Leserbrief Stadthalle

Unser Leser Hanspeter Borsch, Kronberg, schreibt uns zur Sanierung der Stadthalle:

Die Stadthalle Berliner Platz wurde im Januar 1992 eingeweiht. Da war die Stadt gut beraten. Laut Festschrift wurde die verglaste Foyerhalle als charakteristisches Bauteil der Stadthallenerweiterung bezeichnet. Sie und die Fenster des Anbaus wurden mit Aluminium-Profilen versehen. In einem Vergleich mit anderen Fenstertypen schneidet das Alu-Fenster gut ab. Aufgrund der hohen technisch möglichen Lebensdauer von Alu-Fenstern wird im langfristigen Szenario davon ausgegangen, dass im Zeitraum von 60 Jahren nur eine einmalige Investition im Gegensatz zu anderen Fenstertypen zu tätigen ist. 2004 bis 2006, nach nur 15 Jahren, erfolgte die Neugestaltung des Berliner Platzes. Da war die Stadt nicht gut beraten. Die weißen Aluminium-Profile erhielten einen Anstrich mit grauer Farbe. Damit war das Erscheinungsbild nicht nur beträchtlich verändert. Ein Anstrich auf Aluminium ist nicht erforderlich und sollte auf keinen Fall erfolgen, ist äußerst problematisch und muss öfter erneuert werden. Nicht nur das. Der Anstrich hätte gar nicht durchgeführt werden dürfen. Veränderungen von Bau- und Kunstwerken sind ohne Zustimmung des Architekten unzulässig und als sein geistiges Eigentum durch das Urheberrecht geschützt, das nach 70 Jahren erlischt. Es wurde rücksichtslos missachtet. In diesen Tagen war es soweit. Der erste Anstrich wurde mühsam entfernt und ein neuer aufgetragen. Mit einer Lebensdauer von 60 Jahren erhielten sie nach nur 30 Jahren einen zweimaligen Anstrich. Da werden Summen im fünf- bis sechsstelligen Bereich verjubelt, unnötig, unzulässig und nicht wertsteigernd. Und weil in dieser Stadt Geld keine Rolle spielt, wundert es nicht, wenn das in Presseberichten unerwähnt bleibt. Es ist nicht der Rede wert.



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