Klassische Gottesdienste oder „Weihnachten unterwegs“

Oberursel
(a.ber). Wie wird die Advents- und Weihnachtszeit dieses Jahr aussehen? Können wir feiern wie gewohnt, Traditionen an Heiligabend aufrechterhalten? Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden im Hochtaunuskreis planen schon seit Wochen, um den Menschen in der Coronakrise Angebote zu machen und sie in dieser Zeit, wo auch viel Einsamkeit zu spüren sein wird, zu begleiten. Manche Pfarrer und Kirchenvorstände haben sich entschieden, soviel Normalität wie möglich gerade an den Feiertagen zuzulassen, andere setzen neue Ideen um, planen auch digitale Angebote.

In der evangelischen Christuskirche Oberursel ist die Adventszeit von vielen musikalischen Angeboten geprägt: Am 5. Dezember um 18 Uhr gibt es zum Beispiel eine musikalische Abendandacht mit Elementen aus Taizé. Gemeindeglieder halten im Advent bewusst telefonischen Kontakt mit älteren Menschen. „Bei den Gottesdiensten an Heiligabend setzen wir auf die klassische Gottesdienstform in der Kirche, wir wollen, zwar coronagerecht, aber doch Begegnungen von Menschen an Weihnachten ermöglichen, da es viele gibt, die einsam sind, und für die der Gang zur Kirche wichtig ist“, sagt Pfarrer Reiner Göpfert. Am 24. Dezember gibt es sieben Gottesdienste, davon zwei kindgerechte Familiengottesdienste. Die evangelische Kreuzkirchengemeinde in Bommersheim wird auch kreativ. Zwischen dem dritten Adventssonntag und Heiligabend gibt es „Weihnachten in der Tüte“: Zusammen mit der Kita und deren Elternschaft werden Tüten mit Bastelmaterial und Andachts-Vorschlägen vorbereitet, die in der Kreuzkirche, vor der Kita und in Bommersheimer Geschäften ausliegen oder vor Weihnachten am Glockenturm zum Mitnehmen hängen. An den Adventssonntagen gibt es in der Kreuzkirche eine Predigtreihe, die sich mit klassischen Adventsliedern aus dem Gesangbuch beschäftigt. Für Heiligabend lädt die Gemeinde zusammen mit der katholischen und der freien evangelischen Gemeinde zu „Weihnachten unterwegs“ ein: An Stationen in Bommersheim können kleine und große Menschen die Weihnachtsgeschichte Stück für Stück nacherleben – mit einem kleinen Esel geht es in die Felder zum weihnachtlichen Stall, ein zweiter Stationenweg führt zur katholischen Kirche St. Aureus und Justina, wo die Weihnachtsgeschichte aus einer ganz anderen Perspektive erlebt werden kann. Die Stationen der beiden Wege sind von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Um 18 Uhr am 24. Dezember gibt es auch eine Christvesper in der Kirche.

Die katholische Kirchengemeinde Oberursel/Steinbach lädt für 6. Dezember um 15 Uhr zum Kindergottesdienst am Nikolaustag rund um die Liebfrauen-Kirche ein. St. Bonifatius bietet am 6. Dezember um 11 Uhr zusammen mit den evangelischen einen ökumenischen Gottesdienst an der Kirche an. Ein besonderes Angebot gibt es an Heiligabend in St. Crutzen: Um 16 Uhr eine Open-Air-Krippenfeier auf dem Parkplatz mit Krippenspiel, und um 17 Uhr einen „Weihnachtssegen“ am Labyrinth vor dem Gemeindezentrum mit Musik und Weihnachtsgeschichte. In St. Ursula werden drei Heiligabend-Gottesdienste angeboten, einer davon als Krippenfeier für Familien.

Für fast alle gottesdienstlichen Angebote rund um Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage ist eine persönliche Anmeldung bei den jeweiligen Kirchengemeinden unbedingt erforderlich! Informieren kann man sich darüber und über alle Angebote der eigenen Kirchengemeinde auf der Homepage oder telefonisch im Gemeindebüro. Einige Kirchengemeinden haben die Angebote zu Advent und Weihnachten auch schriftlich in den Kirchen ausliegen. Viele der Kirchen sind in der Adventszeit täglich zur Einkehr geöffnet. Das Evangelische Dekanat Hochtaunus hat auf seiner Homepage auch zahlreiche Informationen und Angebote zum Hören verzeichnet. Sollten sich coronabedingt Änderungen der Angebote ergeben, findet man diese ebenfalls auf den Homepages der Gemeinden.



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