Oberursel (ow). Orscheler Sommer – das sind vielfältige kulturelle und sportliche Angebote zahlreicher Vereine und Einrichtungen. Die Stadtführerin Marion Unger ergänzt diese Veranstaltungen. „An fünf aufeinanderfolgenden Sonntagen biete ich unterschiedliche Themenführungen an“, erläutert sie. Die Tour „Starke Frauen in Oberursel“ ist eine davon. 2019 wurde in Deutschland 100 Jahre Frauenwahlrecht gefeiert. „In dem Zusammenhang wollte ich herausfinden“, ergänzt Unger, „welche Frauen aus Politik, Wirtschaft und Kunst in Oberursel Spuren hinterlassen haben, und bin nicht nur in den genannten Bereichen fündig geworden.“ Corona hat den Start dieser Themenführung verzögert, aber gleichzeitig dafür gesorgt, dass ein Spendenzweck für die Teilnehmergelder gefunden wurde. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ konnte seit 2019 weder die Taschenbörse veranstalten noch an Stadtfesten durch Kaffee- und Kuchenverkauf Geld generieren, ist aber gerade darauf angewiesen. „Sobald ich sage, an wen die Teilnehmergebühr gespendet wird, legen viele noch etwas drauf“, berichtet Unger. „So konnte ich im November 2020 stolze 840 Euro an den Verein übergeben.“ (die Oberurseler Woche hat berichtet)
Seit Anfang des Jahres bietet „Frauen helfen Frauen“ mit „Frabera Online“ bedrohten Frauen die Möglichkeit, sich per E-Mail und Chat online beraten zu lassen. Das Ausarbeiten, Implementieren und Pflegen eines solchen Angebots kostet Geld, und deshalb ist der Verein sehr froh, in diesem Jahr eine abgespeckte Taschenbörse im Rahmen des Altstadtflohmarkts am 3. September organisieren zu können. Es wurden mittlerweile so viele Taschen in der Geschäftsstelle abgegeben, dass „wir kaum noch wissen, wohin damit,“ erklärt Carla Horstkamp, eine Mitarbeiterin in der Beratungsstelle.
Auch Marion Unger hatte zwei Überraschungen im Gepäck: 750 Euro Teilnehmergebühren und Spenden aus der Führung „Starke Frauen in Oberursel“ im vorigen Jahr und etwa 30 Taschen, die aus einer ähnlichen Aktion des Lions Clubs Frankfurt-Hessischer Löwe übriggeblieben und weitergereicht worden sind. Die Freude darüber war auf beiden Seiten groß. „Jetzt hoffen wir,“ wünscht sich Horstkamp, „dass das Wetter beim Altstadt-Flohmarkt mitspielt und viele Besucher auf der Suche nach einer Tasche bei uns fündig werden.“