Alle wollen Grünkohl essen

Ein ständiges Kommen und Gehen bei Hildegard und Ronald Ernst, als die Freunde des Grünkohls ihre Portionen abholen und damit zugleich Gutes tun. Foto: Kolping Oberursel

Oberursel (ow). Überraschend stark war die Nachfrage nach deftigem Grünkohl, zu dem die Kolpingsfamilie am ersten Februar-Wochenende eingeladen hatte. Während in den vergangenen Jahren im Pfarrer-Hartmann-Haus üblicherweise zwischen 50 und 60 Gästen gezählt wurden, waren es diesmal 185, die sich an westfälischer Mettwurst, Bauchfleisch, Kartoffeln und dem Gemüse laben wollten. Allerdings erstmals nicht gemeinsam im Saal, sondern in gebührendem Abstand voneinander zu Hause.

Angesichts der Pandemie-Bestimmungen wollte die Oberurseler Kolpingsfamilie ihr Traditionsessen in diesem Jahr eigentlich ausfallen lassen. Allerdings wäre dann auch nicht wie bisher Geld für gute Zwecke zusammengekommen. Die Kolpingmitglieder Ronald und Hildegard Ernst hatten die Idee, „Grünkohlessen-to-go“ anzubieten. Wie bisher wollten sie von jeder verkauften Mahlzeit fünf Euro für soziale Zwecke der Kolpingfamilie abgeben. „Zu unserer Überraschung wurden wir das Dreifache der bisherigen Menge los“, meinte Ronald Ernst hinterher. Unter den etwa 90 Abholern, die die Portionen nach Vorbestellung entgegennahmen, waren viele, die von Kolping und dem von Ernst geführten „Oberursel Catering“ in der Strackgasse noch nie gehört hatten. Im kommenden Jahr soll das Essen aufgeteilt werden in ein Präsenzessen und in mobile Abholung, beides verbunden mit Spenden für einen guten Zweck.

Mit zusätzlichen Spenden der Abholer konnten die Eheleute diesmal 1080 Euro als Zuwendung an die Kolpingsfamilie überweisen. Über das Oberurseler Projekt, das den Betrag erhalten soll, hat der Kolping-Vorstand noch nicht entschieden. Im vergangenen Jahr ging der Ertrag an ein Frauenhaus in Tansania, davor an die Frühen Hilfen der Caritas Hochtaunus.



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