Kinder in der VzF-Kita-Notbetreuung

Erzieherin Marzia hofft mit Annika (6, hinten), Dominic (3, vorne links) und Frederic (4, vorne rechts), dass bald alle Plätze beim Mittagessen wieder besetzt sind. Foto: VzF

Oberursel (ow). Die Kitas des Vereins zur Förderung der Integration Behinderter Taunus (VzF) in Weißkirchen und Grävenwiesbach haben aktuell je 30 Kinder in der Notbetreuung. Auch Integrationskinder sind dabei. Und alle Kinder stehen vor den gleichen Herausforderungen: neue Gruppenzusammensetzungen, die sich auch noch häufig ändern, mitunter ungewohnte Erzieher, fehlende Freunde, neuer Abschied der Eltern beim Abgeben in der Kita, denn Mama und Papa dürfen die Kita nicht betreten. „Zu Beginn mussten die Kinder in der Notbetreuung sogar in unterschiedliche Kitas, die sie nicht kannten. Insgesamt gibt es für sie wirklich viele große Herausforderungen zu bewältigen. Ich bin beeindruckt, wie gut unsere Sprösslinge das gemeistert haben“, sagt Sabrina Butz, Leiterin der Kita Grävenwiesbach, „Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder alle in der Kita spielen zu sehen.“

Der Bedarf an Kinderbetreuung ist sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gleich. Er stieg über die vergangenen Wochen beiderorts kontinuierlich an. Ein interessanter Unterschied zeigte sich bei den Gründen für den Bedarf. Auf dem Land ist ein Elternteil sehr oft aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Dies fand sich in der Kita in der Stadt nicht. „Bei den Eltern wächst der Bedarf an Kinderbetreuung sehr. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen immer mehr. Das belastet Eltern und Kinder. Die Arbeitgeber erwarten 100 Prozent Leistung. Das stemmt man nicht einfach so neben Kinderbetreuung und Home Schooling“, sagt Anja Utterodt, Leiterin der Kita Weißkirchen.

Beide Einrichtungen binden auch die Kinder, die nicht in die Kita gehen dürfen, mit in das Geschehen ein. Die Kita Weißkirchen schickte ihren Kindern Blumensamen zum Aussäen nach Hause. Außerdem malten die Kinder ein Regenbogen-Poster zum Mutmachen: „Alles wird gut“ steht darauf, und es hängt für alle gut sichtbar neben dem Kita-Eingang. Die Kita Grävenwiesbach bat die Kinder, kleine Ableger von Pflanzen aus dem elterlichen Garten an den Kita-Zaun zu legen. Die Erzieher legten damit im Kita-Außengelände einen Bauerngarten an, in dem die Kinder, wenn sie in die Kita zurückkehren dürfen, ihre gewachsenen Pflänzchen wiederfinden können.



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