Dem Hochwasserschutz den Riegel vorschieben

Zum Schutz des Kleinods im Schönberger Zentrum, der katholischen Kirche St. Alban, stehen dank Sponsoren bereits zwei Aluminium-Schotts für die Flügeltür an der Stirnseite und die der Sakristei zur Verfügung. Bei Starkregen-Vorhersagen sollen sie zum Einsatz kommen. Max-Werner Kahl (rechts) und Helmuth Artmann demonstrieren ihre unkomplizierte Anbringung.

Foto: privat

Kronberg (pu) – Nach Aussage von Erstem Stadtrat Robert Siedler (parteilos) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) ist die Stadt Kronberg in Sachen Optimierung des Hochwasserschutzes „eng unterwegs“. Details zu den in Zusammenarbeit mit Experten erarbeiteten Maßnahmen sollen demnach in der nächsten Sitzungsrunde vorgestellt werden.

Diese Ankündigung veranlasste ad hoc die Unabhängige Bürgergemeinschaft (UBG) dazu, ihren Antrag hinsichtlich „Sofortmaßnahmen und langfristige Maßnahmen zur Entschärfung der Hochwassersituation in den Ortsteilen Kronberg und Oberhöchstadt“ zunächst zurückzustellen. In einem ersten Schritt wird die Stadtverordnetenversammlung allerdings für Schönberg aktiv und in ihrer heutigen Sitzung die Bereitstellung von außerplanmäßigen 200.000 Euro für dortige Hochwasserschutzmaßnahmen für 2021 sowie von 300.000 Euro für 2022 absegnen. Die 200.000 Euro sind über Haushaltsreste gedeckt.

Unter dem Eindruck des Starkregenereignisses vom 14. August hatte die Stadtverordnetenversammlung am 17. Dezember 2020 beschlossen, dass Rückhaltemaßnahmen als Sofortmaßnahmen für das anfallende Oberflächenwasser im Stadtteil Schönberg geprüft und in diesem Jahr umgesetzt werden sollen (Vorlagennummer 5340/2020).

Aus einer erarbeiteten Maßnahmenplanung mit zehn Vorschlägen wurden als kurzfristig umsetzbare die Maßnahme 4 „Rückhalt Hainstraße“, die Maßnahme 6 „Rückhalt an der B455“ und die Maßnahme 9 / 10 „Rückhalt Waldweg am Schwimmbad / Rückhalt alter Steinbruch“ ausgewählt. Weitere Einzelheiten sind auf der städtischen Homepage www.kronberg.de (Maßnahmenplanung zur Überflutungsvorsorge Kirche Sankt Alban)nachlesbar.

Eine detaillierte Kostenschätzung für diese Maßnahmen wird im Rahmen der Vorplanung erstellt. Die Vorplanung für die drei genannten Maßnahmen ist laut Erstem Stadtrat Siedler bereits beauftragt. Um grundsätzlich handlungsfähig zu sein und damit die Maßnahmen noch in diesem Jahr umsetzen zu können, sei die außerplanmäßige Bereitstellung der 200.000 Euro erforderlich. Um auch weitere Maßnahmen der Maßnahmenplanung mittelfristig umsetzen zu können, sollen 300.000 Euro in den Haushalt 2022/2023 eingestellt werden.

Unabhängig davon hat jüngst der sich seit Jahren rührend um das Kulturdenkmal Albanuskirche in Schönberg kümmernde Architekt Max-Werner Kahl dank Sponsoren und Anfertigung durch ein Fachunternehmen Sorge für einen erhöhten Hochwasserschutz getragen.

Nach einem Gesamtkostenaufwand von 10.000 Euro stehen nunmehr zwei, etwa 50 Zentimeter hohe, Aluminium-Schotts für die Flügeltür an der Stirnseite und die der Sakristei zur Verfügung, die, sobald der Wetterbericht Hochwassergefahr vorhersagt, vom Hausmeister vor den Türen installiert werden können und damit eindringendem Wasser den Riegel vorschieben sollen.



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