Ketteler-La Roche-Schule: „Ein Bauwerk der besonderen Sorte“

Oberursel (gt). Nicht einmal vier Monate ist es her, da wurde beim Neubau der Ketteler-La Roche-Schule am Zimmersmühlenweg die Grundsteinlegung gefeiert. Nun, nach nur acht Monaten Bauzeit, hat auch das Richtfest stattgefunden. Laut Markus Brod, Geschäftsführender Gesellschafter von Pecan Development, soll der Schulbetrieb bereits nach den Sommerferien im Jahr 2025 beginnen.

Beim Richtfest erklärte Bürgermeisterin Antje Runge, wie wichtig die Schule für die Stadt sei, auch für die Ausbildung neuer Fachkräfte. Sie hob die gute Anbindung an den ÖPNV hervor. Im Neumühle-Quartier werde es zudem einen Kindergarten geben, für den noch ein Träger gesucht wird. Man hoffe darauf, dass eine Art „Lehrkindergarten“ für die Schule entsteht, so wie es ihn einst zu den Anfangszeiten der Schule in den 1930er-Jahren gab. Im Gespräch mit der Oberurseler Woche erklärte dazu Schulleiterin Regina Lischka, dass man damit nicht vom bestehenden Konzept abweiche, welches die Anzahl der Schüler während ihrer Praktika in einer Einrichtung beschränkt. Vielmehr soll es gemeinsame Angebote geben, damit die Schüler zum Beispiel das Vorlesen in den Kindergartengruppen üben können. Dies könne sowohl in der neuen Kita als auch in der Schule stattfinden.

Lischka freut sich, mit der Schule ein solides Dach über dem Kopf zu haben. Sie verglich beim Richtfest die Beteiligten mit der Schule: In der Ausbildung arbeiten sie nach einem Konzept, so wie die Bauarbeiter der Firma Dressler nach den Plänen arbeiten. In der Schule sind sie kreativ, so wie die Mitarbeiter von Pecan Development. Und mit Blick auf die Bürgermeisterin sagte sie: „Wir halten gerne Reden und denken, wir hätten etwas zu sagen.“ Zu einem Thema wurde allerdings in den Reden nichts gesagt: Auch wenn die ÖPNV-Anbindung am neuen Standort besser ist, am alten Standort bietet das Bistum Limburg auch Ein-Zimmer-Wohnungen für die Schüler günstig zur Miete an. Ob es am neuen Standort auch ein solches Angebot geben wird? „Die Gespräche laufen“, erklärte die Schulleiterin auf Anfrage.

Stefan Muth vom Bistum Limburg kommentierte die beachtliche Geschwindigkeit, mit der das neue Gebäude entsteht. Auch er bezeichnete die verkehrliche Anbindung am aktuellen Standort am Maasgrund als „nicht Ideal“. Stephan Behr von der St.-Hildegard-Schulgesellschaft sagte, das Richtfest sei ein Moment des Innehaltens und Dankens. Dass der Bau früher fertig sein soll als vereinbart, findet er „außerordentlich!“

Es folgte der Richtspruch von Klaus Rosenberger und Klaus Rügel „mit Gunst und Verlaub!“, in der er erklärte: „Zu diesem Bau find’ ich nun Worte, die Ketteler-La Roche-Schule ist ein Bauwerk der besonderen Sorte“. Anschließend stießen sie auf die Handwerker, die Planer und Bauherren an, bevor die Gläser dreimal hochgehalten und nach dem Motto „Scherben bringen Glück“ zu Boden geworfen wurden. Anschließend wurde der Richtkranz gehoben und einmal im Kreis mit dem Kran über das Dach gefahren.

Rund um die Ketteler-La Roche-Schule entsteht das Quartier Neumühle. Auf einem Areal von rund 30 000 Quadratmetern realisiert Pecan Development das neue Quartier mit Mehrfamilienhäusern, Wohnungsbaugrundstücken, Büro- und Gewerbeflächen sowie einer Kindertagesstätte. Ressourcenschonend, nachhaltig und energieeffizient werden dort Häuser als BEG-Effizienzhaus 40 beziehungsweise 55 gebaut. Regenerative Energien aus Photovoltaikanlagen werden einen großen Anteil des Energieverbrauchs decken. Auf knapp 4000 Quadratmetern gliedert sich das neue Schulgebäude in moderne Unterrichts- und Seminarräume inklusive einer großen Dachterrasse, einem Bistro, einer Aula und Büroräumen der Schulverwaltung.

Sie freuen sich auf die neue Schule (v. l.): Bürgermeisterin Antje Runge, Stephan Behr, Regina Lischka, Stefan Muth und Markus Brod. Foto: gt

Scherben bringen Glück: Nach dem Richtspruch werfen Klaus Rosenberger und Klaus Rügel (v. l.) die Gläser zu Boden. Foto: gt

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