Oberursel (ow). Im Rahmen einer feierlichen Vernissage fand am vergangenen Freitag in der Galerie der Stadtbücherei die Eröffnung der diesjährigen Abschluss-Ausstellung des Kunst-Leistungskurses der Q3 des Gymnasiums Oberursel von Kunstlehrerin Michaela Hagen statt. Liliane Seipel und Hannah Krüger begrüßten im Namen des Leistungskurses die zahlreichen Gäste und führten moderierend durch die Veranstaltung. Die musikalische Umrahmung zu den jeweiligen vorgestellten Kunstwerken bot der Musik-Leistungskurs der Q3.
Friederike Pitsch, Leiterin des Fachbereichs I, richtete im Namen der Schulleitung Grußworte an die Anwesenden. Sie dankte der Stadt für die Möglichkeit, die Ausstellungsräume der Stadtbücherei in diesem Jahr nutzen zu dürfen. Sie betonte, wie großartig den jungen Künstlern die zahlreichen Ausstellungsstücke gelungen seien. Sie dankte Hagen für ihre sensible Lenkung und Leitung der Kreativität und wünschte allen Gästen einen schönen Abend.
In der Ausstellung zeigen die jungen Kreativen künstlerisch-praktische Arbeiten aus der Oberstufenzeit. Dabei entstanden beispielsweise in der Einführungsphase Malereien auf Leinwand zu den Themen „Das macht mich nachdenklich!“ oder „Das geht mir unter die Haut!“. Aus Ton gefertigte Gartenzwerge, die auf Typen der heutigen deutschen Bevölkerung darstellen, stellten das figürliche Modellieren in den Mittelpunkt des Schaffens. Unter dem Motto „Souvenir aus Deutschland“ wurden die Ergebnisse mit einem Schulkunstpreis beim Wettbewerb der Schulen des Hochtaunuskreises 2023 zum Thema „deutsch“ honoriert und waren bei der Ausstllung noch einmal zu sehen.
Das Hauptthema der Q1 bezog sich auf die Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen des Symbolismus, Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Angeregt durch Selbstbildnisse der Malerin Paula Modersohn-Becker entstanden großformatige Malereien, die etwa durch Pose, Farbwahl und Muster einen individuellen Ausdruck ermöglichten und zu Selbstbildnissen führten. Vorangegangen waren Erkundungen zum eigenen Gesicht unter Verwendung von Zeichnung, Fotografie und Collage. Die Künstlerin Jeanne Mammen stand anschließend Pate für zeichnerische, figürliche Momentaufnahmen zum Thema „Single heute“.
Die Beschäftigung mit den Bildmedien in der Q2 galt zunächst der Fotografie. Die Schüler entwickelten Nachbilder zu ausgewählten Gemälden. Das Spiel mit fotografischen Mitteln, Schauplätzen, Kleidungen, Posen und Motiven aus der Vergangenheit soll herausfordernd gewesen sein. Dabei wurden beispielsweise Leonardo da Vincis Gemälde „Dame mit dem Hermelin“ oder Otto Dix‘ „Silvia von Harden“ in den heutigen Kontext versetzt und aktualisiert.
Das Plakat als klassische Gestaltungsform der Bildmedien bildete einen weiteren Schwerpunkt. In Zusammenarbeit mit dem Ganztagesbereich entstanden Entwürfe zum Thema „Respekt“, die für ein anerkennendes und umsichtiges Zusammenleben an der Schule werben sollten und auch auf dem Hoffest 2024 gezeigt wurden. Die Erarbeitung fand am Tablet statt.
Die Q3 sei vor allem der Architektur gewidmet gewesen, beschrieb Hagen in ihrem Moderationsbeitrag. Neben Fassadenzeichnungen mit Renaissance-Elementen seien Minihausentwürfe für eine Wohnfläche von etwa 50 Quadratmetern entstanden. Angeregt durch Moderne, Postmoderne, Dekonstruktivismus und Parametrismus hätten die Jugendlichen ihre persönlichen Wohnideen auf kleinstem Raum als Zeichnung und dreidimensionales Modell im Maßstab eins zu 33 kreiert. Im Vorfeld hätten experimentelle Übungen mit verschiedenen Verfahren und Materialien geholfen, den architektonischen Gestaltungsspielraum zu entwickeln.
Am Ende ihrer Moderation dankten Seipel und Krüger mit Blumen ihrer Lehrerin für die Arbeitsaufträge, Anregungen bei der Umsetzung, die Kurstreffen im Brauhaus Oberursel und die Kursfahrt. Die Gruppe sei in dieser Zeit zusammengewachsen. Auch an Marc Ziethen und den Musik-Leistungskurs erging noch ein Dank für die musikalische Umrahmung.
Die jungen Künstler Eunyoung Baek, Frida Fink, Florentine Fortagne, Anna Glückmann, Aquila Kametler-Ernst, Danait Kefele, Anna Knez, Antonia Köhne, Hannah Krüger, Viviana Kunz, Rebecka Langner, Lara Meyer, Maxine Müller, Charlotte Planer, Leonard Rebscher, Lisa Schmelcher, Anna Schulte, Liliane Seipel und Leni-Lotta Stoklossa hoffen auf viel Besuch in den Ausstellungsräumen der Stadtbücherei, Eppsteiner Straße 16-18. Die Ausstellung ist bis Dienstag, 11. Februar, zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen.