Viele AKS-Eltern schätzen Engagement der Lehrkräfte

Kronberg. – Eltern „enttäuscht von der Schule“? Mit Unverständnis und Verärgerung haben viele Mütter und Väter der Kronberger Altkönigschule auf eine Pressemitteilung der FDP im Kronberger Boten vom 14. Mai reagiert. „Viele zeigten sich dem Schulelternbeirat gegenüber entsetzt von dieser pauschalen Abwertung des Lehrpersonals“, sagt der Gereon Stegmann, Vorsitzender des Schulelternbeirats der Altkönigschule. „Ich bin Elternbeirätin in einer 6. Klasse an der Altkönigschule – und ich nehme das Gegenteil von dem wahr, was in diesem Artikel behauptet wird. Ich habe in den letzten Wochen von den Eltern überwiegend positive Rückmeldungen erhalten“, ergreift auch Gabriela Roßbach Partei für Schule und Lehrer.

Mit der Entscheidung zur Schulschließung seien nicht nur Eltern vor völlig neue Aufgaben gestellt worden, auch das Kollegium der Altkönigschule habe innerhalb kürzester Zeit nach neuen Wegen zur Vermittlung von Lehrstoff suchen müssen. „Dass es zu Beginn auch mal Schwierigkeiten gab bei Art und Umfang von Arbeitsaufträgen oder mit einheitlichen Abgabe-Prozessen, dafür hatten die meisten Eltern Verständnis“, so Rossbach. Dazu hat auch die offene Kommunikation von Seiten der Schule beigetragen, die mit regelmäßigen Elternbriefen die aktuellen Herausforderungen und jeweiligen Schritte erklärt hat. „Wir sind in einem ganz engen Austausch mit der Schulleitung und erleben direkt mit, wie engagiert sich das Kollegium für die Schülerinnen und Schüler einsetzt“, betont der Vorsitzende des AKS-Schulelternbeirat, Gereon Stegmann. „Es hat uns sehr irritiert, dass wir als Schulelternbeirat vor der Veröffentlichung dieses Beitrags nicht mal kontaktiert und um eine Stellungnahme gebeten wurden zu diesen Aussagen einer FDP-Fragestunde mit nicht genannter Teilnehmerzahl. Wir haben das als Ohrfeige empfunden für all die Lehrkräfte, die sich mit Ideenreichtum und großem persönlichen Einsatz um ihre Klassen bemühen. Dass die technischen Voraussetzungen für digitales Lernen auch an der Altkönigschule nicht ideal sind, das ist ein Versäumnis der Politik – und nicht der Schule und schon gar nicht der Lehrkräfte. Diese Kritik trifft einfach die Falschen“, stellt Stegmann fest. Zumal die Lehrerinnen und Lehrer der schwierigen Situation mit viel Kreativität begegnen, wie beispielsweise Claudia Gabriel es empfindet: „Meine Tochter und mein Sohn haben in den letzten Wochen viele unterschiedliche und viele neue Lehrangebote bekommen, die es ihnen leicht gemacht haben, am Ball zu bleiben. Da gab es Online-Quizfragen, verschiedene Wissenstest-Formate, Arbeitsblätter, Hinweise auf Erklärvideos, Arbeitsaufträge mit Etappenzielen. Man muss schon sehr blind und ignorant sein, wenn man nicht die viele Arbeit und das Bemühen dahinter erkennt.“ Seit dem Ende der Osterferien können Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sich auch zu Video-Konferenzen über eine vom Schulamt genehmigte Plattform treffen. Ein Angebot, das bereits intensiv genutzt wird – wie es auch grundsätzlich einen engen Austausch zwischen Schülerschaft, Lehrerkollegium und Eltern gibt. „Viele Lehrerinnen und Lehrer haben den Kids sogar ihre private Telefonnummer für individuelle Sprechstunden mitgeteilt – mehr persönlichen Einsatz kann man sich kaum wünschen“, sagt Gabriel, die sich wie viele andere Eltern der Schule über den kürzlich erschienenen FDP-Artikel und die „generelle Diffamierung von Lehrern“ geärgert hat.

Die große Empörung der Eltern und die breite Unterstützung für das Kollegium hat Martin Peppler, den Schulleiter der Altkönigschule, bewegt: „Viele Kolleginnen und Kollegen waren sehr betroffen und verletzt über die Aussagen in dem kürzlich erschienenen Beitrag. Umso schöner, dass der Großteil der Elternschaft unserer Schule dies offenbar ganz anders beurteilt und uns mit all diesen Äußerungen den Rücken stärkt. Das ist ein Zeichen dafür, dass an unserer Schule der Zusammenhalt und das Miteinander stimmen.“ (mw)



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