Lesermeinung

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Unser Leser Manfred Ochs aus Oberursel meint zu unserem Beitrag „Ja zur Aussiedlung der Kelterei, harsche Kritik an der BI“ in der Oberurseler Woche vom 16. Juli:

Ho,Ho Ho Herr Krämer, möchte man rufen. Hoffentlich kann der Stadtverordnetenvorsteher seinen Gaul wieder zügeln, der ihm im Stadtparlament wohl durchgegangen zu sein scheint. Da hat die kleine Bürgerinitiative mal gezeigt bekommen, was in Oberursel geht und was nicht. Wer hier Ross und Reiter mit Namen nennen will, sollte sich schon mal um juristischen Beistand bemühen. Also, Achtung Bürgerinnen und Bürger! Was ist aus meiner Sicht passiert?

Im Vorfeld zur Abstimmung über das geplante Projekt eines Landwirts hat sich eine Bürgerinitiative zunächst mit kritischen Fragen und Anmerkungen gemeldet und muss dann später über das Ziel hinaus geschossen sein. Herr Krämer hat in seiner abschließenden Stellungnahme, nachdem das Stadtparlament das umstrittene Projekt genehmigt hatte, sich gegen persönliche Diffamierungen verwahrt und den gemeinsamen Willen betont, Oberursel voranbringen zu wollen. Von den Kritikern erwarte er eine Entschuldigung, oder aber es käme der Staatsanwalt wegen Verleumdung ins Spiel.

Es gehört sich natürlich für einen Stadtverordnetenvorsteher, sich vor seine Verordneten zu stellen, auch und gerade wenn sie beschimpft werden. Das macht Hoffnung, vor allem wenn der Ruf Oberursels in anderer Hinsicht mal aufpoliert werden soll, indem zum Beispiel endlich deutlich mehr Fläche für Wohnraum geschaffen wird, den Leute sich leisten können, die mit ihren Dienstleistungen – Altenpfleger und Friseure etwa – schon immer „Orschel“ vorangebracht und lebenswert gemacht haben.

Ein Wort noch zu der Äußerung von Michael Reuter. Den legendären „Apfelweinhügel“ in diesem Zusammenhang zu erwähnen, hieße, den Korb, was Qualität und Atmosphäre angeht, für die beiden jungen Landwirte ziemlich hoch zu hängen, und ist fast schon gemein. Ich habe dennoch größtes Vertrauen in die beiden Söhne des Landwirts, dass sie dies als Herausforderung annehmen und auf jeden Fall verhindern, dass die neue Apfelweinkultkneipe ein „Orscheler Ischgl“ wird.



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