Kronberg
(hmz) – Kunst mit Kindern ist vielfältig und daher weit mehr, als nur ein Bild zu malen. Kunst fördert die Kreativität eines Kindes, das Selbstvertrauen und natürlich auch die Vorstellungskraft. Eine Erfahrung, die auch Ulrike Nasreddine mit ihren beiden Söhnen Raschid (13 Jahre) und Younes (10 Jahre) gemacht hat. Die ersten Krakeleien haben noch nicht auf das Talent von Raschid schließen lassen können, „aber nach drei Förderprogrammen und meinen eigenen Einschätzungen wollte ich seine Fähigkeiten in guten Händen wissen“, so Ulrike Nasreddine. Sie meldete ihn in der Kronberger Kunstschule in Kursen bei Bernd Reich und Susana Ortiz Maillo an. Das war zugleich auch der Impuls für sie selbst als Grafikdesignerin und Illustratorin, unter dem Dach des Museums der Kronberger Malerkolonie eigene Kurse anbieten zu wollen. Dabei konzentriert sie sich auf die Altersgruppe von Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren. Im laufenden Kurs bis zum 21. März 2023, jeweils dienstags von 14.30 bis 16.30 Uhr, sind noch Plätze frei, im Sommer geht es dann vom 25. April bis 11. Juli, ebenfalls um diese Uhrzeit, weiter. „Ich weiß, wie gerne sich Kinder kostümieren und daher gibt es einen Faschingsworkshop für Kinder ab sieben Jahren.“
Die Kinderporträts von Kaiserin Friedrich in der derzeitigen Ausstellung sollen das Anschauungsmaterial liefern. „Der Kleidungsstil dürfte für die Kinder sehr sonderbar sein, das passt zu unserem Thema. Im Anschluss an eine kleine Führung durch den Ausstellungsraum haben sie die Möglichkeit, sich selbst zu porträtieren.“ Termine sind am Samstag, den 11. Februar, von 14 bis 17 Uhr und am Samstag, den 18. Februar, von 10 bis 13 Uhr. Der Raum in der Kunstschule entspricht einem Kunstatelier, ausgestattet mit Staffeleien und dem für die Kurse benötigten Material. Seit vielen Jahren wird hier das Konzept einer behutsamen Heranführung der Kinder an die Kunst umgesetzt.
Das hat auch Ulrike Nasreddine überzeugt, die sich als Dozentin ebenfalls zum Ziel gesetzt hat, die kindliche Kreativität zu fördern und auf die individuellen Möglichkeiten mit Tipps und aufmunternder Beratung einfühlsam einzugehen. „Wir bilden hier keine kleinen Künstler und Künstlerinnen aus, sondern wollen Wege aufzeigen, wie sich Kinder die Wunderwelt der Kunst eröffnen können. Farben spielen dabei eine ganz wichtige Rolle. Alleine die vielen Farben zu mischen und neue Nuancen zu gewinnen, ist für Kinder spannend.“ Mit ganz einfachen Elementen würden Vorgaben zeichnerisch umgesetzt und Anreize für die kindliche Neugierde geschaffen.
„Die Kunst ist nicht unbedingt das, was Eltern bei ihren Kindern primär gefördert wissen wollen. Viele betrachten Kunsterziehung als nettes Beiwerk im Stundenplan, das ihren Kindern im späteren Leben jedoch nicht von finanziellem Nutzen sein wird“, so die Dozentin. Es zeige sich, dass gerade in den Grundschulen die Fächer Kunst und Musik von den jeweiligen Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen übernommen würden, die nicht unbedingt über entsprechende Grundlagen in diesen Bereichen verfügen. Die vielen positiven Aspekte würden durch diese Einstellung eingeschränkt.
„Bei vielen Kindern ist der Wortschatz noch nicht gut ausgebildet. Das Malen verschafft ihnen eine Ausdrucksmöglichkeit, zudem regt es die Fantasie an und sie lernen, bei den Vorgaben genauer hinzusehen und sich beim Bildaufbau zu konzentrierten.“ Weil auch sie von ihren Eltern gedrängt wurde, einen „Brotberuf zu erlernen“, hat sich Nasreddine für ein Studium als Grafikdesignerin, Illustratorin und Kommunikationsdesignerin in Hamburg entschieden und sich bei ihren Studiengängen auf die Malerei und das Zeichnen verlegt, sie selbst bevorzugt die Ölfarbe. In ihren Kursen kann sie durch ihr Studium
auf einen reichen Fundus an Techniken zurückgreifen. Ihr Wunsch ist es, Kinderbücher zu illustrieren, Inspirationen dazu dürften von den Kindern selbst kommen.
Der Raum in der Kunstschule ist wie ein Atelier eingerichtet.
Fotos: Kunstschule Kronberg
Ulrike Nasreddine bietet Kinderkurse an.
