Schmidts Übergabe an Buss mit Standing Ovations und Ehrenvorsitz

Standing Ovations, Abschiedstorte und viele weitere Geschenke, eine HWS-Laternenweg-Veranstaltung und den Ehrenvorsitz, gab es für den langjährigen Vorsitzenden des Altstadtkreises Hans Willi Schmidt.

Kronberg (pu) – „Beginn einer Kronberger Zeitenwende“ – so bezeichnet Dr. Ursula Philippi als eine der Mitglieder der ersten Stunde die Gründung des Aktionskreises lebenswerte Altstadt (ALA) am 11. Januar 1993.

26 Jahre später ging nun mit Hans Willi Schmidt die Identifikationsfigur schlechthin von Bord und übergab an seinen von den Mitgliedern im Rahmen der Versammlung einstimmig gewählten Nachfolger Thorsten Buss einen Verein, der durch das herausragende Engagement seiner Aktiven längst fest in der Burgstadt verwurzelt ist.

Große Fußstapfen

Der neue Vorsitzende weiß um die großen Fußstapfen, in die er tritt, und die mit seiner Aufgabe verbundene Herausforderung, doch gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden kann. Ihm zur Seite steht als ebenfalls einstimmig gewählte Zweite Vorsitzende Ramona Witerzens ein einigen bisher weniger bekanntes Gesicht. Mit dieser Neubesetzung hat die monatelange Vakanz auf diesem Posten nach dem viel zu frühen Tod Conny Temmens ein Ende. Setzen können Buss und Witerzens weiterhin auf die Erfahrung der langjährigen Kassiererin Charlotte Engel und Schriftführer Richard Jung, die von den Mitgliedern erneut das Vertrauen ausgesprochen bekamen. Im Zuge der von Alfred Helm in seiner typischen charmanten Manier zügig durchgezogenen Neuwahlen wurden noch als Kassenprüfer Petra Nauheim, Christina Ritschel und als Ersatz Cornelia Jung gewählt.

Kleine Änderungen

Die neuformierte Führungsriege wird den bisherigen Kurs weiterfahren, wie Thorsten Buss versicherte. Zum aktuellen Zeitpunkt stehen lediglich ein paar kleinere Änderungen auf der Agenda. So gibt es künftig neben den bekannten Arbeitsgruppen „Märkte“, „Service“ und „Weinberg“ künftig die Arbeitsgruppe Handwerk (dabei handelt es sich um den rührigen „Rentner“-Einsatztrupp) sowie „Kommunikation“, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern wird samt Präsenz in den neuen Medien. Im Mittelpunkt des denkwürdigen Abends stand jedoch logischerweise der scheidende Vorsitzende Hans Willi Schmidt, der seinen Vorstands-Mitstreitern sowie allen jeweils Beteiligten für deren unentwegte Einsatzbereitschaft in Bezug auf die umgesetzten Projekte, den Rückhalt und die aufgebrachte Geduld mit herzlichen Worten dankte. Mit vereinten Kräften habe man vieles zum Wohl der Stadt umsetzen können.

Wer‘s glaubt

„Als normales Mitglied werde ich diese Aktivitäten auch weiterhin unterstützen“, versprach er und forderte mit der Formulierung „normales Mitglied“ Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche geradezu heraus. „Normales Mitglied, wer‘s glaubt“, frotzelte er.

Aus seiner Sicht sind die beispielhaften Erfolgsgeschichten des Vereins und die des als Altstadt-Regent und Altstadt-Papst betitelten „Hans Willi“, auch als „HWS“ bekannt, eng miteinander verwoben. „In hervorragender Weise hat er sich in vielfältiger Weise eingebracht, ohne je eine Gegenleistung zu erwarten, die Spuren seines Wirkens sind überall sichtbar!“ In der Tat! Die im Keller seines damaligen Hauses stehende „Wiege des Altstadtkreises“ veränderte das Leben des in Oberhöchstadt geborenen leidenschaftlichen Kronberger Bürgers nachhaltig. Der seit knapp zwei Jahren als Erster Kronberger Stadtrat fungierende Robert Siedler brachte es auf den Punkt: „Meine bisherige Zusammenarbeit mit Hans Willi Schmidt ist ein einziger Lichtblick!“ Von Anfang an übernahm der mittlerweile 69-Jährige als Vereins-Frontmann seinem Naturell entsprechend die Rolle des antreibenden „Motors“, der Menschen für Projekte und das gemeinsame Ziel begeistert, sich gemeinsam für das Gemeinwesen zu engagieren. „Er hat die Gabe einen auch für Dinge anzuspornen, auf die man gerade so gar keine Lust hat“, umschrieb es Thorsten Buss schmunzelnd. Ein mit viel Liebe zum Detail geschriebenes Gedicht mit der Überschrift „Abschied“ schenkten die Gründungsmitglieder Dr. Ursula und Hans Robert Philippi ihrem „Freund, Helfer und Macher“, dem 1.000 Dank gebühre! Für den Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Kronberg-Le Lavandou, Alfred Helm, war er „Vorbild und Lehrmeister“ und ausschlaggebend dafür, dass Helm sein eigenes Engagement für zahlreiche Vereine Schritt für Schritt ausweitete.

Längst haben Schmidts legendäre Aussagen „Suchst du eine helfende Hand, dann schau an deinem Arm herunter“ oder „Rede drüber oder noch besser, lass darüber schreiben“ Einzug in den Kronberger Sprachgebrauch gefunden. „Du bist nicht nur ein Organisationstalent, sondern vielseitig, menschlich, fleißig, hartnäckig, standhaft, auch mal unbequem – kurz Motivator, Inspirator und Freund, der es schafft, die richtigen Menschen am richtigen Ort zusammenzubringen“, sparte sein Nachfolger nicht mit lobenden Worten. „Eigentlich kann man deine Leistung gar nicht in Worte fassen!“ Lamentieren, zaudern oder Abwälzen von Verantwortung liegt Hans Willi Schmidt völlig fern, vielmehr ist er bekannt dafür, mit allem Elan und positiver Energie das persönliche Gespräch zu suchen in dem Bestreben stets mit vereinten Kräften nach tragfähigen Lösungen für das Allgemeinwohl zu suchen.

Geschenke

Zu seinen Ehren wird demnächst ein spezieller HWS-Laternenweg mit der 1. Kronberger Laienspielschar stattfinden mit Abschluss auf der Schirn. Direkt am Versammlungsabend gab es jedoch neben Präsenten von anderer Seite weitere Geschenke aus den eigenen Reihen, denn man war übereinstimmend zur Überzeugung gekommen, Schmidt angesichts seiner Verdienste um den Verein in den Status des Ehrenvorsitzenden zu erheben. Umrahmt wurde diese Würdigung mit einem ganz besonderen musikalischen Beitrag von Rüdiger Löhr, der Frank Sinatras „I did it my way“ in einer HWS-Version vortrug, in die schließlich alle Versammelten einstimmten. Ein wunderbar emotionaler Moment, nicht minder die anschließenden Standing Ovations. Dazu gab es noch eine Abschieds-Torte und zahlreiche herzliche Umarmungen beim Schlückchen Sekt. Keine Frage, dieser Abend wird allen Beteiligten in Erinnerung bleiben!

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