Oberursel (ow). Ein Friedrichsdorfer hat das Stadträtsel von Januar richtig gelöst und ist als Gewinner gezogen worden. Gefragt war nach dem weltweit tätigen Messtechnik-Unternehmen Horiba, das außer an etwa einem Dutzend weiterer Standorte in Deutschland seit 2003 auch in Oberstedten ansässig ist. Die Vermutung lag nah, dass der Gewinner vielleicht in dem Unternehmen arbeiten könnte.
„Nein, bei Horiba arbeite ich nicht, aber in Oberursel habe ich 25 Jahre lang gearbeitet“, klärte Karl-Heinz Halbig auf. 1963 begann er seine Lehre in der Motorenfabrik Oberursel – damals noch unter Klöckner Humboldt Deutz – und machte in seiner Studien- und Berufslaufbahn noch den Wechsel zu BMW-Rolls-Royce mit. „Während meiner beruflichen Tätigkeit habe ich Oberursel richtig liebgewonnen. Die Stadt liegt mir bis heute sehr am Herzen“, sagt Halbig. Und als Mitarbeiter in einem hochtechnisierten Betrieb interessierte er sich natürlich auch für andere High-Tech-Betriebe, besonders wenn sie sich im näheren Umfeld ansiedelten wie Horiba. Und so lag für ihn die Lösung des Stadträtsels nah. „Es gab schon schwierigere Fragen. Aber das Glück, ausgelost zu werden, gehört ja auch noch dazu“, sagt Halbig schmunzelnd.
Er löst schon eine ganze Weile das Stadträtsel, denn „es ist einfach interessant, zu recherchieren, bis man die richtige Atwort gefunden hat“. Und er hat schon früh – am Arbeitsplatz – die richtigen Leute kennen gelernt, mit denen er sein Interesse für Geschichte teilen kann. Helmut Hujer, Initiator zur Gründung des Geschichtskreises Motorenfabrik Oberursel, der das Werksmuseum der Motorenfabrik trägt, war zwei Lehrjahre vor Karl-Heinz Halbig. „Wir kennen uns gefühlt seit 100 Jahren.“ Dadurch kam Halbig selbst zum Geschichtskreis und steht in engem Kontakt zum Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberursel, dessen Veranstaltungen er regelmäßig besucht. Mit Heinz Humpert vom Geschichtlichen Arbeitskreis Gonzenheim war ein weiterer namhafter Lokalhistoriker ein Arbeitskollege von der Motorenfabrik. Der Arbeitskreis ist Träger des Gonzenheimer Museums im Kitzenhof, und er hat sich das monatlich erscheinende Oberurseler Stadträtsel in der Oberurseler Woche für das jährlich gestellte Gonzenheimer Ortsrätsel in der Bad Homburger Woche zum Vorbild genommen. „Wir alle sehen uns regelmäßig beim Stammtisch der Arbeitskollegen“, sagt Halbig.
Dass er das Stadträtsel nun gewonnen hat, sei ihm „ein großer Ansporn, weiter mitzumachen“, sagt er. Insbesondere, da er auch über die ehemalige Arbeit hinaus eine gute Beziehung zu Oberursel hat. „Wenn nicht gerade Corona grassiert, gehe ich im Winter sehr gern in das Taunabad“, verrät er. Bietet sich da nicht gleich das Rätsel in der heutigen Ausgabe an, in dem es um „Das schönste und vorbildlichste Bad in Hessen“ geht, aus dem das Taunabad hervorgegangen ist? Der Geschichtsverein und der Hochtaunus Verlag drücken Karl-Heinz Halbig und selbstverständlich allen weiteren Rätselraten die Daumen.