FC-Legende „Schella“ Krämer ist mit 85 Jahren gestorben

„Schella“ Krämer (hinten 3. v. l.) als Fußballer des 1. FC 04 Oberursel. Foto: gw

Oberursel (gw). Hans-Günter Krämer war einer der besten Fußballer, die jemals in Oberursel gekickt haben. Am 9. Oktober ist „Schella“, wie er von seinen zahlreichen Freunden genannt wurde, im Alter von 85 Jahren gestorben. Am morgigen Freitag wird er um 11 Uhr auf dem Friedhof in Stierstadt beerdigt.

Krämer spielte in seiner Glanzzeit von 1956 bis 1961 beim FSV Frankfurt in der Oberliga Süd, der damals höchsten Spielklasse in Deutschland. Vorher und nachher kickte der Mittelfeld-Regisseur auf der Stierstädter Heide, wo er in der Saison 1962/63 mit dem Oberurseler Traditionsverein zusammen mit Spielern wie Werner Remy, Hans Wiegand, Robert Haub (dem Vater des aktuellen Bad Homburger 05-Trainers Ralf „Keegan“ Haub) und Reinhart Odekerken Meister in der Kreisliga A wurde.

Zehn Jahre zuvor war „Schella“ auch am größten Erfolg des FC 04 in seiner Vereinsgeschichte beteiligt: Am 10. August 1952 trug er beim Gewinn des Hessenpokals auf dem Burgfeld in Friedberg beim 3:1-Sieg gegen den FC Gelnhausen als jüngster Spieler das Trikot der Orscheler. Der begnadete Fußballer, der beidfüssig die Lederkugel wie kaum ein Zweiter behandeln konnte, gab sein profundes Wissen als Trainer allerdings nur bei den Junioren des FC 04 und später beim FSV Steinbach weiter, wo unter anderem Peter Schüßler – der heutige Comedian „Die Schüssel“ – zu seinen Schützlingen gehörte. Beim FSV Frankfurt, dessen Derbys gegen die Eintracht in jener Zeit sogar im Fernsehen zu sehen waren, begann er in der Saison 1956/57 unter Trainer Bogdan Vuvaj, ehe er von den Übungsleitern Kurt Windmann, Werner Voigt und Ludwig Janda betreut wurde.

1961 heiratete „Schella“ Krämer seine Erna, und damit endete zwei Jahre vor der Einführung der Fußball-Bundesliga zugleich die Vertragsspieler-Laufbahn. Krämer kehrte zu seinen fußballerischen Wurzeln in den Taunus zurück. Seinem Stammverein blieb er bis 1994 treu, ehe er – mit 60 Jahren – letztmals für die Alten Herren auf den Platz lief.

Hans-Günter Krämer war ein waschechter Orscheler Bub. Drei Töchter gehören zur Krämer-Familie und auch fünf Enkel, von denen drei beim FV Stierstadt in der Fußballjugend kicken.



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