Liberale Landespolitiker in den Oberurseler Werkstätten

Dr. Jörg-Uwe Hahn, Andreas Knoche und Dr. Stefan Naas (v. l.)reden über das Bundesteilhabegesetz und die Zukunft der Oberurseler Werkstätten. Foto: FDP-Fraktion

Oberursel (ow). Zusammen mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Dr. Stefan Naas, besuchte der hessische FDP-Landtagsvizepräsident Dr. Jörg-Uwe Hahn die Oberurseler Werkstätten.

Erster Betriebsleiter Andreas Knoche stellte den Liberalen die neusten Ideen und Visionen des Unternehmens dar. Bei den Oberurseler Werkstätten handelt es sich um einen Arbeitgeber für behinderte Menschen. In dem Unternehmenskomplex sind derzeit rund 530 Menschen mit physischer oder geistiger Einschränkung beschäftigt. Das Leitbild der Werkstätten ist es, dass sich jeder Mensch, der in den Oberurseler Werkstätten tätig ist, wohlfühlen soll. Seine Erfahrungen, Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen werden geschätzt, und somit wird jedem einzelnen die Möglichkeit gegeben, sich persönlich weiterzuentwickeln und unter Umständen die Integration in den regulären Arbeitsmarkt zu schaffen. Um dies gewährleisten zu können, beschäftigen die Oberurseler Werkstätten rund 95 Mitarbeiter, die Verwaltungsaufgaben übernehmen oder in diversen Arbeitsgruppen als Anleiter dienen. Der Werkstattbetrieb bietet vielfältige Leistungen in der Aktenvernichtung, im Büroservice, im Versandhandel, in der Montage oder in der Schreinereiarbeit an. Die Werkstätten beliefern Rolls-Royce und sorgen dafür, dass Luftfahrtbauteile aus Oberursel in die ganze Welt verschickt werden.

„Das Bundesteilhabegesetz bringt für Menschen mit Behinderungen zahlreiche Veränderungen. Wichtig ist jetzt, dass sich alle Beteiligten auf die anstehende Umstellung zum 1. Januar 2020 konzentrieren, damit alle Betroffenen nahtlos die ihnen zustehenden Leistungen erhalten. Es wird sich dann erst zeigen, ob dadurch eine umfassende Teilhabe möglich sein wird. Ich halte es für sinnvoll, die Prozesse zu begleiten“, sagte Knoche den Liberalen zu aktuellen Herausforderungen rund um das 2020 vollständig in Kraft tretende Gesetz. Eigentlich sollte es Menschen mit Behinderung in ihrem Recht auf Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe stärken, doch es sorge bei den Betroffenen dafür, dass unter anderem der Bürokratieaufwand zunimmt und dass sie selbst und ihre Angehörigen Veränderungen in ihrer Eigenverwaltung hinnehmen müssen. Auch für die Werkstätten bedeute das Bundesteilhabegesetz Mehraufwand.

Weitere Herausforderungen der nächsten Monate seien Kapazitätsprobleme des Werkstattgeländes. Aus diesem Grund habe man weitreichende Maßnahmen im Blick, so Knoche.

Für die FDP-Politiker Hahn und Naas leisten die Oberurseler Werkstätten in der Region einen enorm wichtigen Beitrag für die Integration betroffener Menschen in den Arbeitsmarkt: „Das Bundesteilhabegesetz sollte nicht zur Folge haben, dass die Betroffenen einen erhöhten Bürokratieaufwand tragen müssen. Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass Menschen mit Behinderung künftig mehr Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben, ohne Bürokratiemehraufwand hinnehmen zu müssen.“ Stefan Naas sagte in seinen Funktionen als Vorsitzender der FDP-Fraktionen im Kreistag und in der Verbandsversammlung des Landeswohlfahrtsverbands die volle Unterstützung gerade bei den geplanten baulichen Veränderungen zu: „Natürlich gilt Sparsamkeit, aber was muss, das muss!“



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