Der Geheimdienst in Oberursel

Oberursel (ow). Die Anfänge des deutschen Auslandsgeheimdienstes nach dem Zweiten Weltkrieg, seit 1956 Bundesnachrichtendienst (BND), liegen in Oberursel. Im Sommer 1946 begann der US-Militärgeheimdienst, mit seiner Zentralstelle im Camp King nicht nur das sichergestellte Archiv der Wehrmachtsabteilung „Fremde Heere Ost“ auszuwerten, sondern auch die Kenntnisse der Mitarbeiter zu nutzen. Mit der „Operation Rusty“ sollte ein wichtiges Glied in der militärischen Aufklärung Richtung Osten geschaffen werden. Aus der bisherigen Allianz mit der Sowjetarmee war ein weithin unbekannter Gegner geworden, den es nun auszuspionieren galt. Über die Anfangszeit in Oberursel, die mit dem Umzug nach Pullach im Dezember 1947 endete, wird Dr. Bodo Hechelhammer, Chefhistoriker des BND, am Sonntag, 29. März, um 18 Uhr im Georg-Hieronymi-Saal des Rathauses sprechen. Er wird den Auftrag und den wachsenden Ausbau der „Organisation Gehlen“ skizzieren, die unterschiedlichen Interessen von Besatzungsmacht und deutschem Personal darstellen, aber auch auf die verschiedenen Liegenschaften im Taunus hinweisen. Der Arbeitskreis Zeitgeschichte (Erinnerungsort Camp King) im Verein für Geschichte und Heimatkunde lädt alle Interessierten ein. Der Eintritt ist frei, eine Spende willkommen.



X