Kronberg (pu) – Nur wenige Wochen nach der Vorstellung des Projekts „Restaurierung des Prinzengartens im Stil der Kaiserin Victoria“ (wir berichteten) und der öffentlich gemachten Zusage der „Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region“ dessen Realisierung mit maximal 60.000 Euro (43 Prozent der Kosten) zu unterstützen – nicht zu vergessen der ebenfalls beachtliche Beitrag der Stadt Kronberg im Taunus von 25.000 Euro – , lud der Burgverein zur nächsten Feierstunde.
18 Quadratmeter-Wunsch
Dieses Mal stand das 18 Quadratmeter große neue Gerätehaus im Mittelpunkt, das schon lange auf der Wunschliste des regsamen Arbeitskreises Grün, der immerhin 18.000 Quadratmeter Außenfläche betreut, weit oben rangierte. Bisher war die zur Pflege benötigte Gartengerätschaft mangels Platz und Licht mehr schlecht als recht in einem vier Quadratmeter kleinen, in die Jahre gekommenen Hüttchen untergebracht. Vor zwei Jahren keimte dann Hoffnung auf, diesen unsäglichen Zustand bald beenden zu können, nachdem sich die Möglichkeit eröffnete, sowohl für das Vorhaben Prinzengarten als auch für einen Neubau der Gartenhütte Anträge auf Förderung bei der Flughafen-Stiftung einzureichen. Mit der Fortdauer der Pandemie kam jedoch die bedauerte Absage der Flughafenstiftung für das letztgenannte Vorhaben.
Glücklicher Spender
Ein harter Schlag für den Arbeitskreis, denn an ein Stemmen der Kosten aus eigener Kraft war mitnichten zu denken. Das war der Zeitpunkt für Armin Scherer, dem Lebensgefährten von Arbeitskreisleiterin Marlies Lendzian-Coane, zu handeln. Bedauerlicherweise selbst aus gesundheitlichen Gründen verhindert, an der Feierstunde, die er durch seine großzügige Spende erst ermöglichte, beizuwohnen, ließ er seine Schwester Elisabeth einen mit launigen Worten verfassten Brief vorlesen.
Als Frankfurter Bub, der vor mittlerweile über zehn Jahren seine Liebste während eines Urlaubs kennenlernte und unter anderem beim Anlegen des Lehrergartens selbst mithalf, habe er voller Mitgefühl davon erfahren, dass das ersehnte Gartenhaus bei der Förderung auf der Strecke geblieben sei. Getragen vom innigen Wunsch, dem „Wehklagen über die Mängel der alten Gartenhütte“ ein Ende zu bereiten, habe er sich zur Finanzierung entschlossen und „bin glücklich, die ehrenamtliche und nachhaltige Arbeit des Arbeitskreises auf diese Weise unterstützen zu können.“
In Absprache mit dem Denkmalschutz gelang es, ein schönes, hinter Bäumen und Büschen versteckt liegendes Plätzchen für das Bauvorhaben zu finden, Architekt Dipl.-Ing. Alexander Wissenbach zeichnete dessen Pläne. Die letzten Hürden bewältigten die Arbeitskreismitglieder nach schmunzelnder Schilderung von Marlies Lendzian-Coane, als sich die engen Wege auf den Burghügel unüberwindbar für den mit Bauteilen bepackten Lkw erwiesen. Kurzerhand wurde ein Jeep mit langem Anhänger organisiert, der geeignet war, die letzten engen und steilen Meter hinauf zu schaffen. Nach Ankunft der sehnsüchtig erwarteten Lieferung war es für die strahlenden Mitglieder des Arbeitskreises Außengelände ein Vergnügen, „ihr“ neues Schmuckstück persönlich aufzubauen.
Nach kompletter Fertigstellung, wozu die Installierung der Elektrik, der Umzug der Gerätschaften und die Anlage eines Weges mitzählte, fand bei strahlendem Sonnenschein bei Laugengebäck, frischem „Süßen“ und musikalischer Umrahmung durch die Johannishornisten mit Burg-Freunden und Burg-Nachbarn die offizielle Hauseinweihung statt.
Marlies Lendzian-Coane nahm im Verlauf der fröhlichen Zeremonie neben Blümchen den auf einem grünen Kissen liegenden Schlüssel entgegen, anschließend spazierten die Festgäste gemeinsam zur Gartenhütte, um nach Enthüllung eines Messingschildes mit dem Namen des großherzigen Spenders den lichtdurchfluteten Raum in persönlichem Augenschein zu nehmen.
„Packen wir’s an!” lautet die Devise des Arbeitskreises – vereinsintern kurz und prägnant „Grüngruppe” genannt – der künftig weniger Zeit durch das Suchen von Arbeitsgeräten oder Steckdosen zum Laden von Akkus verlieren wird, denn nunmehr hat alles übersichtlich seinen festen Platz.