Das Camp King gehört zu Roland Peters Kindheit

Exakt zwei Jahre nach seinem ersten Erfolg gewinnt Roland Peter mit Schamu erneut das Stadträtsel. Foto: privat

Oberursel (ach). Nein, persönlich hat er Schamu nicht gekannt, auch nicht Colonel Eugene R. Lanzillo, er hat weder den einen bellen noch den anderen darüber schimpfen gehört. „Ich hab’s gegoogelt“, sagt Roland Peter, der Gewinner des Stadträtsels von September. Weil er direkt am Camp King aufgewachsen ist und damals oft die laute Musik der Amerikaner gehört hat, die er aber nie als störend empfand, hat ihn die Geschichte um den bellenden Hund natürlich interessiert.

Die Werner-Hilpert-Siedlung war noch nicht gebaut, der heutige Fußballplatz der Eintracht war noch frei zugänglich, die Kinder der Umgebung bolzten dort herum, unter ihnen auch der kleine Roland. „Nach dem Fußballspielen standen wir meistens noch am Zaun zum Camp King und unterhielten uns mit den Amerikanern, die nach dem Appell in ihre Blocks nicht weit vom Zaun entfernt gingen und zu uns Kindern aus dem Fenster schauten. Dort habe ich meine ersten Englischkenntnisse erworben“, erinnert sich der Gewinner amüsiert. Und was er sich da angeeignet hat, war gewiss näher am Leben als das Schulenglisch, das er später lernte.

Der Gewinn des Rätsels brachte Roland Peter eine Stadtführung mit Familie und Freunden ein, wahlweise durch das Camp King oder die Altstadt. Er hat sich für die Altstadt entschieden, weil er glaubt, dort eher noch etwas über die Stadtgeschichte dazulernen zu können. Am Camp King ist er aufgewachsen, „das kenn‘ ich“, sagt er, und vor allem hat er dort an mehreren Führungen des kürzlich verstorbenen Lokalhistorikers Manfred Kopp teilgenommen, der einen großen Teil seines Lebens der Erforschung der Camp-King-Geschichte gewidmet hat. „Sein Tod hat mich sehr berührt, ich denke oft an ihn“, sagt der Gewinner Roland Peter.

Genau zwei Jahre ist es her, da hat er das Stadträtsel schon einmal gewonnen. Um die Geschichte der Orscheler Kerb ging es damals. Als Heidi Decher, die das Stadträtsel im Verein für Geschichte und Heimatkunde in Kooperation mit der Oberurseler Woche betreut, hat ihm seinerzeit schon den Preis vorbeigebracht. „Ich habe damals spaßeshalber gesagt: Kommen Sie bald wieder, ich mach auch wieder Kaffee“, erzählt der Gewinner. Natürlich wird er weiterhin das Stadträtsel lösen. Und sich darauf einstellen, dass er – sofern er im Zwei-Jahres-Rhythmus bleibt – Ende September 2025 das nächste Kaffeekränzchen mit Heidi Decher hat.



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