Achim Stöhrs Sensationssieg beim Apfelwein-Wettstreit

Ortsvorsteher Michael Braun gratuliert den Gewinnern Willi Bubser, Oliver Schweitzer und Achim Stöhr zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Joachim Dittmar (hintere Reihe v. l.). Silla, Polly, Luna und Greta (vorne v. l.) bieten nächstes Jahr Apfelsaft an. Foto: HB

Oberursel (HB). Am Sonntag nach dem Brunnenfest, das ist Tradition, trifft sich die Apfelwein-Gemeinde Oberstedten und kürt ihren besten Kelterer. Bei diesem Wettbewerb kommt es selten vor, dass ein Neuling ganz oben steht. Aber diesmal hat mit Achim Stöhr einer gewonnen, der sich zum ersten Mal beteiligt hat. „Ich bin total geplättet,“ so der überraschte Diplom-Kaufmann.

Die Freunde des Stedter Apfelweins halten die Tradition gemeinsam mit dem Geschichts- und Kulturverein hoch. In der Gemarkung am Taunushang werden auf schätzungsweise zehn Hektar Kelteräpfel geerntet. Und seit 2001 prämiert. Die Siegerehrung fand zum zweiten Mal auf der Fischersmühle statt. Das weitläufige Gehöft bietet den perfekten Rahmen für einen Wettbewerb, an dem sich diesmal 16 Einheimische beteiligt haben. Darunter der 90-jährige Herbert Braun, dessen Sohn Michael seit fast 20 Jahren als Ortsvorsteher fungiert. Der Alterspräsident landete auf Platz zwölf, und Titelverteidiger Matthias Kirsch schrammte als Vierter knapp am Podest vorbei. Vor ihm belegte Willi Bubser den dritten Platz, nachdem er voriges Jahr auf Platz zwei gelandet war, den diesmal Oliver Schweitzer belegte. Der nahm die Urkunde in einem Shirt entgegen, das ihn als Mitglied der „Bembel Mafia“ ausweist. Man darf annehmen, dass er ohne kriminelle Machenschaften dort vorne platziert wurde.

Von dem Titel „Kelterer-König“ oder „Apfelweinpapst“ will Achim Stöhr gar nichts wissen. Aber stolz ist er auf den Wanderpokal schon, der nunmehr sein Namensschild trägt. Eigentlich hat er mit einem Import gewonnen, denn der Rote Trierer ist auf einer Wiese im Oberurseler Maasgrund gereift, auf der seine Ehefrau, eine Tierheilpraktikerin, vier Ponys hält. Dort hat er den Bäumen erst einmal einen ordentlichen Schnitt verpasst und damit die Erntequalität auf die Spitze getrieben. Von den 95 Verkostern haben 17 das Stöhrsche Produkt auf den ersten Platz gesetzt. Im Keller des Kelterers lagern 500 Liter von dem als „fruchtig“ beschriebenen Tropfen. „Ich habe jedem Apfel die Hand gegeben,“ frozzelte er über sein Erfolgsrezept. Mal sehen, ob das auch bei der Hessenmeisterschaft trägt.

Nächstes Jahr will ein Mädchenquartett eine Apfelsaftprämierung vornehmen. Diesmal haben sich Luna, Greta, Silla und Polly auf eine Sammlung zugunsten des Tierheims konzentriert. Für die 150 Euro in der Kasse haben sie viel Beifall bekommen.



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