Kronberg (hmz) – Der geschäftsführende Vorstand des Vereinsrings Kronberg hat sich nicht wieder für eine Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Hans Willi Schmidt (Vorsitzender), Matthias Bauer (2. Vorsitzender), Regina Hartmann (Kassiererin), Yvonne Ungeheuer (Schriftführerin) und Horst Lorenz (Beisitzer) begründeten ihre Entscheidung mit der teilweise jahrzehntelangen Vorstandsarbeit. Schmidt betonte, dass es ihm trotz intensiver Bemühungen um eine Nachfolgeregelung nicht gelungen sei, Interessierte zu finden. „Ich habe im Vorfeld viele Gespräche geführt und hoffe, dass es ein Umdenken gibt und die wichtige Arbeit des Vereinsrings fortgesetzt werden kann“, so Schmidt. Diesem Appell schloss sich auch Bürgermeister Christoph König an: „Wir brauchen den Vereinsring als Ansprechpartner, er ist ganz oft notwendig.“ Eine Lösung sei dringlich, „damit der Vereinsring auch künftig mit der Stadt zusammenarbeiten kann.“ Der Vereinsring ist quasi die Dachorganisation der Kronberger Vereine, wobei es in Oberhöchstadt ebenfalls einen sehr aktiven Vereinsring gibt, der allerdings mit vielfältigen Aufgaben ausgestattet ist. Der Vorsitzende, Hans Georg Kaufmann, leitete die Versammlung und versuchte seinerseits, aus den Reihen der Anwesenden Motivierte zu finden. Der Zweck dieses freiwilligen Zusammenschlusses der örtlichen Vereine ist die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber der Allgemeinheit, der Stadt sowie die terminlichen Abstimmung von geplanten Veranstaltungen.
„Wir treffen uns zweimal im Jahr und verwalten im besten Sinne Termine, haben den Überblick über die Jubiläen und sind die Mittler für die Probleme der Vereine. Unser Aufgabenbereich ist sehr überschaubar und nicht so fordernd, wie es für viele Aktive in den Vereinen insgesamt ist“, so Schmidt. Bis Ende April gebe es noch eine Bedenkzeit, „dann wird im Rahmen einer Sondersitzung die Neuwahl des Vorstands oder die Auflösung des Vereinsrings beschlossen“. Der noch amtierende Vorsitzende zog eine Bilanz der Jubiläen im vergangenen Jahr: der Neujahrsdialog mit Verleihung des Bürgerpreises für Herbert Bäcker, 50 Jahre Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, 50 Jahre Städtefreundschaft mit der Weinbaugemeinde Guldental und schließlich 150 Jahre Kronberger Feuerwehr. Er erinnerte an die Initiativen des Altstadtkreises wie die Baumpflanzungen im Vereinswald oder das Adventssingen auf der Schirn, dessen Erlös den Bedürftigen in Kronberg zugutekommt. Die „Bühne im Park“ besteht seit zehn Jahren und sie werde immer noch genutzt. „Aus diesem Anlass wird der Altstadtkreis die Bühne und den Bauwagen sanieren“, so Schmidt.
Ein Kritikpunkt waren die Mietkosten für die Stadthalle – für die Vereine ein wesentlicher Faktor, wobei nur ein Teil von ihnen mit ihren Großveranstaltungen betroffen ist. „Für uns ist es schwierig, Hallen- und Raumkosten zu ändern, wenn wir keine Rückmeldungen bekommen“, so Bürgermeister König. Hintergrund ist, dass neue Förderrichtlinien für Vereine erstellt wurden und diese zu Rückmeldungen aufgerufen waren. „Wir wollten es für die Vereine übersichtlicher und verständlicher machen, aber es hat sich keiner gemeldet“, so Angelika Hartmann vom Fachbereich Soziales, Kultur & Bildung. „Vor allem für die Jugendförderung soll es höhere Zuschüsse geben – auch, weil sich der Stadtjugendring aufgelöst hat. Vielleicht können Jugendgruppen in Vereinen schon ab fünf Personen berücksichtigt werden; da müssen wir aber erst noch den politischen Weg gehen und es für die Politik transparenter machen“, so Angelika Hartmann weiter.
Um die einzelnen, für die Vereine zur Verfügung stehenden Budgets ermitteln zu können, bittet die Stadt Kronberg, die in 2025 anstehenden Veranstaltungen zu melden und anzugeben, welche Stadtwerkeleistungen in welchem Umfang dafür beantragt werden. Die Frist zur Beantragung der Fördermittel für das Jahr 2026 läuft zum 31. Mai 2025 ab.
Der Vereinsring wurde am 13. August 1991 im Gasthaus zum Adler gegründet. Erster Vorsitzender wurde Horst Neugebauer, der dieses Amt bis zum Jahr 2000 innehatte. Zweiter war Heinz Becker und Schriftführerin Hanna Feldmann. In den Richtlinien damals wurde Sinn und Zweck des Vereinsrings definiert. Hauptaufgabe waren Terminabsprachen aller ortsansässigen Vereine sowie die Nutzung der städtischen Räumlichkeiten bei Veranstaltungen. In den Jahren 2000 bis 2008 war Klaus Temmen Bürgermeister. Martha Ried wurde dann für einige Monate im Jahr 2008 als kommissarische Vorsitzende berufen. Seitdem führt Hans Willi Schmidt den Vereinsring. Ob sein Credo „Vereine für Vereine“ Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten.