Lernen auf Deutsch und Englisch in Zeiten der Pandemie

Klassenlehrerin Nadine Auth unterrichtet ihre Schüler in der jahrgansübergreifenden Klasse 1 & 2 analog, virtuell und bilingual in Mathematik. Foto: fch

Oberursel (fch). Schulalltag im Lockdown ist gekennzeichnet von Homeschooling oder Wechselunterricht. Beide ersetzen keinen normalen Schulbetrieb, wie Schüler, Eltern und Lehrer seit Beginn der Pandemie feststellen. Das Thema sorgt auch bei den Eltern der Schüler in der im August 2020 neu eröffneten bilinguale Grundschule „SIS Swiss International School Frankfurt“ in Oberursel immer wieder für Gesprächsstoff.

„Die Hälfte unserer Schüler nimmt am Unterricht in der Schule teil, die andere Hälfte ist übers Smartboard online zugeschaltet“, informiert Schulleiter Daniel Lauris. Unterrichtet werden die Schüler von Anfang an von Muttersprachlern in allen Fächern je zur Hälfte in Deutsch und Englisch. An diesem Morgen unterrichtet Mathematik-Lehrerin Nadine Auth Schüler in der jahrgansübergreifenden Klasse 1 & 2. Sieben der 20 Schüler nehmen am Präsenzunterricht teil, die anderen online. Die Atmosphäre ist familiär. Nadine Auth hat genügend Zeit, um in der Ganztagsschule individuell auf ihre Schüler einzugehen.

Die Grundschüler der Eingangsstufe nutzen bereits im zweiten Schulhalbjahr ganz selbstverständlich die Möglichkeiten des digital gestützten Unterrichts. Dazu gehören Lern-Apps, die Arbeit am Smartboard wie auch das Programmieren mit kleinen Lernrobotern. „Unser Unterricht baut auf dem hessischen Curriculum auf. Ergänzt wird er zusätzlich durch ein bilinguales Bildungskonzept mit eigenen Schreib-, Lese- und IT-Curricula“, informiert der Schulleiter.

Zur Schulphilosophie der SIS gehört neben der zweisprachigen Erziehung „die Förderung von Toleranz und Offenheit, von selbstständigem und kritischem Denken und verantwortungsbewusstem Handeln“. Die Kinder bilden eine internationale Gemeinschaft. Sie kommen aus deutschen Familien und aus international mobilen Familien. Dadurch ist eine Aufnahme in die SIS ist nicht nur zum Beginn des Schuljahrs, sondern auch unterjährig möglich. „Wir haben unseren Betrieb im Schuljahr 2020/21 zunächst mit einer Eingangsstufe für Schüler ab dem fünften Lebensjahr und dem ersten und zweiten Grundschul-Jahrgang aufgenommen.“

Zum überschaubaren Team gehören neben dem Schulleiter bisher drei Lehrer, Sekretärin, Küchenkraft und Hausmeister. „In diesem Sommer kommt die dritte Klasse hinzu. Wir wachsen jedes Jahr um eine Stufe bis zum Abitur.“ Ihre Schulkarriere schließen die Schüler mit dem deutschen beziehungsweise hessischen Abitur ab. Zusätzlich können sie das International Baccalaureate (IB) Diploma erwerben.

Bereits vor und nach dem Unterrichtsbeginn von 8.30 bis 15 Uhr ist eine Betreuung ab 7.30 Uhr und bis 16 Uhr, bei Bedarf auch länger, gewährt. Die gebundene Ganztagesschule zeichnet sich durch einen rhythmisierten Schultag, in dem sich Lern- und Bewegungsphasen über den ganzen Tag verteilen, aus. In der Nachmittagsbetreuung werden Interessen durch AGs und Clubs geweckt, es wird gespielt, gesungen, musiziert, IT-Kenntnisse werden erworben oder in „Mechanik und Robotik“ wird an Autos und anderen Maschinen getüftelt. Der Bad Vilbeler Caterer „Green Times“ liefert jeden Mittag ein vegetarisches oder aus Bio-Produkten zubereitetes Menü.

Bei der SIS in Oberursel handelt es sich um die siebte Schule in Deutschland. „Die ersten SIS-Schulen wurden 1999 in der Schweiz eröffnet. Mittlerweile ist die SIS mit 17 Schulen in drei Ländern vertreten. Außer den sieben Schulen in Deutschland gibt es acht in der Schweiz und zwei in Brasilien“, informiert Schulleiter Lauris. Die Swiss International School gGmbH ist ein Unternehmen der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz, die zur Klett-Gruppe Deutschland gehört. Noch in diesem Schuljahr erfolgt der Spatenstich für die Turnhalle auf dem Campus. „Wir planen in Jahrzehnten. Unsere Schule ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule. Wir streben die staatliche Anerkennung, die erst nach einigen Jahren Betrieb möglich ist, an.“ Das Schulgeld ist nach Einkommen gestaffelt.

!Mit einem „Virtuellen Tag der offenen Tür“ am Donnerstag, 18. Februar, der aufgrund der Pandemie-Situation ausschließlich online stattfinden wird, haben Eltern die Gelegenheit, sich in Gruppen- und Einzelgesprächen über eine Konferenz-Software mit den Lehrkräften und dem Schulleiter zu unterhalten. „Besondere technische Voraussetzungen sind dafür nicht notwendig. Ein Mobiltelefon oder ein Tablet oder Laptop genügen.“ Zum Programm gehören ab 10 Uhr „Die SIS Frankfurt stellt sich vor“. Ab 11 Uhr, ab 14 Uhr und ab 17 Uhr sind individuelle Gespräche mit dem Schulleiter möglich. Um 12.30 Uhr informiert die Klassenlehrerin der Eingangsstufe, Nadine Auth, über die „Eingangsklasse: Spielerisches Lernen an der SIS Frankfurt“. Ihr Kollege Bennett informiert ab 15.15 Uhr über „Grundlagen der pädagogischen Arbeit an der SIS Frankfurt“. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.swissinternationalschool.de.

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