Zwanzig Jahre Himo-Projekt – Bildung als Basis für Würde und Mut zur Menschlichkeit

Das Himo-Projekt ermöglicht vielen Kindern eine Schulausbildung und damit einen besseren Start ins Leben.

Kronberg (hmz) – Wohl kaum jemand hätte vor zwanzig Jahren geglaubt, dass das „Projekt Himo“, das seinerzeit von Bischof Amadeus von Moshi (Tansania) von der Heilig-Geist-Gemeinschaft ins Leben gerufen wurde, ein solch großartiges Hilfsprojekt werden würde. Karg, sandig und wasserlos war das überlassene Gelände damals. In der Zwischenzeit ist es ein fruchtbares Land geworden, das eine große Anzahl von Menschen versorgt.Hinter dem Namen Himo verbirgt sich ein Bauprojekt in dem Ort Himo, etwa zwanzig Kilometer von der Stadt Moshi entfernt. Das Projekt Himo wurde mit dem Ziel begonnen, Frauen zu helfen, sie aus Abhängigkeiten zu befreien, vor allem dann, wenn sie mit Kindern alleine zurückgelassen werden. Und hier beginnt auch die Geschichte von zwei Kronbergern, ohne deren jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement die Erfolgsgeschichte des Himo-Projektes wohl einen anderen Verlauf genommen hätte: Achim Höfig und Max Werner Kahl. Während der eine mit Unterstützung vom Kirchort St. Vitus sowie Vereinen auf Sammel- und Spendenaktionen für das Projekt aufmerksam macht, plant und baut der andere bemerkenswerte Gebäude in Anlehnung an die afrikanische Kultur. Höfigs Aktion „Wein gegen Spende“ ist auf dem Kronberger Wochenmarkt seit Jahren ein Treffpunkt nicht nur für Weinkenner, sondern eben auch für den guten Zweck. Das wird er auch in diesem Jahr fortsetzen. „Wir haben eine Spende von 200 Weinflaschen bekommen, deren Inhalt verkauft und der Erlös sowie die Spenden wieder dem Himo-Projekt zufließen werden“, erzählt Kahl. Bislang wurde der Wein übrigens von Achim Höfig gesponsert, der allein durch seine Präsenz zum stillen Mahner an das soziale Gewissen geworden ist, ohne es deutlich auszusprechen. Seine Sprüche auf den Tafeln rund um den Marktstand sprechen da schon eine deutlichere Sprache. Der Anspruch auf Bildung und Nahrung – humorig verpackt und ernsthaft gemeint.

Orgel auf dem Weg nach Sanya Juu

Nicht ganz ohne Stolz betont Max Werner Kahl, dass eine gespendete Orgel auf dem Weg nach Tansania ist, Bestimmungsort ist die Magnificat-Kirche in Sanya Juu. Bei der Einweihungsfeier im März wird er selbstverständlich dabei sein. Seitdem Kahl vor über dreißig Jahren zum ersten Mal den schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo gesehen hat, ließ ihn das Land nicht mehr los. Kahl kam erstmals im Jahr 1988 im Rahmen einer Reise der katholischen Kirchengemeinde Kronberg zu dem Frauenorden nach Sanya Juu (Tansania); die Frauen bewirtschafteten dort ihre Ländereien für ihren Lebensunterhalt, sehr mühsam und wenig ertragreich. Erst durch eine großzügige Spende nach Jahren von Kronbergerinnen und Kronbergern für eine Wasserpumpe wendete sich das Blatt.

Zehn Jahre später, als Kahl eine weitere Reise antrat, sollte eine kleine Kapelle durch eine größere Kirche ersetzt werden. Er plante ein rund 1.000 Quadratmeter großes Gotteshaus mit stützfreiem Dachstuhl aus Eukalyptusholz. Die Pläne fertigte er zusammen mit seinem Sohn Christian Kahl an. „Wir wollten keine Kirche nach deutschem Vorbild errichten, wie das in der Kolonialzeit durchweg der Fall war“, erklärt Kahl. Daher lehnt sich die Kirche in Form und Bauweise an die Rundhäuser der Massai an.

Im Jahr 2002 konnte die „Magnificat-­Church“ eingeweiht werden. Eine Besonderheit sind die wertvollen Holzschnitzereien im Inneren der Kirche, die sowohl einheimische als auch deutsche Künstler schufen, um so europäische und afrikanische Stil- und Kunstrichtungen zu verbinden. „Unsere Botschaft geht weniger über die Schrift als viel mehr über die Kunst. Wir haben die Ursymbolik aufgegriffen, an denen Afrika reich ist.“

Kahl plant schon weiter: „Jetzt brauchen wir Spenden für eine eigene Energieversorgung, um Kosten zu sparen.“ Das überrascht nicht, denn die Zahl derer, die innerhalb des Himo-Projektes lernen und arbeiten, steigt ständig weiter.

Hohes Spendenaufkommen

Mit hohen sechsstelligen Spendengeldern sind eine Schule, ein Kindergarten, ein Gesundheitszentrum und ein Gemeinschaftshaus entstanden. Hier arbeiten nahezu 200 Ordensschwestern als Erzieherinnen und in der Krankenpflege. Im Jahr 2008 wurde das nächste Bauwerk mit der Paul-Albert-Simon Schule inklusive Kindergarten in Himo eingeweiht. Erneut hatte Kahl Planung und Baubegleitung übernommen.Fünf Jahre später erfolgte die Erweiterung der Schule und im Jahr 2015 kamen die Dining-Hall sowie ein Kochhaus dazu. Und im Jahr 2018 kam schließlich eine Zisterne inklusive Wasserturm zur besseren Wasserversorgung von Schule und Landwirtschaft im von Trockenheit geplagten Land nach Kahls Entwürfen hinzu.

Paul-Albert-Schule

Den Namen trägt sie in Erinnerung an den Kronberger Pfarrer Simon, der ein engagierter Förderer des gesamten Projektes war. Auch hier lagen Planung und Baubegleitung, auch später für den Erweiterungsbau, in den Händen von Kahl, dem für sein großes ehrenamtliches Engagement bereits das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. „Mit den Spenden unterstützen wir Chancen auf Bildung und damit die Möglichkeit, dass die Kinder ihre Zukunft aktiv gestalten“, so Achim Höfig. Wie jedes Jahr stellt er die Jahresbilanz der Paul-Albert-Simon Schule (PAS) vor: In diesem Herbst hätten insgesamt 38 Mädchen und Jungen (bisherige Höchstzahl) das Abschlussexamen bestanden und damit einen erfolgreichen Schulabschluss der Primary School gefeiert. Alle hätten sich damit die Tür zur weiterführenden Secondary School geöffnet und würden diesen Weg auch gehen, wie alle ihre Vorgänger seit 2015. In diesem Jahr startete die PAS mit den ersten Abschlussexamen, nunmehr konnte insgesamt 306 Schülern eine erfolgreiche Grundausbildung mit auf den Weg gegeben werden.

Gemeinsame Hilfe

Auch die Schulleiterin „Mama“ Joanna Mallya sei sehr stolz auf diese Entwicklung und bedanke sich ausdrücklich für die beständige Unterstützung des Fördervereins und damit bei allen Kronbergerinnen und Kronbergern und deren Bereitschaft, zu spenden. „Auch dieses Jahr haben wir unsere regelmäßigen Zahlungen zur Unterstützung des Schulbetriebs mit Freude und Stolz überweisen können.“ Dazu zählen die Gehälter der bis zu 15 angestellten Lehrerinnen und Lehrer, einiger Helferinnen, zum Beispiel Köchinnen, die Fixkosten für den Unterhalt der Gebäude, die regelmäßigen täglichen zwei Mahlzeiten, Unterrichtsmaterial und Wachpersonal. Daneben hätte durch einige Sonderzahlungen das Landwirtschaftsprojekt maßgeblich unterstützt werden können, so Höfig. Mit dem Keramikmarkt, dem Benefiz-Konzert und natürlich den Einnahmen beim Weinstand käme ein Mosaikstein zum anderen, aber „wir sind weiterhin sehr auf Spenden angewiesen, wenn wir unsere Anstrengungen in dieser Art und Weise fortsetzen wollen“, so Höfig. „Wir werden uns auch im neuen Jahr tatkräftig anstrengen, den uns anvertrauten Kindern in Himo eine gute Schulbildung zu ermöglichen, um ihnen damit eine gesunde Basis für deren Würde und Mut zur Menschlichkeit zu verleihen. Dies gelingt nur gemeinsam und mit Hilfe und Unterstützung unserer vielen Freundinnen und Freunde.“

Fünf Jahre später erfolgte die Erweiterung der Schule und im Jahr 2015 folgten die Dining-Hall sowie ein Kochhaus. Und im Jahr 2018 wurde schließlich eine Zisterne inklusive Wasserturm zur besseren Wasserversorgung von Schule und Landwirtschaft im von Trockenheit geplagten Land nach Kahls Entwürfen in Betrieb genommen.

Paul-Albert-Schule

Den Namen trägt sie in Erinnerung an den Kronberger Pfarrer Simon, der ein engagierter Förderer des gesamten Projektes war. Auch hier lagen Planung und Baubegleitung, auch später für den Erweiterungsbau, in den Händen von Kahl, dem für sein großes ehrenamtliches Engagement bereits das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. „Mit den Spenden unterstützen wir Chancen auf Bildung und damit die Möglichkeit, dass die Kinder ihre Zukunft aktiv gestalten“, so Achim Höfig. Wie jedes Jahr stellt er die Jahresbilanz der Paul-Albert-Simon Schule (PAS) vor: In diesem Herbst hätten insgesamt 38 Mädchen und Jungen (bisherige Höchstzahl) das Abschlussexamen bestanden und damit einen erfolgreichen Schulabschluss an der Primary School gefeiert. Alle hätten sich damit die Tür zur weiterführenden Secondary School geöffnet und würden diesen Weg auch gehen, wie alle ihre Vorgänger seit 2015. In diesem Jahr startete die PAS mit den ersten Abschlussexamen, nunmehr konnte insgesamt 306 Schülern eine erfolgreiche Grundausbildung mit auf den Weg gegeben werden.

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