Klinik Hohe Mark darf wachsen

Oberursel (js). Die Klinik Hohe Mark plant einen Erweiterungsbau für den Bereich Innere Medizin/Suchtmedizin. Entstehen soll der Neubau entlang der Friedländer Straße, direkt angrenzend an das neue Haus Feldberg. Der Komplex ist in den vergangenen Jahren in zwei Bauabschnitten verwirklicht worden, der nun vorgesehene Bau soll das Ensemble vollenden und sich auch in Architektur und Gestaltung am Haus Feldberg mit seinen gelben und grünen Farbelementen orientieren. Für den geplanten dreigeschossigen Neubau muss das alte „Haus Sonne“ im oberen Grundstückswinkel an der Grenze zum Stadtwald fallen. Der Bau- und Umweltausschuss steht dem Vorhaben von Anfang an wohlwollend gegenüber, die nötigen Änderungen am Bebauungsplan wurden bereits im März beschlossen. Gestern Abend stand der Vorentwurf auf der Tagesordnung, das Stadtparlament wird noch vor der Sommerpause entscheiden.

Klinik und Stadtpolitik sehen sich als Partner, Bürgermeister Hans-Georg Brum erwähnt bei der Vorstellung des Projekts den „ausgesprochen guten Ruf der Klinik bundesweit“. Nach einer Zeit der Krise aufgrund verschiedener Ursachen im Krankenhausfinanzierungswesen habe sich das Haus in „Aufbruchstimmung gut gemacht“, seit die aktuelle Krankenhausdirektorin Anke Berger-Schmitt dessen Leitung übernommen hat. In diese Zeit fällt auch die nun schon zehnjährige Partnerschaft von Stadt und Klinik im Zusammenhang mit dem „Theater im Park“, das dort eine „wunderbare Spielfläche“ gefunden habe. Die Klinik habe in den zurückliegenden knapp 15 Jahren ihren historischen Gebäudebestand zielgerichtet saniert, modernisiert und um Neubauten erweitert. Der Neubau für die Suchtmedizin – die Klinik hatte die Gelegenheit bekommen, dafür Betten vom Frankfurter Bürgerhospital zu übernehmen – ist laut Brum ein „weiterer wichtiger Schritt, um die Rahmenbedingungen für die Patienten zu verbessern“.

Die historische Blickachse vom Eingangsbereich auf das legendäre „Haus Friedländer“ des Gründungsvaters soll auch von der jüngsten geplanten Baumaßnahme unberührt bleiben. Einst angedachte Baufenster in diesem Bereich sollen laut Berger-Schmitt nicht genutzt werden, Alleecharakter und Rondell vor dem alten Haupthaus sollen weiterhin zur Geltung kommen.

Als psychiatrische Privatklinik in Waldrandlage wurde die Klinik Hohe Mark 1904 gegründet, die alten Gästebücher der ersten Hausherrn verzeichnen klangvolle Namen, deren Träger auch ausländischen Adelshäusern entstammen. Das parkähnliche Ensemble hat über all die Jahre durch die ruhige landschaftsnahe Umgebung beste Voraussetzungen für eine gute Genesung der Patienten geboten. Jetziger Träger ist der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) mit Sitz in Marburg. Das freigemeinnützige Krankenhaus unterhält die Fachbereiche Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Es verfügt über rund 260 Betten und 20 tagesklinische Plätze. In Frankfurt wird eine ambulante Rehaklinik für Suchtkranke betrieben.



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