Kronberg nimmt Flüchtlinge im Rollstuhl auf

In der Gemeinschaftsunterkunft Oberer Aufstieg haben der Hochtaunuskreis und die Stadt Kronberg im Taunus die Möglichkeit zur Unterbringung von Flüchtlingen geschaffen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. An Pfingsten konnten insgesamt sieben betroffene ukrainische Flüchtlinge aufgenommen worden.Ulrich Krebs, Katrin Hechler und Christoph König hießen sie willkommen. Foto: Stadt Kronberg

Kronberg. – In der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Oberer Aufstieg wurden am Samstag sieben ukrainische Flüchtlinge mit Handicap und ihre Angehörigen aufgenommen. Dabei handelt es sich um Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Die Fördergemeinschaft der Querschnittsgelähmten in Deutschland hat den Transport der betroffenen Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland und Kronberg organisiert. „Wir sind froh, dass wir diesen Menschen, die noch einmal in einem ganz besonderen Maße von dem Krieg in der Ukraine betroffen sind, helfen können“, sagten Landrat Ulrich Krebs und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler.

Die Fördergemeinschaft der Querschnittsgelähmten in Deutschland hat in Zusammenarbeit mit der European Spinal Cord Injury Federation (ESCIF) und dem Schweizer Paraplegiker Verein (SPV) eine Initiative gestartet, um Querschnittsgelähmte und auch anderweitig behinderte Flüchtlinge aus der Ukraine in Sicherheit zu bringen. Geschäftsführer der Fördergemeinschaft der Querschnittsgelähmten in Deutschland ist der frühere Kronberger Felix Schulte. Die drei Verbände haben eine medizinische Versorgungsstation im Sinne eines „Safe House“ im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine mit 35 Zimmern aufgebaut. Aufgabe der Einrichtung ist es, Menschen mit Behinderung, insbesondere Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern, eine Kontaktstelle zu bieten, in der sie medizinische Versorgung und adäquate Unterkunft bekommen, bevor sie weiter in die Schweiz bzw. nach Deutschland gebracht werden. „Die Fördergemeinschaft der Querschnittsgelähmten in Deutschland ist mit der Frage an die Stadt Kronberg herangetreten, ob in unserer Stadt eine behindertengerechte Unterbringung von Betroffenen möglich ist. Gerne möchten wir den betroffenen Flüchtlingen helfen. Unser Dank gilt dem Hochtaunuskreis, der sofort bereit war, dieses Anliegen zu unterstützen und die Unterbringung in der GU Oberer Aufstieg zu ermöglichen“, betont Bürgermeister Christoph König.

In der Gemeinschaftsunterkunft Oberer Aufstieg, so der Bürgermeister weiter, wurden entsprechende barrierefrei zugängliche Zimmer eingerichtet. Ebenso wurden zwei behindertengerechte Bäder geschaffen. „Damit haben wir die grundsätzlichen Voraussetzungen für die Unterbringung der Flüchtlinge, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, geschaffen“, so der Bürgermeister. Eine besondere Pflege der Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer muss seitens der GU nicht organisiert werden. „Jeder Platz für die Betroffenen ist eine große Hilfe und wir möchten die wichtige Arbeit der Hilfsorganisationen gerne unterstützen“, erklärt König. (mw)



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