Finisher beim Marathon: Florian See hat es geschafft

Normalerweise trainiert Florian See die Handballer der TSG Oberursel, doch am Sonntag lief er beim Frankfurt Marathon auch über den Opernplatz.Foto: js

Oberursel (js). Ja, schau her, wer winkt denn da seinen Fans am Wegesrand zu? Gut gelaunt und fröhlich gestimmt nach den ersten ungefähr zehn Kilometern unterwegs auf regennassem Frankfurter Asphalt. Sozusagen auf sportlichen Abwegen, der Mann mit der Startnummer 2503 (rechts), der bisher eher auf kleineren Sportfeldern in der Halle unterwegs war und dort seine Erfolge feierte.

Nach 4:17,19 Stunden war Florian See am Sonntag ein Finisher. Ein Marathon-Mann, der 42,195 Kilometer am Stück laufend gemeistert hat. Einer von Tausenden, einer mit ungefähr 100 Kilo Lebendgewicht, verteilt auf eine Größe von 1,96 Meter. Am Ende der Tortur wird es ein bisschen weniger gewesen sein. Manchmal braucht man eben einen langen Atem, das galt schon immer für den Handballer See, der gierig war auf Siege und Meisterschaften mit der TSG Oberursel und in höheren Ligen. Jetzt im besten Alter von 40 Jahren eben für eine Premiere auf dem Frankfurter Straßenpflaster. Ehrgeizig auf neuem sportlichen Terrain im Wettkampf und natürlich klarem Matchplan, aber auch locker, es galt ja nur, den inneren Schweinehund zu besiegen. Das hat er mit Bravour geschafft, auch wenn er die angepeilte Knapp-unter-vier-Stunden-Marke nicht ganz gepackt hat.

Ein Vorbild mit Blick auf den langen Atem war der Coach der TSGO-Handballer allemal im Frankfurter Regen. Einige seiner Jungs standen am Wegesrand und feuerten den Trainer an, ein schwitzendes, aber leuchtendes Beispiel für Kampfgeist und Ausdauer.

Beides hatten die Landesliga-Handballer, die so furios als Aufsteiger gestartet waren, in der jüngsten Partie bei der herben 28:41-Niederlage in Dotzheim ein wenig vermissen lassen. Nach der schöpferischen Pause ohne Spiel am Wochenende, die der Coach für seine Marathon-Premiere nutzte, wird er den langen Atem seiner Schützlinge spätestens am Samstag bei der Partie gegen die TG Kastel (19.30 Uhr, Hochtaunushalle Bad Homburg) einfordern.



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