Lesung mit Eugen Ruge in der Stadtbücherei

Kronberg (kb) – Am Dienstag, 7. November, liest der Schriftsteller Eugen Ruge um 19.30 Uhr in der Stadthalle Kronberg aus seinem neuen Roman „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“ vor.

Die Handlung spielt in den Monaten vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus. Pompeji ist ein pulsierender Ort, der sich jedoch von den Folgen des großen Erdbebens im Jahre 62 nach Christus immer noch nicht erholt hat. War der Ausbruch des Vesuvs ein unvorhergesehenes Ereignis oder gab es Hinweise und Vorzeichen? Als auf einem Berg oberhalb der Stadt Pompeji tote Vögel gefunden werden, hat der Zuwanderer Jowna alias Josephus alias Josse eine Eingebung: Wenn da wirklich ein Vulkan grollt, wie von manchen behauptet wird, sollte man das Weite suchen. Ohne Schulbildung, Geld und Einfluss gelingt es ihm, sich an die Spitze einer Aussteigerbewegung zu setzen. Geboren 1954 im Nordural kam Eugen Ruge im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern nach Ost-Berlin.

Nach seinem Mathematikstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seine Tätigkeit als Schriftsteller, Dokumentarfilmer und Drehbuchautor begann er 1986. Zwei Jahre später siedelte er in die Bundesrepublik über. Dort wirkte er hauptsächlich als Autor für Theater, Funk und Film.

Als Romanautor debütierte er im Jahr 2011 mit dem Titel „In Zeiten des abnehmenden Lichts“, für den er den Deutschen Buchpreis erhielt. Später erschienen u.a. die Romane „Cabo de Gata“, „Follower“ und „Metropol“. Seine bisherigen Bücher kreisten vor allem um die eigene Familiengeschichte, das SED- Regime und den Stalinismus („In Zeiten des abnehmenden Lichts“ und „Metropol“). In gewisser Weise hat auch der Roman „Pompeji“ mit seiner Familiengeschichte zu tun. Seine Großmutter Charlotte erzählte ihm einst als Kind über den Vulkanausbruch in Pompeji.

Von ihren Erzählungen war er so fasziniert, dass schon damals sein Interesse für dieses Thema geweckt wurde, verriet der Autor in einem Radiointerview. Eugen Ruges „Pompeji“ ist eine Erfindung, die auf geschichtlicher Wahrheit beruht und zugleich durch ihre Gegenwärtigkeit verblüfft: die Geschichte einer verhängnisvollen Verblendung im Vorfeld einer Katastrophe. Die Veranstaltung ist kostenpflichtig.



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