„Stars in der Manege“ warenheimische Haustiere

Oberhöchstadt (hmz) – Der Zirkus Liberta – laut Guinness-Buch der Rekorde der kleinste Zirkus der Welt – war wieder zu Gast in der Hildmann-Scheune. Gekommen ist er auf Einladung des Kronberger Tierschutzvereins, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert. Treffender hätten Ort und Thema wohl kaum sein können und die vielen – vor allem kleinen Besucherinnen und Besucher – lernten die heimischen Haustiere von einer ganz anderen Seite kennen, nämlich als „Stars in der Manege“. Der Heckstadt-Verein sorgte gegen eine kleine Spende für Kaffee und Kuchen, wobei der gesamte Erlös über 382 Euro der Veranstaltung dem Tierschutzverein zugutekommt. Zirkusdirektor, Dompteur und Alleinunterhalter Dieter Schetz zog zusammen mit seiner Frau Brigitte die Zuschauenden mit seinen tierischen Tricks in seinen Bann. Eine Ente, die sich todesmutig in die Tiefe eines Wasserbassins stürzte, ein Hahn, der sich hypnotisieren ließ, eine Katze, die über zwei Mäuse sprang und eine weitere, die durch eine Zeitungswand sprang, angelockt durch ein Würstchen und auf Drahtseilen über Huhn „Mooshammer“ balancierte. Dieter Schetz hat eine Devise: „Mein Anliegen ist es, den Menschen zu zeigen, dass Harmonie zwischen Mensch und Tier möglich ist, dass nichts, was wir vorführen, funktionieren muss, sondern alles nur kann.“ Mit seinen 150 Tieren lebt er auf einem Bauernhof im Allgäu. „Aus dem Verhalten der Tiere Liebe zu empfangen ist für mich ein Bedürfnis geworden.“

Es war wohl die Liebe zu den Tieren, die einige Kronberger und Kronbergerinnen im Jahr 1959 dazu bewogen hat, sich in einem Tierschutzverein zusammenzuschließen, unterstützt von dem damaligen Bürgermeister Dr. Günther Jacobi. Vier Jahre später war es dann so weit. Nahezu zeitgleich wurden der Tierschutzverein Kronberg-Schönberg und Oberhöchstadt gegründet. Die Vereine von Oberursel und Königstein gaben 29 ihrer Mitglieder quasi als ein Patengeschenk ab. Sehr aktiv begann der erste Vorstand mit Madeleine Stahlberg, Tierarzt Dr. Gerhard Grenz, Karl Lezius und Karl-Heinz Lehr. In Oberhöchstadt bildeten Theo Rock, Herbert Conradi, Heinz Hölzle, Manfred Haub und Herbert Meier ein Führungsquintett. Mit der Fusion im Jahr 1972 wurden nicht nur die Ortsteile, sondern auch die Tierschutzvereine zusammengelegt. Der Verein war Gründungsmitglied des Kreistierheims Hochtaunus, dem er immer noch eng in der Vorstandsarbeit und finanziell bei festen Vorhaben verbunden ist. Viele Projekte im In- und Ausland wurden seitdem gefördert. Das Vogelschutzgebiet Waldwiesenbach in Oberhöchstadt wurde mit zahlreichen Nistkästen ausgestattet, die Winterfütterung übernimmt der Verein. Der Bau des Katzenhauses in der Partnerstadt Ballenstedt und die weiteren in der Türkei und auf Kreta. Brigitte Möller erwähnte zudem die Hilfe für das Tierheim Herzberg nach der großen Oderflut. Dem Kronberger Bauhof wurde ein Chip-Lasergerät gesponsert, um tot aufgefundene Tiere und Findlinge schneller identifizieren und die Besitzer benachrichtigen zu können.

Die Hildmann-Scheune war ein idealer Platz für die vielen kleinen und großen Besucher.
Fotos: Muth-Ziebe

Der Heckstadt-Verein hat mit seiner Kuchenspende zum Gelingen beigetragen.

Der Kleintierzirkus Liberta gastierte mit seinem tierischen Programm.

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