Geplanter Mobilfunkmast: Stadt stimmt Bauvorhaben zu

Ein geplanter Funkmast im Weißkirchener Feld erfreut nicht alle Weißkirchener, links die Ortsgrenze. Hier soll er aufgestellt werden, wohl nicht ganz so hoch wie die Masten der Stromleitungen.Foto: js

Oberursel (js). Für Aufregung und Unmut hat in Teilen von Weißkirchen und Bommersheim die Nachricht vom Neubau eines Stahlgittermasts für Mobilfunk in der Feldgemarkung östlich der Frankfurter Landstraße und die Planung für einen weiteren Standort im Bommersheimer Feld gesorgt. Die Aufregung und die Bedenken von Anwohnern im näheren Umfeld sind auch von der Stadtverwaltung wahrgenommen worden. Bedenken seitens der Stadt hätten sich bei der Prüfung des Projekts in Weißkirchen nicht ergeben, teilte Bürgermeister Hans-Georg Brum jüngst im Bau- und Umweltausschuss mit. Der nun gefundene Standort am Feldrand ziemlich direkt an der Straße mit der parallel verlaufenden U-Bahn an der Kreuzung mit der Abzweigung Richtung Kalbach und der Tankstelle auf der gegenüberliegenden Seite erfülle „alle Anforderungen“, sagte Brum. Er erinnerte an den Versorgungsauftrag der Stadt, „vernünftig und ortsnah“ solle diese sein. Und in Weißkirchen seien immer wieder klagen über Funklöcher zu hören. Der Mast soll auch Frankfurts Nordwesten dienen.

Geplant ist als „städtebaulich bedeutsames Bauvorhaben“, laut Sachbericht der Stadtplanung ein 35 Meter hoher Mobilfunkmast, auf landwirtschaftlicher Fläche. Das vom potenziellen Betreiber gemietete Grundstück an der Straße „Am Weißkirchener Berg“ hat eine Größe von 150 Quadratmetern und soll nur auf einer Fläche von zehn Quadratmetern vollversiegelt werden. Die Antennen am Stahlgittermast sollen knapp unterhalb der Spitze in 33 Metern Höhe befestigt werden. Zwei Bühnen für weitere Antennen sind im oberen Bereich vorgesehen. Weder der Fachbereich Ländlicher Raum beim Hochtaunuskreis noch die Untere Naturschutzbehörde haben Einwände gegen den Mastbau zu Weißkirchen erhoben, das nächste Wohngebiet liegt in etwa 60 Meter Entfernung. Personenschutzgrenzwerte werden laut Bundesnetzagentur eingehalten, das Bauvorhaben sei „planungsrechtlich zulässig und städtebaulich vertretbar“, resümiert der Sachbericht. Alternativen auf funktechnisch geeigneten Gebäuden seien geprüft worden, waren aufgrund fehlender Zustimmung der Eigentümergemeinschaft für den Betreiber aber nicht umsetzbar.

Vorsichtige Bedenken äußerte nur die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG). „Das könnte uns noch auf die Füße fallen“, so deren Sprecher Georg Braun. Weit sichtbar wird er sein, der Stahlgittermast in der offenen Landschaft. Da hat er aber bereits einige Brüder, in direkter Nachbarschaft etwa mehrere Hochspannungsmasten, die das Landschaftsbild prägen. Nur die angeforderte Stellungnahme der Stadtwerke Frankfurt in Bezug auf eine mögliche Beeinträchtigung der U-Bahn steht noch aus. Bei grünem Licht aus Frankfurt kann der 35-Meter-Turm gebaut werden.

Für den Ortsteil Bommersheim liegt der Stadt sogar der Bauantrag für einen etwa 53 Meter hohen Mobilfunkmast im Außenbereich vor, dem Vernehmen nach im Bereich verlängerte Burgstraße. Besorgte Bürger haben bereits im Ortsbeirat vorgesprochen. Über die Beschlussvorlage der Stadtplanung sei im Magistrat noch keine abschließende Entscheidung getroffen worden, beschwichtigte der Bürgermeister im Stadtparlament. Er brachte als möglichen Standort „vielleicht ein städtisches Grundstück an anderer Stelle“ ins Gespräch, blieb dabei aber vage.



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