Oberursel (ow). In einer Welt, die immer hektischer zu werden scheint, legt die Integrierte Gesamtschule Stierstadt (IGS) einen besonderen Fokus auf Gemeinschaft, soziale Kompetenzen und Teamarbeit. Drei Mal im Jahr erleben die Schüler der IGS eine besondere Zeit – die Alternativwochen. Hierbei handelt es sich nicht nur um simple Pausen vom regulären Unterricht, sondern um Wochen voller kreativer Projekte, außerschulischer Aktivitäten und intensiver Teamarbeit. Dieses einzigartige Konzept, das mit der ersten Skifreizeit im Februar 1972 ins Leben gerufen und bis zum heutigen Tag immer weiterentwickelt worden ist, stärkt nicht nur die Verbundenheit innerhalb der Schulfamilie, sondern schafft auch positive Erlebnisse, die das gemeinsame Lernen fördern.
In diesem Jahr brachte die Alternativwoche eine Vielzahl von aufregenden Projekten hervor. Ein Highlight war das Tanzprojekt des Jahrgangs 6, das in der Traglufthalle der Schule stattfand. Unter professioneller Anleitung einer Tanzlehrerin, die als erfahrene Musical-Darstellerin nicht nur ein ausgeprägtes Talent, sondern auch eine besondere Fähigkeit im Umgang mit den Schülern besitzt, tauchten die Kinder fünf Tage lang in die Welt des Hip-Hops ein. „Das Tanzen stärkt sowohl das Rhythmus-Gefühl und die Beweglichkeit als auch das Gemeinschaftsgefühl“, erklärt Lehrerin Birte Waldeck. Doch nicht nur das. Es half auch dabei, anfängliche Vorbehalte zu überwinden. „In meiner Klasse traten zu Beginn einige Schüler dem Projekt eher skeptisch gegenüber. Inzwischen sind alle mit Eifer dabei und geben sich wirklich Mühe“, fügt sie hinzu.
Aber nicht nur innerhalb der Schulmauern erlebten die Schüler ihre Alternativwoche intensiv. Die neuen fünften Klassen begaben sich auf eine Kennenlernfahrt zur Jugendherberge Oberreifenberg am Feldberg. Hier hatten die Schüler nicht nur die Gelegenheit, die Natur zu erkunden, sondern auch neue Freundschaften zu knüpfen und sich als Team zu bewähren. Die Fahrt ist Tradition an der IGS und gibt auch den Lehrkräften die Möglichkeit, starke Beziehungen zu ihren neuen Schüler aufzubauen. Die doppelten Klassenführungen bis zur zehnten Klasse stehen so auf einem festen Fundament für eine erfolgreiche Schulzeit. Die Erlebnisse in der Umgebung des Feldbergs schweißten die jungen Schüler zusammen und legten den Grundstein für ein starkes Klassengefühl.
Auch die älteren Schüler kamen während der Alternativwoche nicht zu kurz. Die Einführungsphase organisierte eine ganzheitliche Methodenwoche, die den neuen Oberstufenschülern half, sich erfolgreich einzufinden: von Lerntechniken über Zeitmanagement bis hin zu Präsentationsfähigkeiten – die Schüler erhielten ein umfassendes Training, das sie nicht nur auf den Schulalltag, sondern auch auf zukünftige Herausforderungen vorbereitete. Studienleiterin Kerstin Gärtner betonte: „Wir wollen den Menschen in seiner Gesamtheit sehen, Teamgeist aus der Mittelstufe der IGS weiterführen und für die Zukunft stärken.“ In der Alternativwoche standen so auch Stressresilienz und -management sowie Entspannungstechniken als Grundschutz für die jungen Erwachsenen auf dem Programm.
Persönliche Entwicklung fördern
Diese ganzheitliche Herangehensweise ermöglichte es den Schülern, nicht nur fachlich zu wachsen, sondern sich auch selbst besser kennenzulernen und aktiv an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Um diesen Ansatz zu vertiefen, arbeitete die Schule eng mit der Sozialpädagogin Lena Schön zusammen. Auch die ältere Schülerschaft der Qualifikationsphase nutzte diese Woche für ein vielfältiges Angebot und zeigte den Sportsgeist der IGS bei einem Flagfootball-Turnier. Dieser energiegeladene Mannschaftssport, der dem American Football ähnelt, wird ohne körperlichen Kontakt gespielt. Statt den Gegner zu tacklen, müssen die Spieler versuchen, die Flaggen (meistens Gürtel oder Stoffstreifen) ihrer Gegner zu entreißen. Ein rasanter Mix aus Taktik, Schnelligkeit und Teamarbeit zeichnet dieses Spiel aus. Die Wahl der Sportart Flagfootball, an der IGS seit über 20 Jahren fest etabliert, als Aktivität in der Alternativwoche war weit mehr als nur eine sportliche Entscheidung. Durch dieses Spiel konnten die Schüler nicht nur ihre körperliche Fitness steigern, sondern auch wichtige soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit, Kommunikation und Fairplay entwickeln.