Wenn der „Kall“ beim Ebbelwoi in der Sommernacht träumt …

2000 Jahre gehen auch an Göttinnen nicht spurlos vorbei. Beim Blick in den Spiegel gibt es für Ulli Klein, Margit Altheim und Gerlinde Haas-Schmidt (v. l.) ein böses Erwachen nach dem „Mittagsschläfchen“. Foto: „Szenenwechsel“

Oberursel (ow). Etwas verwundert sind sie schon, die Götter, als sie vom Olymp auf „Orschel“ oder „Ursellis“ oder wie das auch immer heißen mag, mit dem Fernglas hinunterschauen. Statt der gewohnten Tempel, in denen sie verehrt werden, sehen sie viele Bäcker und etwas, was sich „Optiker“ nennt, Wagen, die nicht von Eseln gezogen werden, und seltsame Gestalten.

Einer dieser Orscheler, der „Kall“, der eigentlich Karl heißt, wollte mit Freunden in seinen Geburtstag reinfeiern. Aber nach reichlich Genuss von Speis‘ und Trank ist er müde geworden und vorm Hades, dem Totenreich, gelandet. Doch Styx, dessen Aufgabe es ist, Gestorbene über diese Grenze zu bringen, kann den „Kall“ nicht auf seiner Liste finden. Kein Wunder, hat er doch ebenso wie alle Götter im Olymp, ein 2000-jähriges Mittagsschläfchen gemacht. „Kall“ denkt, er sei in ein Kostümfest auf der Saalburg reingeplatzt, schleicht sich davon in Richtung Orschel zu seiner Cindy, doch die Götter wollen ihn wieder einfangen. Bevor sie sich auf den Weg in dieses Ursellis machen, gucken sie, wie es dort überhaupt zugeht. Was dann passiert, das erzählt der Theaterverein „Szenenwechsel“ am Donnerstag, 27., Freitag, 28. und Samstag, 29. Juli, auf der Bühne im Hof der Ebbelwoi-Straußwirtschaft Alt Orschel der Familie Steden am Marktplatz 6.

„Ein Orscheler Sommernachtstraum“ hat „Szenenwechsel“-Chefin Anna Altheim ihre Komödie genannt und weist – um Verwechslungen vorzubeugen – in einem Zusatz zum Titel darauf hin, dass es sich um ein Stück „nicht von Shakespeare“ handelt. Altheim führt selbst Regie mit Unterstützung von Co-Regisseurin Barbara Semeras. Die Proben mit Ulli Klein, Margit Altheim, Gerlinde Haas-Schmidt, Michael Risch, Michael Scheibel, Julia Semeras, Thomas Sterzel, Harald Tietz, Bianca Wirth und Beppo Bachfischer laufen auf Hochtouren, damit die Zuschauer beim Steden bestimmt mehr Spaß haben als der arme „Kall“.

Der überdachte Hof wird zu allen drei Theaterabenden um 18 Uhr geöffnet, Vorstellungsbeginn ist um 19.30 Uhr. Vor den Aufführungen und in der Pause können sich die Gäste für das göttliche Abenteuer mit selbstgekeltertem Ebbelwoi und herzhaften hessischen Gerichten aus ausschließlich regionalen Zutaten stärken. Karten zum Preis von 16,50 Euro inklusive Vorverkaufsgebühr sind im Ticketshop Oberursel, Kumeliusstraße 8, im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder unter der Tickethotline 069-1340400 erhältlich.



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