Kranzniederlegung für die Opfer

Karin Spielmann, Annette Andernacht (beide Initiative Opferdenkmal), Angelika Rieber (GCJZ), Bürgermeister Hans-Georg Brum und Dietrich Andernacht vom Magistrat (v. l.) legen einen Kranz für die Opfer des Nationalsozialismus nieder. Foto: Stadt Oberursel

Oberursel (ow). Seit 1996 ist der 27. Januar ein bundesweiter Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 wurde er von der UN zum internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust erklärt. Mit dem Denkmal an der Hospitalkirche hat Oberursel einen wichtigen Ort der Erinnerung an die Opfer der Verfolgung. Seit einigen Jahren findet dort in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Christlich-Jüdischer Zusammenarbeit (GCJZ) Hochtaunus und der Initiative Opferdenkmal eine Gedenkveranstaltung statt.

Da wegen anhaltender Baumaßnahmen an der Hospitalkirche und der Corona-Pandemie eine größere Veranstaltung nicht durchführbar war, fand in diesem Jahr die Kranzlegung in kleinstem Rahmen am Gedenkstein auf dem Rathausplatz statt. Bürgermeister Hans-Georg Brum und Angelika Rieber von der GCJZ hielten kurze Ansprachen. Brum und Rieber betonten, dass es kein Vergessen geben dürfe und es auch kein Vergessen geben werde. Die Erinnerung an die Taten während dieser Schreckensherrschaft sei wach, auch wenn die Zeitzeugen immer weniger werden. Durch Veranstaltungen, auch in Schulen und an Gedenktagen, werde an die Verstorbenen erinnert. Angehörige der Zeitzeugen hätten die Schicksale ihrer Eltern vor Augen und könnten darüber berichten.

Rieber wies darauf hin, dass es in Oberursel ab Herbst Stolpersteine vor den Häusern der Bürger geben wird, die während der Terrorherrschaft verhaftet, verschleppt und ermordet wurden. „Das Lernen aus der Vergangenheit ist wichtiger denn je, wenn man sich die Tendenzen zu Intoleranz, Rassismus, Diskriminierung und politischer Radikalisierung weltweit betrachtet. Antisemitismus und Fremdenhass sind in Deutschland wieder ein großes Problem, deshalb dürfen wir nicht schweigend danebenstehen, sondern müssen uns offen zu Menschlichkeit und Demokratie bekennen. Was den Opfern des Nationalsozialismus damals geschah darf nie wieder geschehen“, sagte Bürgermeister Brum.



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