Ritterliche Weihnachtsfeier der Silberdisteln

Musikalische Einstimmung auf die Weihnachtsfeier durch Hilde Reinhold mit der Steyrischen Harmonika und Thomas Seibert am Saxophon. Fotos: Westenberger

Kronberg (kb) – Als hätte Petrus mal wieder seine Solidarität mit den Silberdisteln zeigen wollen – kurz vor deren Weihnachtsfeier begann es zu schneien. Schnell war der Berliner Platz mit einer weißen Schneedecke überzogen und die Statue des vor der Stadthalle wachenden Ritters Hartmut XII. von Kronberg in ein weißes Gewand gehüllt. Über 50 Silberdisteln waren der Einladung des Vorstandes gefolgt, um gemeinsam dieses Fest zu feiern, und ihr Kommen wurde mit einer beeindruckenden Weihnachtsfeier belohnt.

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des Vereins, Ad Friedrichs, folgte eine musikalische Einstimmung durch Hilde Reinhold am Klavier und mit der Steyrischen Harmonika sowie durch Thomas Seibert am Saxophon. Anschließend präsentierten die Vereinsmitglieder weihnachtliche Vorträge, teils als Gedichte, teils als Geschichten, teils festlich, besinnlich und auch heiter. Natürlich durfte auch das Gedicht „Der Christbaumständer“, vorgetragen auf hessisch („Der Grissbaamstänner“) von Uwe Ranft, als Klassiker heiterer Weihnachtsgedichte, nicht fehlen.

Die Feier stand unter dem Motto „Weihnachten unter der Kronberger Burg“ und so mancher Teilnehmer fragte sich, was dieses Motto wohl mit der Weihnachtsfeier der Silberdisteln zu tun hätte. Dies wurde schnell klar, als nämlich zum nächsten Beitrag das Licht im Saal abgedunkelt wurde und sich eine mittelalterliche und ritterliche Abendstimmung im Saal ausbreitete und ein Kronberger Nachtwächter mit Laterne und Kerzenlicht den Saal betrat. Wer hätte die Rolle des Nachtwächters besser darstellen können als Erwin Stämmler, neben seiner langjährigen Mitgliedschaft bei den Silberdisteln auch Gründungsmitglied des Burgvereins? Seinen Einmarsch begleitete Thomas Seibert mit mittelalterlicher Musik. Daran schlossen sich der Einmarsch und Rittertänze von Ritter Peter Lemp und seinem Ritterfräulein Hilde Reinhold an – wiederum musikalisch begleitet von Junker Thomas Seibert. Ihren Auszug aus dem Saal untermalten sie mit einem ritterlichen Gedicht auf dem Hintergrund von Trommelklängen. Nach diesem Ausflug ins ritterliche Kronberg und einem opulenten und köstlichen Büffet wurde die Reihe weihnachtlicher Vorträge und musikalischer Einlagen fortgesetzt. Dann kam der Weihnachtsmann, in seinem Gefolge Knecht Ruprecht. Die Rede dieses über 90 Jahre alten Weihnachtsmannes wurde frei und ohne jegliche Vorlage gehalten und handelte vom Leben und seinen Zielen, von der Bedeutung der Kindheit, vom Erfordernis des Miteinanders und Füreinanders und von der Dankbarkeit, die uns in der heutigen Zeit oft ein wenig abhandengekommen ist. Folgerichtig stellte sich bei den Zuhörern weihnachtliche Melancholie ein. Nach seiner beeindruckenden Rede wurden der Weihnachtsmann und sein Knecht, dargestellt von Helmut und Sieglinde Berner, mit lang anhaltendem Applaus verabschiedet.

Nach einem abschließenden Grußwort des 1. Vorsitzenden machten sich die Silberdisteln auf den Weg durch den Schnee nach Hause. Einige Silberdisteln wollen hierbei auf dem Gesicht des Ritters Hartmut XII. von Kronberg ein leichtes Schmunzeln entdeckt haben. Offenbar war auch er zufrieden mit der ritterlichen Weihnachtsfeier der Silberdisteln im nahen Stadtsaal.

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