattan Media Group, Firma e CON (Strom und Technik), Fachbereich Kultur-Hochtaunuskreis

Eventdienstleister: Ganz wichtig für den reibungslosen Ablauf: MPC Eventverleih aus Kronberg

Es war im Grunde ein großes Gemeinschaftsprojekt, das ohne Gemeinschaftswillen für die Idee und die fast 150 ehrenamtlichen Helfer von 15 bis 75 Jahren (mit jeweils drei Stunden Schichten) so nicht möglich wäre.

Die Veranstalter danken den Teams der Polizei, der örtlichen Feuerwehr und dem DRK für ihre Anwesenheit während der gesamten Festivalzeit, die alle sicher an den Tagen begleiteten.

Interaktion mit den begeisterten Fans: Sänger Ben von der Band „Sacropolis“

Rockte die kleine KROA-Bühne: Newcomerin Magdalena mit ihrer Band

Fotos: Löber-Kieslich

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