Romantik pur – Lieder-Matinee mit Werken von drei Komponisten nach Heinrich Heine

Tenor Lukas Siebert und Pianist Hilko Dumno begeisterten ihr Publikum mit Liedern nach Gedichten von Heinrich Heine, vertont von Franz Liszt, Franz Schubert und Robert Schumann. Foto: Schumacher

Kronberg (pf) – Drei Komponisten der Romantik und Gedichte von Heinrich Heine – die Lieder-Matinee am Sonntagvormittag im Festsaal des Altkönig-Stiftes bot nicht nur die Gelegenheit zu hören, wie unterschiedlich die Zeitgenossen Franz Liszt, Franz Schubert und Robert Schumann Heines Lyrik in die Sprache der Musik übersetzten. Es war auch eine beglückende Begegnung mit zwei Ausnahme-Musikern, die diese Musik auf meisterliche und berührende Weise lebendig werden ließen.

Jan Ickert, Cellist und Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, der die in diesem Jahr neue Konzertreihe im Altkönig-Stift organisiert und betreut, hatte nicht zu viel versprochen, als er zu Beginn des inzwischen dritten Konzertes den Tenor Lukas Siebert als einen herausragenden Sänger vorstellte, der auch als Dirigent schon Preise gewonnen hat, und den Pianisten Hilko Dumno, der seit 2001 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und seit 2009 auch an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln Liedgestaltung unterrichtet, einen der begehrtesten Liedbegleiter Frankfurts und einen Tasten-Magier nannte.

Das Publikum erlebte im ersten Konzertteil sieben Heine-Gedichte in der Vertonung von Franz Liszt, darunter das berühmte „Die Lorelei“, das in der Version von Friedrich Silcher das wohl populärste Heine-Lied ist, und „Du bist wie eine Blume“, das mehr als dreihundert Komponisten zu Liedern inspirierte, danach die sechs Lieder von Heinrich Heine aus Franz Schuberts letztem größerem Werk, das erst postum veröffentlicht wurde und daher den Namen „Schwanengesang“ erhielt. Nach einer kurzen Pause folgten dann die 16 Lieder aus Heines „Lyrischen Intermezzo“, die Robert Schumann in seiner Komposition „Dichterliebe“ op. 48 zusammengefasst hat.

Es ließ sich bezaubern von der Intensität, mit der Lukas Siebert die Lieder nicht nur sang, wobei seine Worte deutlich zu verstehen waren, sondern sie gleichsam als Schauspieler mit Leben erfüllte. Es erfreute sich aber auch an der bei jedem Lied deutlich spürbaren innigen Verbundenheit der beiden Künstlerpersönlichkeiten und der sensiblen Liedbegleitung durch Hilko Dumno, der seinem Ruf als Tasten-Magier mehr als gerecht wurde.

Für den langanhaltenden Applaus bedankten sich die beiden mit Robert Schumanns Version des Heine-Gedichts „Du bist wie eine Blume“, die sich deutlich unterscheidet von Franz Liszts Lied-Komposition, die zu Beginn des Konzerts erklang. Als letztes Konzert der neuen Reihe im Altkönig-Stift in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt dürfen sich Musikliebhaber am Sonntag, 12. Oktober, um 11 Uhr im Festsaal auf Franz Schuberts großartiges einstündiges Oktett in F-Dur für Klarinette, Horn, Fagott, Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass freuen, dargeboten und moderiert von Dozenten und Studierenden der Musikhochschule, ein Monument der Kammermusik in sechs Sätzen und eines von Schuberts bedeutendsten Werken.



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