Oberstedten bekommt wieder einen neuen Raal

Oberursel (ow). Im Rahmen der Eröffnung der Oberstedter Kerb am 18. Juli an der Taunushalle (ca. 18.45 Uhr) wird nach vierjähriger Pause wieder ein neuer „Stedter Raal“ gekürt. Der handgefertigte Raale-Stock steht schon bereit. Das Geheimnis, wer sein neuer Träger sein wird, soll aber erst bei der Kerb gelüftet werden.

Die Ehrenbezeichnung „Stedter Raal“ ist, wie einst Ehrenraal-Chef Wili Steffek († 2024) erläuterte, das „Bundesverdienstkreuz von Oberstedten“ und wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich lange Jahre und in außergewöhnlicher Weise ehrenamtlich um Oberstedten verdient gemacht haben. Bis 2020 wurde der neue Raal während der Oberstedter Weiberfassnacht in der Taunushalle ausgerufen. Letzter Ehrenträger war 2020 der Grüne Jo Krahl.

Die Tradition des Ehrentitels „Oberstedter Raal“ geht in die 90er Jahre zurück und wurde vom Altenausschuss und dem ehemaligen Ortsvorsteher Roland Bohn initiiert. Vor 30 Jahren,1995, wurde der erste Raalestock offiziell an Werner Rasquin (†) verliehen. Historisch leitet sich der Raal aus der Waldgenossenschaft Hohe Mark ab. Dort besaßen die Förster und Aufseher, darunter viele Stedter, als Zeichen ihres Amtes und zur Durchsetzung ihrer Autorität statt eines Gewehres einen Spieß oder Prügel, den „Raal“.

Die Corona-Jahre und der Tod des Raale-Chefs Willi Steffek im Frühjahr 2024 bedingten die vierjährige Zwangspause. Jetzt, im Jahre 2025, soll die Tradition fortgesetzt werden, damit die Raale auch weiterhin mit Weisheit, Herz und Stock in Oberstedten nach dem Rechten schauen können.



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