33 Tage Urlaub im Antoniushaus

Gut erholt und entspannt kehren die Urlauber nach Oberursel zurück. Foto: Sankt Vincenzstift

Oberursel (ow). 14 Bewohner des Alfred-Delp-Hauses und von Haus Königsegg sind nach 33 Tagen Urlaub in der Partnereinrichtung Antoniushaus Hochheim wieder nach Oberursel zurückgekehrt. „Es war ein schöner Urlaub. Wir wären gerne länger geblieben“, bedauerten einige der Urlauber nach der Rückkehr.

Die erholsame Zeit verdanken sie dem Coronavirus. Der Großteil der Erwachsenen im Alfred-Delp-Haus und im Haus Königsegg besucht normalerweise Werkstätten, die wegen des Virus derzeit geschlossen sind. Die Werkstattgänger müssen nun ganztägig auf ihren Wohngruppen betreut werden. Das bedeutet mehr Menschen in den Wohngruppen und weniger Platz. Eine besondere Herausforderung für die Mitarbeiter in der Corona-Zeit, die auf die verschärften Hygiene- und Abstandregeln bei den Bewohnern achten müssen. Gleichzeitig standen im Antoniushaus Hochheim aufgrund der Schulschließung die Internate leer. Um die Gruppengröße im Alfred-Delp-Haus zu verkleinern, boten Mitarbeiter des Antoniushauses an: „Wir haben Platz in den Internaten. Wir könnten einen Teil der Bewohner in zwei leerstehenden Internatsgruppen betreuen.“

Aus der Idee wurde nach intensiven Planungen rasch Wirklichkeit, und die Urlauber reisten an. „Hier ist alles so schön grün“, war eine der ersten Reaktionen der Gäste aus Oberursel. Bei Kaffee und Kuchen lernten sie die Mitarbeiter kennen, die sie in den folgenden Wochen begleiten sollten. Um den Übergang für die Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung zu erleichtern, blieben in den ersten Tagen auch die Kollegen aus dem Alfred-Delp-Haus im Antoniushaus. Insgesamt 35 Mitarbeiter des Antoniushauses kümmerten sich um die Urlauber, die zum Abschied für jeden ein kleines Dankeschön vorbereitet hatten.

„Diese tolle Idee der Kollegen aus dem Antoniushaus war ein schönes Zeichen der Solidarität und Verbundenheit“, freute sich Dr. Caspar Söling, Sprecher der Geschäftsführung beider Einrichtungen. Sein Dank galt auch dem Gesundheitsamt, der Betreuungs- und Pflegeaufsicht, dem Landeswohlfahrtsverband und dem Main-Taunus-Kreis, die dieses Vorhaben unterstützt haben.



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