Furioser Endspurt reicht nur für Ergebniskosmetik

Oberursel (js). Mehr als ein Jahr nach ihrem letzten Oberligaspiel haben die Handballerinnen der TSG Oberursel die Saisonpremiere 2021/22 ordentlich versemmelt. Das erste Meisterschaftsspiel nach langer Corona-Pause, gleichermaßen das erste Heimspiel in fremder Umgebung, der Hochtaunushalle Bad Homburg, ging deutlich mit 19:23 Toren gegen die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden verloren. Dem Spielverlauf entsprechend völlig zu Recht, gleichwohl gab es genügend Gründe, sich über die Niederlage zu ärgern. „Die ersten 45 Minuten war das gar nichts“, resümierte Trainer Paul Günther nach der Partie und traf damit ziemlich genau den Zeitpunkt, als sein Team den Schalter umlegen konnte, sich auf einfache handballerische Tugenden besann und in der Lage war, diese auf dem Spielfeld umzusetzen. Dummerweise stand es da bereits 11:20 aus Oberurseler Sicht, und nur noch 15 Minuten standen für die Aufholjagd zur Verfügung.

Neues Spiel, neues Glück, das passte nicht zur Partie der neuformierten Mannschaft, in der die „Orscheler“ Zuschauer nur noch drei bekannte Gesichter entdeckten. Viktoria Heilmann etwa und Berit Mies, die am Ende mit zusammen elf Toren auch mehr als die Hälfte der TSGO-Treffer erzielt hatten. Die „jungen Wilden“ mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren hatten noch reichlich Mühe, einen gestalteten Spielfluss zu präsentieren, mit Harz am Ball und Spielideen, die oft nicht aufeinander abgestimmt waren. Das wird brauchen im Wettkampfmodus, das weiß auch Coach Paul Günther, dass mehr drin ist, hat sein Team in der Schlussviertelstunde gezeigt. Als das Match scheinbar verloren war, kam plötzlich noch einmal Spannung auf. Vier schnelle Tore zum 15:20 binnen fünf Minuten sorgten für den notwendigen Adrenalinschub. Da geht noch was, plötzlich schien das Team den eigenen Hunger zu spüren, sich für das Verpasste zu entschädigen. Dann die 56. Minute, 19:22 nur noch, der Gegner wackelt. Vier Minuten können da für einen kompletten Umkehrschub reichen, die TSGO ging nach zwei Zeitstrafen für die Gäste in doppelter Überzahl in diese Phase und vergab die Chance mit einer falschen Wurfentscheidung und beim nächsten Ballbesitz mit einem verschenkten Tempogegenstoß. Das war alles andere als clever, noch immer in Unterzahl gelang den Gästen der Siegtreffer.

TSGO: Alicia Zeiler, Johanna Haack (Tor), Viktoria Heilmann (8/4), Carolina Fischer (4), Berit Mies (3), Leyla Götz (3), Annika Sauer (1), Anouk Hipp, Adrienn Noemi Zsigmond, Klara Schauer, Elise Schuhmacher.

Damen II starten mit 28:24-Sieg

Anderthalb Jahre nach dem Aufstieg in die Landesliga startete die zweite Garnitur der TSGO mit einem soliden 28:24 gegen die „Reserve“ des Drittligisten TSG Eddersheim in die Runde. Dabei lag das Team von Trainerin Alexandra Müller nie im Rückstand, zog gleichmäßig seine Bahnen und gab die Spielführung nie aus der Hand. Besetzt mit vielen Spielerinnen, die Erfahrung in Oberliga und Dritter Liga haben, geriet der Sieg nach 14:12-Halbzeitführung nie in Gefahr. Zum Schrecken der Gegnerinnen aus Eddersheim wurde Torfrau Christine Wesemann, die nur für Siebenmeter eingewechselt wurde und alle fünf parierte. Trainerin Alexandra Müller nach der Partie: „Das hat richtig Lust gemacht auf mehr.“

TSGO: Ann-Kathrin Voigt, Christine Wesemann (Tor), Anne Sailler (8/4), Jana Sellner (6/1), Karina Limbacher (4), Elfi von der Wehl-Ohrdorf (4), Tina Knoblauch (2), Lara Kürten (2), Josefine Kahlstatt (1), Paula Weißenborn (1), Johanna Ried, Franziska Mahr, Franziska Ried.



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