Oberursel (ach). Zugegeben: Etwas irreführend war er schon, der Hinweis, dass der gesuchte Betrieb im Jahr 1901 in der Oberhöchstadter Straße gegründet worden war. Denn die Jahre vor der Schließung des Geschäfts 2012 war Seiler- und Korbwaren Weiler in der Holzwegpassage 2 zu finden. „Ich habe das Bild in der Oberurseler Woche gesehen und sofort bei mir gedacht: Dieses Haus steht niemals in der Oberhöchstadter Straße. Aber ich wusste nicht genau, wo es steht. Allerdings war ich mir sicher, dass es sich um den Seiler Weiler handelt“, sagt der Gewinner des Stadträtsels, Gerhard Neubert. Zur Sicherheit habe er später noch in einem Buch über das alte Oberursel nachgelesen und fand sich dort eindeutig bestätigt.
Dann war es „überhaupt das allererste Mal“, dass er eine Lösung des Stadträtsels eingeschickt hat. Obwohl er die Rätsel schon seit Jahren meistens nur zum Zeitvertreib für sich selbst gelöst hat. „Aber meistens dachte ich mir, das weiß doch eigentlich sowieso jeder. Da brauchst du gar keine Lösung hinschicken, weil du ohnehin nicht gewinnst. Diesmal aber hielt ich es für möglich, dass manche vielleicht doch auf die Oberhöchstadter Straße reinfallen und meine Chancen deshalb größer wären.
Gerhard Neubert ist in Frankfurt geboren, kam aber schon mit drei Jahren 1944 nach Oberursel und kennt sich bestens aus in der Stadtgeschichte. Zwar hatte der Gewinner selbst noch nicht allzu intensiven Kontakt mit dem Geschichtsverein, so gibt es doch Berührungspunkte über die Familie seiner Frau, deren Geburtsname Schlegel ist. Ihr Vater hat in der Motorenfabrik gearbeitet und dem Vortaunusmuseum einen „GNOM“ zur Verfügung gestellt.
Wie es schon die Lösung der Stadträtselfragen im stillen Kämmerchen vermuten lässt, beteiligt sich Gerhard Neubert eher selten an Gewinnspielen. „Beim Windecker habe ich einmal ein Armband gewonnen. Das habe ich nicht vergessen, obwohl es schon Jahrzehnte her ist“, sagt der Stadträtsel-Gewinner. Nun weiß er nach dem spontanen Erfolg beim Stadträtsel, dass er kein Pechvogel ist. „Jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen und werde bestimmt öfter die richtige Lösung einschicken“, sagt er. in der Hoffnung, bald wieder einen Anruf zu erhalten, bei dem ihm mitgeteilt wird, dass er erneut erfolgreich war.