Über den Glasfaserausausbau in Oberursel Nord sprach Detlev Spierling mit Hans Czorny, Regio-Manager Fiber Region Süd-West der Deutschen Telekom.
Herr Czorny, die Deutsche Telekom geht jetzt bei der Vermarktung von Glasfaseranschlüssen in Oberursel-Nord in die Offensive. Von wo bis wo reicht dieses Ausbaugebiet genau, wann geht’s los und wie lange wird der Ausbau aus heutiger Sicht voraussichtlich dauern?
Hans Czorny: Wir erweitern das seit 2012 in Oberursel bestehende FTTH-Netz entlang der Hohemarkstraße in nördlicher Richtung ab dem Borkenberg bis einschließlich zur Straße ‚An der Waldlust‘. Im Osten begrenzt die B455 und im Westen der ‚Hans-Rother-Steg‘ das Ausbaugebiet.
Auch wenn der Ausbau noch nicht begonnen hat, sollten die Bewohnerinnen und Bewohner bereits jetzt einen Tarif buchen, denn der Glasfaseranschluss kommt nicht von allein ins Haus: Immobilienbesitzer müssen ihre Zustimmung geben, Mieter lediglich auf www.telekom.de/glasfaser einen Glasfaser-Tarif buchen. Die Telekom kümmert sich dann um die Absprache mit dem jeweiligen Immobilienbesitzer. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im April beginnen. Geplant ist, dass wir den Glasfaserausbau für die rund 4 400 Haushalte, also knapp 1 000 Adressen, im ersten Quartal 2026 abgeschlossen haben werden. .
Welcher Stadtteil von Oberursel folgt dann als nächstes – und wann?
H.C.: Die Deutsche Telekom hat für das Jahr 2026 – voraussichtlich ab dem 2. Quartal –den Stadtteil Bommersheim mit circa 1 240 Adressen und circa 3 400 Haushalten im Blick und plant, diesen nahezu flächendeckend eigenwirtschaftlich auszubauen.
Können auch Mieter einen Glasfaseranschluss beantragen?
H.C.: Ja, auch jeder Mieter kann neben dem Eigentümer und den Teileigentümern einen Glasfaseranschluss bestellen. Solange dem Vermieter keine Kosten entstehen, kann dieser seine Zustimmung nicht verweigern. Als Diensteanbieter stimmt die Telekom die Baumaßnahme vorher mit dem jeweiligen Eigentümer ab.
Auch Eigentümer in Mehrparteienhäusern können einen Glasfaseranschluss beantragen. Dabei ist es sinnvoll, im Zuge des Glasfaser-Ausbaus alle Wohnungen mit einem Anschluss auszustatten, da dies eine erhebliche Wertsteigerung der Immobilie bedeutet. Voraussetzung für die Anbindung einer Wohnung ist jedoch ein entsprechender Tarifauftrag.
Wie erfahre ich, ob meine Wohnung oder mein Haus an das neue Glasfasernetz der Telekom angeschlossen werden kann?
H.C.: Die Bewohner in den Ausbaugebieten werden proaktiv von der Telekom informiert beziehungsweise angesprochen. Zusätzlich können sich Anwohner auch gerne auf der Internetseite der Telekom unter www.telekom.de/glasfaser registrieren, um über den aktuellen oder bevorstehenden Ausbau informiert zu werden. Dies ist auch für die Oberurseler Bürgerinnen und Bürger interessant, die noch nicht unmittelbar vom Glasfaserausbau profitieren. Diese sollten auf der genannten Website ihr Interesse an einem Glasfaseranschluss der Telekom bekunden, damit sich ein zukünftiger Ausbau noch wirtschaftlicher – und somit oft schneller – realisieren lässt.
Welche Kosten kommen auf einen Interessenten zu?
H.C.: Ein Glasfasertarif muss nicht teurer sein als der aktuelle Internettarif. Den Hausanschluss gibt es bei gebuchtem Glasfasertarif sogar kostenlos. Verpasst man den initialen Ausbaustart, erheben die Telekommunikationsanbieter eine Anschlussgebühr – bei der Telekom sind dies beispielsweise 799,95 Euro. Dementsprechend lohnt sich eine frühzeitige Registrierung für einen Glasfaseranschluss inklusive Tarif, um die Kosten für den Hausanschluss zu sparen.
Wie viele Festnetz-Nummern sind im Preis eines Glasfaseranschlusses enthalten?
H.C.: Bei der Telekom sind bei einem Anschluss maximal zehn Festnetz-Nummern enthalten.
Was passiert, wenn der Vermieter die Zustimmung verweigert?
H.C.: Solange dem Vermieter durch den Glasfaseranschluss keine Kosten entstehen, kann dieser die Zustimmung in der Regel nicht verweigern. Der Telekommunikationsanbieter stimmt die notwendigen Maßnahmen mit dem Hauseigentümer direkt ab.
Funktionieren Glasfaseranschlüsse eigentlich auch bei einem Stromausfall?
H.C.: Nein, denn das Glasfasermodem beim Kunden benötigt eine 220 Volt-Versorgung, denn dort werden die optischen Signale vom Glasfaser-Übertragungsweg wieder in elektrische Signale gewandelt. Glasfaseranschlüsse benötigen aber insgesamt deutlich weniger Strom und sind damit umweltfreundlicher als DSL- oder Kabelnetzanschlüsse. Zudem sind sie auch weniger störanfällig. Im Fall eines Stromausfalls werden unsere Betriebsstellen auf Batteriebetrieb umgeschaltet.
Ist bei einem ‚FTTH‘-Anschluss auch schon ein externes Modem (ONT – „Optical Network Termination“) mit enthalten, an das sich jeder beliebige Router per LAN-Kabel anschließen lässt – oder müssen Kunden für Ihren Internetzugang evtl. noch neue, zusätzliche Endgeräte wie bestimmte Router anschaffen?
H.C.: Moderne Router verfügen häufig bereits über einen speziellen Port auf der Rückseite, der für den Anschluss an das Glasfaser-Netz gedacht ist. Ist der Router älter als 5 Jahre, verfügt er wahrscheinlich nicht über diesen Anschluss und kann dementsprechend nicht für das Surfen im Glasfaser-Netz verwendet werden.
Unter www.telekom.de/glasfaser finden Interessenten eine Übersicht der kompatiblen Glasfaser-Endgeräte und dazugehörigen Kosten. Zusätzlich beraten auch Mitarbeitende in den Telekom-Shops, in den Telekom-Partnershops oder im Direktvertrieb zu passenden Endgeräten.
Und zu welchen Konditionen bietet die Telekom optional noch weitere Endgeräte für Glasfaseranschlüsse an?
H.C.: Bei einem FTTH-Anschluss, der bis in den Wohnraum reicht, braucht man nur ein Glasfasermodem oder einen modernen Router, wo dieses integriert ist, damit alle Endgeräte der Telekom nutzbar sind.
Seit Juli 2024 hat die Deutsche Telekom mit neuen Glasfasertarifen – Glasfaser 150, Glasfaser 300, Glasfaser 600, Glasfaser 1.000 – frischen Wind in die Breitbandlandschaft gebracht. Erstmals bietet die Telekom ein eigenständiges Glasfaser-Angebot an. Gut zu wissen: In den neuen Glasfasertarifen entspricht der Upload immer der Hälfte des Downloads.
Muss ein Mieter oder Eigentümer, der zur Zeit zum Beispiel einen Kabel- oder DSL-Vertrag bei einem Wettbewerber der Telekom hat, diesen zunächst kündigen und zur Telekom wechseln, wodurch ihm dann womöglich Zusatzkosten für die Restlaufzeit des alten Vertrags entstehen würden?
H.C.: Einen Wechsel vom Wettbewerb zur Telekom sollte immer durch die Experten in den T-Shops, der Hotline oder unsere Direktvermarkter durchgeführt werden. Diese Vertriebskanäle verfügen über spezielle Wechselberater, mit deren Hilfe ein unterbrechungsfreier Übergang von Kupfer auf Glas garantiert wird.
Die Telekom kümmert sich ähnlich wie bei einem Stromanbieterwechsel um alles: Kündigung beim jetzigen Versorger und Abschluss eines Übergangstarif bei der Telekom, bis die Glasfaserleitung verfügbar ist.