Erfolgreicher Einsatz für den Erhalt des Kinderarztsitzes

Oberursel (gt). Der Aufruf von Dr. Kerstin Uphoff zu einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Kinderarztsitzes in Oberursel hat am vergangenen Wochenende eine riesige Aktion ausgelöst. Die Kinderärztin gibt ihre Praxis auf, und drei potentielle Nachfolger haben sich um den freiwerdenden Kassenarztsitz beworben. Doch nur einer von ihnen will die Praxis weiterführen. Die beiden anderen kommen aus Bad Homburg und Kronberg.

Kindertagesstätten und Elternbeiräte haben sich daraufhin in der Praxis von Dr. Uphoff gemeldet und Unterschriftslisten zuschicken lassen. Mit Erfolg. Am Dienstagnachmittag hat der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung den Kassenarztsitz an den Oberurseler Bewerber vergeben, der die Praxis übernehmen will.

Am Wochenende haben Mitarbeiter der Columbus Apotheke in der Vorstadt Unterschriften gesammelt, außerdem konnte man sich an den Ständen des 1. FC 04 Oberursel und der Kindertagespflege Mobilé am Weihnachtsmarkt eintragen. Am Montag wurde in der Kinderarztpraxis von Dr. Ulrich Gabel und Dr. Birger Christiansen am Bahnhof und in der Kinderzahnarztpraxis von Dr. Nina Teubner in Bad Homburg gesammelt. Bei der Auszählung der Listen am Montagabend waren es insgesamt 1896 Unterschriften, die Dr. Uphoff am Dienstag dem Zulassungsausschuss persönlich überreichen konnte.

Über die Aktion hinaus haben Bürgermeister Hans-Georg Brum und Erster Stadtrat Christof Fink einen Brief an die Kassenärztliche Vereinigung geschrieben mit einem „Plädoyer für den Erhalt des KV-Sitzes in Oberursel“. Darin heißt es: „Die Eltern in unserer Stadt sind aufgrund der Ankündigung der Praxisschließung in großer Sorge um das Wohlergehen ihrer Kinder, unzählige Bürgeranfragen erreichen uns. Die Resonanz auf die kurzfristig organisierte Unterschriftenaktion von Frau Dr. Uphoff belegt dies auf eindrucksvolle Weise.“

Einen weiteren gemeinsamen Brief an die Kassenärztliche Vereinigung verfasste am Wochenende der Stadtelternbeirat für die Elternbeiräte der Kindertagesstätten zusammen mit den Elternbeiräten der Dornbachschule, der Grundschule am Urselbach, der Grundschule Weißkirchen, der Grundschule Stierstadt, der Grundschule am Eichwäldchen und der Grundschule Mitte. Sie repräsentieren nach eigenen Angaben mehrere tausend Eltern und Kinder. „Schon jetzt ist die Versorgung durch Kinderärzte in Oberursel sehr angespannt: lange Wartezeiten für Eltern und ihre Kinder, Überlastung der Ärzte und der Praxis-Angestellten.“ Diese Versorung sähen sie mit einer möglichen „Abwanderung“ des Praxissitzes von Oberursel in eine andere Stadt in Gefahr.

Der Zulassungsausschuss zeigte sich von dem Engagement der Oberurseler Bevölkerung beeindruckt und entschied in ihrem Sinn. „Die vielen Unterschriften und Briefe haben sehr geholfen und einen großen Eindruck hinterlassen“„ schrieb Dr. Uphoff in einem Dankesbrief. Sie teilte die Entscheidung mit und freut sich, dass „der Oberurseler Bewerber ab kommendem Jahr meine Praxis übernehmen darf“.



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