Ludwig Reuscher übernimmt Vorsitz im Vereinsring Oberursel

Sie führen in den nächsten zwei Jahren den Vereinsring Oberursel (v. l.): Herbert Stenz, Marion Schorr, Hans Walther, Christine Förder, Christian Peter, Ludwig Reuscher, Thomas Förder und Klaus Müller. Foto: Bachfischer

Oberursel (ach). Ludwig Reuscher steht seit Donnerstag voriger Woche als Vorsitzender an der Spitze des Vereinsrings Oberursel. Nur zwei Jahre, nachdem sein Vorgänger Dr. Roland Jung den Führungsposten vom jetzigen Ehrenvorsitzenden Rolf Steinhagen übernommen hatte, stand der Mediziner aus Weißkirchen „aus persönlichen Gründen“ nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung.

Der Vereinsring Oberursel bewegt sich laut Jung in ruhigem Fahrwasser und steht auf soliden Füßen. Zumindest was die finanzielle Entwicklung betrifft, konnte diese Einschätzung von der ebenfalls auf eigenen Wunsch scheidenden Kassenverwalterin Eva-Maria Kuntsche bestätigt werden. Dennoch gab Jung dem neuen Vorstand mit auf den Weg, das Konzept der Inthronisation der Brunnenkönigin trotz der guten Ergebnisse der vergangenen zwei Jahre komplett auf den Prüfstand zu stellen, nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern vor allem, um wieder „eine höhere Akzeptanz“ in der breiten Bevölkerung zu erreichen.

Positives hatten auch die Vorsitzenden der Ausschüsse zu berichten. Für den Brunnenfestausschuss stellte Thomas Förder fest, es sei gelungen, zu erreichen, dass jedes Jahr mehr Höfe von Oberurseler Vereinen und In-stitutionen bewirtschaftet würden. Ziel sei es, möglichst viele Oberurseler für die aktive Mitwirkung am Brunnenfest zu gewinnen. Und für jeden zusätzlichen Oberurseler Anbieter falle ein Auswärtiger weg. Zudem sei es gelungen, das Angebot auf dem Kunsthandwerkermarkt zu verbessern und den Markt dadurch erheblich aufzuwerten.

Der Taunus-Karnevalszug habe 2019 die Grenzen seiner maximalen Größe erreicht, teilte Zugausschussvorsitzender Klaus Müller mit. Das Ziel sei zwar die Teilnahme von 20 Musikzügen gewesen, doch mit 18 habe der Oberurseler Zug mit zu den Spitzenreitern in Hessen gezählt. Seit zwei Monaten liefen bereits die Vorbereitungen für den Taunus-Karnevalszug 2020. Müller warb um Unterstützung. Um den Zug zu stemmen, sei eine Vielzahl ehrenamtlicher Helfer vonnöten. Um die Basis zu verbreitern, sollten die Vereine aus Usingen, Bad Homburg und Kronberg möglichst mit eingebunden werden. Immerhin handle es sich nicht um einen Oberurseler, sondern um den Taunus-Karnevalszug.

Die Neubesetzung beider Ausschüsse für die nächsten zwei Jahre erfolgte einstimmig. Eine kurze Diskussion um die Wahl von „Moderatoren“ – gemeint sind ehrenamtliche Mitarbeiter – und „Juroren“ mündete in dem erfolgreichen Vorschlag des neuen Vorsitzenden, die Bestimmung dieser Personen in die Hand des Zugausschusses zu legen.

Da Ludwig Reuscher bisher dem Vorstand des Vereinsrings nicht angehört hatte, stellte er sich der Versammlung vor. Den meisten ist der Fastnachter jedoch als Taunus-Karnevals-prinz Ludwig I. vom Carneval-Verein Stierstadt (CVSt) in der Kampagne 2008/09 bestens in Erinnerung. Als gebürtigem Stolberger (bei Aachen) liegt dem Ehemann und Vater zweier erwachsener Töchter der Karneval im Blut. Seit 35 Jahren lebt der Diplom-Ingenieur mit seiner Familie in Stierstadt. Dort wurde er Mitglied und Vorsitzender des Billardclubs, des CVSt, gehört seit 2008 dem Narrenrat Oberursel an und stand von 2014 bis 2018 als Vorsitzender an dessen Spitze. 2011 zog es ihn in die Politik. Er wurde in den Ortsbeirat Stierstadt gewählt und ist seit 2016 Ortsvorsteher des Stadtteils. Warum er sich um den Vorsitz im Vereinsring Oberursel bewarb? „Ich bin ein Vereinsmensch und arbeite gern mit Menschen zusammen“, sagt er. Außerdem sei er im Vorruhestand und verfüge damit über die nötige Zeit: „Ich verspreche, das Amt engagiert anzugehen und meine gesamte Loyalität dem Amt zu widmen.“

Mit 21 Ja-, drei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde Reuscher in geheimer Abstimmung gewählt. Er wünsche sich einen Vorstand, der ein „Mischmasch aus neuen Gesichtern und neuen Gedanken und bewährten Wissensträgern“ sei, ermahnte er die Versammlung, ehe er die Vorstandsvorschläge präsentierte. Wunschgemäß wurden jeweils einstimmig Christine Förder zur stellvertretenden Vorsitzenden, Hans Walther zum Kassenverwalter, Marion Schorr zur Schriftführerin sowie Herbert Stenz, Klaus Müller, Thomas Förder und Christian Peter als Beisitzer gewählt.



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