Im Dornbachcenter gibt es wieder einen Supermarkt

Der Ortsbeirat ist glücklich, dass die Türen zwischen den Luftballons in Aldi-Farben sich geöffnet haben (v. l.): Andreas Weyh, Ortsvorsteher Heinz-Jürgen Quooß, Carrie Haub, Anna Bischoff, Elzbieta Wachowiec, Hagen Burkhardt, Vanessa Weinhauer, Birgit Rehmer, Antje Runge und Götz Rinn. Foto: gt

Oberursel (gt). Fast genau auf den Tag drei Jahre war das Dornbachcenter im Norden von Oberursel ohne Supermarkt. Der ehemalige Rewe-Markt schloss seine Türen endgültig am 21. März 2020, mit Sehnsucht wurde die neue Aldi-Filiale erwartet, seit Bürgermeisterin Antje Runge die Botschaft im vergangenen Januar verkündet hat. Nun öffnete am 20. März die Filiale, die viele Wochen eine Baustelle war, feierlich um 8 Uhr ihre von Luftballons umhüllten Türen.

Ziemlich alles ist neu, im 918 Quadratmeter großen Laden sind neue Kassen und Regale. Von der einstigen Bäckerei und Metzgerei sind keine Spuren übrig. Für Aldi ist es eine moderne Filiale im neuesten Designkonzept. Vor dem Eingang gibt es neue Fahrradständer und einen großen TFT-Bildschirm für die aktuellen Angebote. In der Tiefgarage sind die 40 Parkplätze farblich und mit Aldi-Logo gekennzeichnet, weitere 17 Parkplätze befinden sich neben dem Laden. Bis zu 90 Minuten darf man parken, was durch Kameras mit Kennzeichenerkennung kontrolliert wird. Der alte Fahrstuhl ist außer Betrieb genommen worden, stattdessen gibt es einen neuen größeren Fahrstuhl, der oben direkt neben den Einkaufswagen ankommt.

Die Einkaufswagen sind gut gesichert, sie können nur im Laden oder in der Tiefgarage bewegt werden. Außerhal dieser Bereiche blockieren die Räder. Diese Erfahrung machten bereits am ersten Tag einige Kunden, die mit dem Wagen zum Auto auf dem kleinen oberirdischen Parkplatz wollten und die Warnschilder übersehen hatten.

Ursprünglich war die Filiale als „Aldi City“ mit reduzierten Sortiment angedacht, aber aufgrund einer effizienten Ladeneinrichtung kann der Standort das komplette Sortiment anbieten. Lediglich im Backwarenbereich gibt es ein paar Fächer weniger als sonst. Aldi legt großen Wert auf regionale und Bio-Produkte. 13 Mitarbeiter sind in der Filiale derzeit beschäftigt, Ausbildungsplätze werden auch angeboten.

Aldi Süd sieht Oberursel als attraktiven Standort mit Platz für eine dritte Filiale. Begründung: Die neue Filiale befinde sich mitten in einem Wohngebiet im Norden der Stadt, während die beiden anderen Standorte eher im südlichen Stadtgebiet angesiedelt sind.

Kritik gab es schon vor der Eröffnung an den neuen Halteverbotszonen in der Dillstraße werktags zwischen 6 und 22 Uhr – deutlich länger als früher bei Rewe. Die Oberurseler Woche wollte wissen, ob Aldi wirklich in diesem gesamten Zeitraum mit Lieferungen rechnen muss. Antwort: „Es ist die Aufgabe von Aldi Süd als Grundversorger, seine Kunden mit frischer Ware zu versorgen. Aus diesem Grund wird die Filiale täglich beliefert.”

Weitere Beschwerden gab es schon bei der Eröffnung über fehlende Wochenangebote. Ein Dörrautomat sei gar nicht angeboten worden und ein Laptop Modell bereits innerhalb von zwei Stunden ausverkauft gewesen, erzählte ein Kunde vor dem Eingang.

Um 10 Uhr am Eröffnungstag besuchten Bürgermeisterin Antje Runge und Citymanager Marcus Scholl zusammen mit Mitgliedern des Ortsbeirats Nord den neuen Supermarkt und trafen sich mit Filialleiterin Elzbieta Wachowiec, ihrer Stellvertreterin Anna Bischoff und den Regionalverkaufsleitern Hagen Burkhardt und Vanessa Weinhauer. „Jetzt ist es endlich mal geschafft“, sagte Ortsvorsteher Heinz-Jürgen Quooß. „Wir sind echt froh, dass Sie hier drin sind“, ergänzte die Bürgermeisterin, die besonders den Einsatz von Marcus Scholl und der Wirtschaftsförderung in den vergangenen drei Jahren lobte. Zusammen machten sie eine Führung durch die neue Filiale.

Dem Ortsbeirat, sichtlich beeindruckt und glücklich darüber, endlich wieder einen Supermarkt in der Dornbachstraße zu haben, ist allerdings aufgefallen: Es gibt keine Kundentoilette. Runge erklärte, die Stadt sei mit dem Besitzer des Dornbachcenters im Gespräch, um den Platz in der Mitte des Zentrums neu zu gestalten. Sie gab dem Citymanager gleich mit auf den Weg, zu klären, ob man dabei eine allgemeine Toilette für Kunden der Geschäfte einrichten könnte, eventuell durch das Programm der Stadt „nette Toilette“. Die Kunden brauchen dennoch nicht zittern. Die Aldi-Mitarbeiter versicherten, im Notfall könne man deren Toilette benutzen.

Die neue Aldi-Filiale hat montags bis samstags von 8 bis 21 Uhr geöffnet.



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