Leserbrief

Unsere Leserin Sabine Eickschen-Hansmann, Limburger Straße, Kronberg-Oberhöchstadt, schreibt zum letzten Kronkauz über den Verein Aktives Kronberg Folgendes:
Das Lesen der Kronkauz-Kolumne zum Verein ‚Aktives Kronberg‘ lässt mich mit Ratlosigkeit darüber zurück, was die Redaktion mit der Kolumne eigentlich aussagen möchte. Der größte Teil des Artikels beschäftigt sich damit zu beschreiben, dass Ansatz und Zielsetzung des Vereins ‚Aktives Kronberg‘ in Kronberg überflüssig seien, da alle thematischen Ansätze – aktuelle Arbeiten im Augenblick im Wesentlichen zu Themen wie Klimakrise, Nachhaltigkeit, Innenstadt, Jugendarbeit – bereits in anderen Vereinen oder seitens der Politik abgedeckt seien. Zwischendrin gibt es aber immer Hinweise darauf, dass die Bearbeitung dieser Themen in Kronberg wohl öfter auch holprig läuft, erwähnt werden Studien und Ansätze, die sich im Nirwana auflösen, oder ausgefeilte Ideen, die nicht umgesetzt werden. Dann am Ende der Kolumne die Kehrtwende: das-haben-wir-immer-schon-so-gemacht funktioniert nicht (also auch die Vereinsarbeit?) und nachhaltige Überlebensstrategien für Kronberg müssen entwickelt und umgesetzt werden. Hm – es tut mir leid, aber da kann ich nicht folgen. Schauen wir doch mal auf Kronberg: Die Stadt Kronberg fördert schon seit Jahren das Ehrenamt massiv und hat die Bedeutung des Ehrenamts für die Stadtentwicklung und die Gestaltung einer lebendigen und bürgernahen Stadt lange erkannt. Hut ab vor diesem Engagement der Stadt Kronberg, das seinesgleichen in den Nachbargemeinden sucht. In einer sich wandelnden Gesellschaft passt sich aber natürlich auch das Vereinsleben an aktuelle Themen an, denn Themen wie Nachhaltigkeit oder Klimakrise wurden vor 20 Jahren allenfalls in der Fachwelt diskutiert. Neu aufkommende Ansätze sollten daher nicht mit existierenden Aktivitäten, die es in Kronberg dankenswerterweise in einer großen Vielzahl gibt, verglichen werden und stehen auch nicht in Konkurrenz zu diesen. Der Verein ‚Aktives Kronberg‘ arbeitet z. B. aktiv mit dem vom Kronkauz erwähnten Altstadtkreis zusammen, um Aktivitäten abzustimmen und zu koordinieren. Was ist falsch daran, das Thema Altstadt gemeinsam unter verschiedenen Aspekten zu beleuchten? Das Jugendkonzert im Park wurde mit dem Jugendrat gemeinsam koordiniert. Die Vielfalt der Ideen vieler Akteure kann doch hier Kronberg nur zu Gute kommen, egal ob in einem oder mehreren Vereinen. Ein Verein kann auch mit wenig Vorlaufzeit neue Themen in den Fokus bringen: eine Diskussion in Gang zu setzen wie z. B. zum Thema Stadtgrün – von der Landesregierung schon längst als Anpassungsmaßnahme gegen den Klimawandel erkannt und in Projekte mit den Städten Wiesbaden und Mainz aufgenommen – kann sinnvolle Informationen für alle an der Stadtentwicklung Beteiligten mit sich bringen. Hinsichtlich Klimakrise und Nachhaltigkeit ist es bereits fünf nach zwölf, und wir sollten jede Möglichkeit der Diskussion nutzen. Wenn nur ein weiteres Dach in Kronberg begrünt oder nur ein Toaster im Repair-Café wieder instandgesetzt und nicht weggeworfen wird, ist der Sache doch schon gedient. Ich denke, eine bunte und sich wandelnde Vereinswelt ist das, was Kronberg als bürgerseitige Ressource abseits vom politischen Gestalten für sich nutzen kann. Ein vielfältiger Austausch unter den Bürgern kann sich nur positiv auf ein nachhaltiges Stadtleben auswirken. Auf eine weitere, gern auch persönliche Diskussion zum Thema Vereinsleben und Ehrenamt würde ich mich freuen! Und übrigens: Ich bin nicht Mitglied des Vereins ‚Aktives Kronberg‘, aber das Ehrenamt in Kronberg liegt mir persönlich sehr am Herzen.



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