Hoffest bei Familie Hildmann – ein Blick hinter die Kulissen des Hofladens

Auf dem Hoffest von Familie Hildmann präsentieren auch der Kreisbauernverband und Jäger einen Einblick in ihre Arbeit.

Oberhöchstadt (nel) – Einen Blick hinter die Kulissen eines Bauernhofs mitsamt eigenem Hofladen konnten Interessierte am Sonntag, 21. September, bei Familie Hildmann in Oberhöchstadt werfen. Schon zum zweiten Mal öffnete die Familie ihre Türen für Besucher, die bei leicht grauem Himmel, aber bester Stimmung zahlreich erschienen und aus allen Richtungen angelaufen kamen. „Wir möchten zeigen, wie Landwirtschaft funktioniert und Kunden näher an die Tiere und an die Produktion heranführen“, betonte Laura Hildmann. Dass dieses Anliegen auf fruchtbaren Boden fällt, zeigte sich schnell: Familien mit Kindern, Nachbarn und Stammkunden nutzten die Gelegenheit, ein Stück bäuerlichen Alltags kennenzulernen. Vor allem für die Kundschaft von Hildmanns Hofladen bieten die Hoffeste eine interessante Möglichkeit, herauszufinden, wie es eigentlich hinter den Kulissen aussieht und wo die Produkte, die sie dort einkaufen, genau herkommen.

Großes Angebot auf dem Hof

Auf dem gesamten Hof und in der angrenzenden Landschaft bot sich den Gästen ein abwechslungsreiches Programm. In der großen Strohhütte konnten Kinder nach Herzenslust toben, rutschen und spielen, während andere sich lieber in Ruhe am Bastelstand mit Kartoffeldruck oder beim Kindermalen beschäftigten. Für das leibliche Wohl sorgte die Freiwillige Feuerwehr am Grill mit Fleischprodukten, die natürlich direkt vom Hof der Familie stammen, während die Landjugend den Getränkewagen betrieb. Freunde, Bekannte und viele helfende Hände aus der Nachbarschaft unterstützten die Familie. Auch mehrere überdachte Stände ergänzten das Angebot. Der Kreisbauernverband war ebenso vertreten wie Jäger und ein Imker aus Mammolshain, von dem der Honig stammt. Zudem gab es eine kleine Version des Hofladens selbst, an dem auch ganz neue Besucher die regionalen Produkte kennenlernen konnten.

Neuer Stall stößt auf Interesse

„Regionalität bedeutet für uns, die Wege kurz und die Herkunft transparent zu halten“, sagte Hildmann. Besonderes Interesse bei kleinen sowie großen Besuchern weckte ein Blick in den neuen, hochmodernen Stall, den die Familie erst vor zwei Jahren errichtet hatte. Bis zu 40 Rinder samt Kälbern finden dort Platz. An diesem Tag konnten die Kühe gestreichelt und beim Futtern beobachtet werden. Auch für Schweine war der Stall ursprünglich geplant. Doch die Afrikanische Schweinepest hatte der Familie einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir haben vorsorglich ausgestallt, auch wenn wir kein Sperrbezirk sind“, erklärte Sohn Steffen. Statt der rosa Rüssel tummeln sich momentan Puten im Stall und rund 300 Legehennen in drei mobilen Ställen frei über die Wiesen. Schweinefleisch bezieht der Hof im Moment von einem Berufskollegen aus der Region, um Kunden weiterhin ein breites Angebot machen zu können. Die Besucher schätzten vor allem diese offene Art, Landwirtschaft zu zeigen. Viele Kinder freuten sich, Kühe aus der Nähe zu sehen, bei Mutter Anette Hildmann konnten sie sogar ein Huhn streicheln.

„Im Laden sieht man nur die fertigen Produkte – hier auf so einem Fest erlebt man einfach mal, was dahinter steckt“, erzählte eine Besucherin. Dass Landwirtschaft nicht mehr wie früher mitten in den Dörfern präsent ist, wissen die Hildmanns nur zu gut. Umso wichtiger sei es ihnen, Brücken zwischen Stadt und Land zu schlagen. Trotz des etwas schwankenden Wetters war die Resonanz am Sonntag positiv – vorsorglich war alles überdacht organisiert. Die Hildmanns wollen solche Hoffeste höchstens alle zwei Jahre veranstalten – sicher ist das nächste Datum noch nicht. „Es ist schon immer ein sehr großer Aufwand“, lachte Steffen Hildmann.

Aber mit jedem Fest wurde ein Stück mehr deutlich: Das Konzept, Landwirtschaft begreifbar zu machen und Menschen aus der Region zusammenzubringen, ist wichtig und stößt auf Interesse.

Rund 40 Rinder leben auf dem Hof der Familie – seit zwei Jahren in dem neuen Stall.

Fotos: El Manshi

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