Kronberg siegt in der Kategorie „Kommunale Grünflächen“ mit nachhaltigem Naturgarten

Preisverleihung „Blühende Gärten“. Mittendrin die Stadt Kronberg, vertreten mit Erstem Stadtrat Robert Siedler (Mittlere Reihe, 2.v.r.), Leiterin Fachbereich Stadtentwicklung und Umwelt, Sandra Poschmann (Mittlere Reihe, Mitte) sowie Umweltreferatsleiterin Yvonne Richter (Vordere Reihe, Mitte). Fotos: Regionalverband/Stadt

Kronberg. – Die Gewinnerinnen und Gewinner des Fotowettbewerbs „Blühende Gärten“ stehen fest. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain und die KulturRegion FrankfurtRheinMain zeichneten gemeinsam fünf Kommunen und zehn Privatpersonen für die vorbildliche Gestaltung von klimaangepassten und insektenfreundlichen Balkonen, Gärten und öffentlichen Grünflächen aus. Zu den Preisträgerinnen zählt auch die Stadt Kronberg im Taunus.

Als Preise wurden Solarpanels und Gutscheine für eine regionale Gärtnerei, ein nachhaltiges Geschäft oder das MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e. V. im Gesamtwert von mehr als 1.000 Euro überreicht.

Der Wettbewerb stieß auf eine überwältigende Resonanz: Vom 1. Juli bis zum 31. August 2021 konnten Beiträge mit maximal drei Fotos und einer Kurzbeschreibung eingereicht werden. Mehr als 200 Einsendungen aus 56 Kommunen verdeutlichen das große Interesse, einen Beitrag für mehr Artenvielfalt zu leisten. Per Online-Abstimmung hatte die Öffentlichkeit unter Beteiligung einer Fachjury die besten Gewinnbeiträge bestimmt.

In der Kategorie „Kommunale Grünflächen“ wurden folgende Städte und Gemeinden ausgezeichnet: Kronberg im Taunus für die Anlage eines Naturgartens am Betriebsgelände der Stadtwerke (Platz 1); Eschborn für die ökologische Aufwertung einer Schotterfläche (Platz 2); Maintal für blühende Flächen rund ums Rathaus(Platz 3); Hofheim für ein Wildstaudenbeet (Platz 4) und Ronneburg für das Projekt „Blühende Friedhöfe“ (Platz 5).

Den Preis für Kronberg nahmen Erster Stadtrat Robert Siedler, Sandra Poschmann (Leiterin Fachbereich Stadtentwicklung und Umwelt) sowie Yvonne Richter (Fachreferatsleiterin Umwelt) entgegen. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie bestärkt uns in unserer Arbeit“, sagte Siedler.

In der Kategorie „Balkone, Terrassen, Hof-, Fassaden- und Dachbegrünung und Fensterbank (außen)“ werden ausgezeichnet: Krisztina und Bernhard Krauss (Rosbach vor der Höhe) für die Umgestaltung eines Innenhofs einer Fachwerkreihe zu einem artenreichen Natur-Erlebnis-Hof (Platz 1); Günter Bodirsky (Bad Vilbel) für die Dachbegrünung einer Gartenhütte (Platz 2); Gabriele Jurczyk (Sulzbach) für die insektenfreundliche Bepflanzung ihres Balkons (Platz 3); Horst Baldauf (Liederbach) für einen Balkon, der von vielen Schmetterlingen, Libellen und weiteren Insekten frequentiert wird (Platz 4) und Gabi Mosbrugger (Frankfurt am Main) für ihre üppig und insektengerecht bepflanzte Dachterrasse.

Die Gewinner der Kategorie „Gärten“ lauten: Heike Koslov (Rodgau), die als Mieterin ihren Garten naturnah pflegte und entwickelte (Platz 1); Christina Lev für den Gemeinschaftsgarten „Essbarer Quadratmeter“ im Langener Nordend, in dem fast 30 engagierte Bürgerinnen und Bürger gärtnern (Platz 2); Nikola Hahn (Rödermark), die ihr Einfamilienhaus mit Dachgarten, Teich und Bachlauf naturnah und bienenfreundlich gestaltete (Platz 3); Gabriele Klein (Langen), die in ihrem 700 Quadratmeter großen Garten ein Bienenparadies schuf (Platz 4) und Martina Keupink (Neu-Isenburg), die ihren Kleingarten mit einheimischen Pflanzen und Teichen in ein Refugium für Insekten, Vögel und Amphibien verwandelte (Platz 5).

„Ich bin sehr beeindruckt, mit wie vielen kreativen Ideen Städte, Gemeinden und Privatleute in unserer Region sich vor der eigenen Haustüre für Artenvielfalt und Ressourcenschutz einsetzen. Allein schon die große Zahl der eingereichten Beiträge zeigt, dass wir mit dem Wettbewerb einen Nerv getroffen haben“, sagte Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands und zuständig für Nachhaltigkeit und Klimaanpassung. „Die kleinen Veränderungen in Gärten, Höfen oder Balkonen machen in der Summe einen wichtigen Beitrag für ein angenehmes Mikroklima in unseren Siedlungen und mehr Artenvielfalt in der gesamten Region aus“, betonte Kötter.

„Wir freuen uns sehr über die gelungenen Praxisbeispiele und hoffen, dass sich noch viele weitere Kommunen und Menschen in der Region überzeugen lassen, mit gärtnerischen Mitteln etwas für die Umwelt zu tun. Inspiration hierfür gibt es in unserem GartenRheinMain-Veranstaltungsprogramm ‚Grün im Wandel‘ und wird es auch im nächsten Jahr wieder mit dem Fokus auf ‚Grünes Wissen wächst‘ geben“, so Sabine von Bebenburg von der KulturRegion FrankfurtRheinMain, die mit dem Projekt GartenRheinMain Kooperationspartner des Fotowettbewerbs ist.

Denn auch, wenn die große Blütezeit vorbei ist: Spätherbst und Winter sind für Gärtnerinnen und Gärtner genau der richtige Zeitraum, um sich Anregungen für die insektengerechte und klimaangepasste Bepflanzung des kommenden Jahres zu holen.

Aus diesem Grund stellt der Regionalverband FrankfurtRheinMain weitere Infos zum klimagerechten und insektenfreundlichen Gärtnern online auf seinem Klima-Energie-Portal bereit.

Alle genannten Beiträge ebenfalls unter:

www.klimaenergie-frm.de/fotos

Beschreibung des Gewinnerbeitrags

Dort, wo früher eine monotone Rasenfläche existierte, summt und brummt es mittlerweile von früh bis spät, weil Wildbienen und andere Insekten die Blütenpracht von einheimischen Wildpflanzen wie Essigrosen, Ackerglockenblumen und Wiesensalbei vorfinden. Der Naturgarten ist ein echter Erlebnisgarten, der eine Vielfalt von sinnlichen Eindrücken bietet. Eine intensiv gepflegte Rasenfläche von 300 m² wurde vom Umweltreferat der Stadt Kronberg 2009 zu einem Naturgarten umgestaltet. Es gibt dort mittlerweile über 100 verschiedene einheimische Pflanzenarten wie den Natternkopf, das Herzgespann oder Nachtviolen in unterschiedlichen Beeten. In den Ritzen von Trockenmauern wachsen Milder Mauerpfeffer und das Kleine Habichtskraut.

Eine monotone Feuerdornhecke wurde entfernt. An ihre Stelle wurde eine natürliche Hecke, unter anderem mit Rosen, Kornelkirschen, Kopfginster und Zwergliguster gepflanzt, die zahlreichen Tieren als Nahrungsquelle und Lebensraum dient. 2021 wurde der Naturgarten um ca. 300 m² Fläche erweitert. Es gibt ein Pflegekonzept (extensive Pflege – keine Bewässerung). Der Naturgarten ist für interessierte Bürgerinnen und Bürger zugänglich. (mw)

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