IGS-Naturburschen erforschen Tiere und Pflanzen im Wald

Willkommene Abwechslung zur Schule: Unterricht im mobilen Klassenzimmer. Foto: IGS

Oberursel (ow). Im Rahmen einer Klassenfahrt ins Haus Heliand in Oberstedten nahm die Klasse 5a der Integrierten Gesamtschule (IGS) Stierstadt gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen Melanie Krick und Verena Ripberger am Projekt „Lernort Natur“ (LON), einer Initiative des Jagdverbands Hessen, teil. Für eineinhalb Tage hieß es, den Lernort Schule zu verlassen, um den Lernort „Draußen“ als Alternative zu erleben.

Los ging es am Nachmittag des ersten Tages mit einer kleinen Wanderung zum Hirschgarten und einer spielerischen Einführung in die Verhaltensbeobachtung am Beispiel des Damwilds. Hier trafen die Kinder der 5a auf Manfred Tapfer und F. Rehberg, die das Projekt „Lernort Natur“ mit den Kindern gestalteten.Der Hirschgarten eignete sich wunderbar, um die Kinder mit einigen Bewohnern des Waldes hautnah vertraut zu machen. Tapfer und Rehberg hatten große Informationsplakate am Gehege des Wildparks angebracht, die auch den einen oder anderen Spaziergänger neugierig auf die Informationen der beiden Projektleiter machten.

Die Kinder erfuhren einiges über Rehe, Hirsche, Damwild und ihre Unterschiede. So lernten sie, dass man das Alter eines Mufflons an den Jahresringen abzählen kann, dass das Damwild an den „Schaufeln“ an seinem Geweih zu erkennen ist, und dass Rehe, Hirsche und Damwild jeweils im Frühjahr ihre Geweihe abwerfen und ihnen dann ein neues wächst, während das Gehörn des Mufflons zum Kopfskelett gehört. Um den Schülern das noch „begreifbarer“ zu machen, hatten Tapfer und Rehberg einige Anschauungsobjekte der Gehörne und Geweihe mitgebracht. In Kleingruppen und jeweils mit einem Beobachtungsbogen und einem Fernglas ausgerüstet, wurden die Tiere und ihr Verhalten nochmal genauer unter die Lupe genommen, bevor es mit tollen neuen Eindrücken am späten Nachmittag wieder zurück zum Haus ging.

Nach einer eher kurzen Nacht ging es am Morgen nach dem Frühstück wieder los. Als kleinen Aktivator hatte sich das LON-Team ein Wettspiel in Form eines Staffelwettbewerbs in zwei Gruppen überlegt. Ziel war es, das jeweilige Gehörn oder Geweih blind durch Ertasten dem richtigen Tier zuzuordnen. Beide Gruppen waren motiviert und zeigten, dass sie am Vortag gut zugehört hatten. Am Ende konnten sich die beiden Gruppen über ein Unentschieden freuen. Danach machte sich die Forschergruppe der IGS ausgerüstet mit Ferngläsern wieder auf den Weg. Immer wieder hielt die Gruppe kurz inne und lauschte den Geräuschen des Waldes. Dabei gab es einiges über die Pflanzen und Bäume des Waldes zu erfahren.

Kleine Übungen, wie das lautlose Bewegen im Wald, das Entdecken eines im Wald versteckten Tiers oder das Tannenzapfen-Zielschießen und -werfen rundeten das Programm ab. Das Highlight war, als plötzlich eine kleine Gruppe Rehe im Dickicht auftauchte. Da wurde es ganz still, und wer nicht zu weit voraus gewandert war, versuchte, mit dem Fernglas oder dem bloßen Auge einen Blick auf die Gruppe zu erhaschen.

Für den Nachmittag hatten die Projektleiter die „Mobile Waldschule“ sowie eine Kiste mit Spielen und Materialien zum Basteln rund um das Thema Natur und Wald mitgebracht. Anhand verschiedener Tierpräparate lernten die Kinder die Vielfalt der Bewohner des Waldes kennen und konnten einige Tiere ganz aus der Nähe betrachten. Die Kinder waren sehr interessiert und stellten viele Fragen. Am Ende konnten sich die Schüler der 5a über kleine Geschenke in Form von Tierpostern, Stundenplänen, Lesezeichen oder einer frisch gesägten Baumscheibe als Anhänger freuen.



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