Aufwärmen und entdecken bei den Kunsthandwerkern

Bunt, fröhlich, vorweihnachtlich präsentiert Märchenzählerin Angela Behrs ihren Stand, an dem sie das „Mltifunktions-Rotkäppchen“ ebenso anbietet wie einen ganzen Wald. Foto: bg

Oberursel (bg). Nach zweijährigen Zwangspause fand endlich der Kunst- und Kunsthandwerkermarkt im Rahmen des Oberurseler Weihnachtsmarkts statt. Die großartige Schau der kreativen Hobby-Künstler, Handwerker und Meister ihres Fachs war diesmal nur an drei Tagen geöffnet. Eröffnet wurde sie durch Bürgermeisterin Antje Runge. Über 40 Aussteller boten ihre kunstvollen Produkte an, viele von ihren waren auch vor der Pandemie regelmäßig mit dabei. Um dichtes Gedränge zu vermeiden, breitete sich der Markt diesmal vom Rathausfoyer und dem Sitzungssal bis hinüber in die Stadthalle aus. Aufwärmen und Entdecken, das war das Motto der Besucher, die sich neugierig um die Stände scharten und die Angebote unter die Lupe nahmen.

Einkaufen für den guten Zweck hat bei diesem Markt eine lange Tradition. Regelmäßig ist Monika Gerbas für ihr Lebenswerk im Einsatz. Mit ihrer Nandri-Kinderhilfe unterstützt sie Kinder, vor allem Mädchen, in Indien und ermöglicht ihnen damit den Schulbesuch. An ihrem Stand konnten die Besucher Selbstgebackenes, aus Speckstein geschnitzte Elefanten, Schals und Taschen kaufen. Stets ist die Freie Waldorfschule vertreten mit vielen hübschen gefilzten Deko-Artikeln. Auch die Unterstützer des Fanaka-Schulprojektes sind alle Jahre präsent, informieren über ihre Arbeit und verkaufen kunstvoll geschnitzte Tierfiguren, Brieföffner, Armreifen, bunte Tücher und Textilien aus Tansania. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ verkaufte sehr erfolgreich Lose, die zu 100 Prozent dem Frauenhaus zugute kommen. Dabei gibt es regelmäßig großzügige Unterstützung von der Oberurseler Geschäftswelt, die tolle Preise für die Tombola gespendet hatte.

Alle Jahre wieder bietet der Lions Club Oberursel seinen beliebten Adventskalender mit Gewinnchance an. Seit fünf Jahren gibt es inzwischen den persönlichen Jahreskalender mit Motiven aus Oberursel, fotografiert von Inge Jourdan. Auf schöne Ansichten von Oberursel haben sich auch die Mitglieder des Photo Cirkels spezialisiert und bieten sie als Grußkarten zum Verkauf an Es gab weitere zahlreiche Grußkarten, Bilder, viel weihnachtliche Deko, Engel, Kugeln, auch bestickt, Kerzen in allen Farben und Größen und originelle Verpackungsschachteln. Wer Märchen liebt, kam am Stand der Märchenerzählerin Angela Behrs nicht vorbei. Außer ihren Büchern verkaufte sie Handpuppen der besonderen Art. Das „Rotkäppchen in dreifacher Funktion“ verwandelte sich zuerst in die Großmutter und dann in den Wolf.

Die Zeit der Pandemie hatten viele Aussteller zu einem kreativen Arbeitseinsatz genutzt und stellten in unglaublicher Fülle ihre kunstvoll hergestellten Produkte vor. Darunter selbst getöpfertes Porzellan, Seifen, kreative Geschenkverpackungen Glaskunst, nachhaltige Taschen, im Upcylingverfahren hergestellt aus alten Jeans, alles Unikate, oder genähte Accessoires, Kleidung für Babys und Kleinkinder, Kissenbezüge oder Schals aus Seide, Teddybären und passende Holzzubehör. Zum Angebot gehörten auch Plätzchen handgesponnene Garne, Alltagshelfer, Schönes und Nützliches aus Holz, Mineralien, Fossilien und Natursteinschmuck. Frauenherzen schlugen höher an vielen Schmuckständen, das Angebot ließ keine Wünsche offen. Es gab eine unglaubliche Vielfalt an Kreationen und Materialien, darunter auch – ganz originell – Schmuck aus Uhrenteilen, die von geschickten Händen verarbeitet präsentiert wurden. Wie Perlen aufgefädelt werden, zeigte Doris Krieger, die sich die alten Techniken angeeignet hat.

Auch Goldeschmiedemeisterin Susanne Ortanderl war wieder präsent. „Ich wurde richtig ausgebremst, erzählte sie. Ich habe praktisch mein Lager aufarbeiten müssen. In der Pandemie fand ja keine Kunstmesse statt, ich konnte nichts einkaufen“. An ihrem Stand funkelten und glitzerten edle Schmuckstücke in den Glasvitrinen. Unikate, alle handgefertigt aus Gold oder Silber und mit wertvollen Steinen besetzt. Wärmendes für kalte Wintertage und -abende wurde liebevoll präsentiert, darunter Kräuter- und Wärmekissen. Die Meisterinnen der Stricknadeln hatten Mützen, Schals, Socken Handschuhe, Taschen Beutel und Netze hergestellt, gefilzte Hausschuhe in allen Größen, Stulpen, Hutschmeichler oder mit Seide gefilzte Halstücher. Wer sich gegen Kälte wappnen wollte, fand bei diesem Markt eine große Produktpalette. Eine Augenweide waren die weißen Wärmflaschen, die Gabriele Grimm auch noch mit gesticktem Spruchband versehen hatte.

Am Stand von Norbert Niklas stach ein ausgezeichnetes Kunstwerk ins Auge, dessen Herstellung viele Wochen gedauert hat. Für sein gedrechseltes Werk hat er vom Hessenpark eine Auszeichnung erhalten. Wie stets verbreitet sich am Stand der Diplom-Designerin Christine Schütt-Nicolai gute Laune beim Betrachten der fröhlich-bunten Kunstwerke, hergestellt aus Pappmaschee. Darunter echte Hingucker wie die bunten Fische und Vögel, die große Anzahl an Weihnachtsbaumanhängern und praktischen Haushaltshelfern.

!Christine Schütt-Nicolai wird in der Adventszeit mittwochs von 10 bis 14 Uhr, freitags von 14 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr eine Ausstellung ihrer farbenfrohen Exponate in der Holzweg-Passage zeigen. Der Ausstellungsraum wird ihr vom Tabak-Carre Rhode zur Verfügung gestellt.

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