Leserbrief

Unser Leser Arne Heinich, Danziger Weg, Kronberg, schreibt zur Gemeinschaftsunterkunft Grüner Weg Folgendes: Als wir Anfang der 70er ins Eigentum in Kronberg einzogen, fanden wir eine ausgewogene Natur vor. In den seither vergangenen 47 Jahren verschwanden aus dieser harmonischen Natur die Feldhasen, die Fasane, die Spatzen, die Schmetterlinge, Bienen, die Wespen - welche über Jahre Waben so groß wie Kinderrucksäcke immer wieder neu bauten - und die Käfer, nicht alle gleichzeitig. In diesem Jahr war die Nachtigall nicht mehr zu hören. In einem Vogelhaus fanden wir sechs verhungerte junge Meisen. Einige Vogelarten konnten wir nur durch intensive Fütterung halten. Beängstigende Veränderungen, die nicht nur den eigenen Garten betreffen.

Parallel dazu veränderte sich im gleichen Zeitraum die Stadt. Man baute größer, füllte Lücken, verdichtete den Bestand an Häusern. Nicht alles auf einmal, aber konsequent. Grundstücke wurden maximal ausgenutzt. Das schränkte Lebensräume ein, für Mensch und Natur. Diese Art der Verschandelung der Umwelt bedroht die ganze Welt, d.h. Europa, Deutschland - und Kronberg.

Die Bundesregierung plant einen Etat von ca. 56 Milliarden Euro, um Menschen erträglicher leben zu lassen. Gleiche Sorgen führen in vielen Ländern zu klimatechnischem Umdenken. Die Jugend der Welt ruft „Friday for Future“, sie kämpft um ihre Zukunft. In diesem Kontext geht es um die Entscheidung des dominierenden Viererbündnisses unter den Parteien, eine GU im Grünen Weg zu erbauen. Bedürfnisse, die nicht bestehen, werden durch textliche Variationen und veraltete Begründungen zu legitimieren versucht. Argumente aus der Situation nicht ersichtlicher Asylanten sollen den Bau der GU rechtfertigen. Damit wird einem möglichen, aber nicht sicherem Problem eine Wichtigkeit zugedacht, die mit dem vorgesehenen Bau unabwendbar Boden verbraucht, damit Natur vernichtet und den Klimafluss im Ort beeinträchtigt. Und das wäre womöglich nur der Anfang für den Grünen Weg. Muss das sein?

Das Viererbündnis weigert sich, auf Gedanken und Vorschläge der anderen Parteien zu achten, hier insbesondere auf die der KFB. Sie tritt schon seit Jahren mit Kritik und fundierten Vorschlägen auf, findet aber nicht das Gehör dieser Parteien. Und die Kronberger Bürger scheinen das Gewohnte zu wählen, ohne das verwerfliche Planen einzelner Parteien und der Verwaltung in Betracht zu ziehen. FDP und Grünen ist trotz ihrer Logos eine regulierende Kraft nicht zuzuordnen.

Vielleicht bringt die kommende Wahl unsichere Bürger zur Einsicht. Dann hören auch die ironisierenden Artikel über Kronberg auf, mit der die FAZ Hessen überzieht. Der Grüne Weg gehört zu unser aller „Future“, für die die Jugend, auch in Kronberg, zum Demonstrieren auf die Straßen geht.



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